Hollywood & Buecherwurm
an, als hätte der gerade nach einem Stück Kuchen gegrapscht, das nicht für ihn bestimmt war.
„Was geht nicht“, fragte Dylan.
„Dass du eine Freundin hast. Noch dazu eine, die nicht im Showbiz ist. Willst du Blackout 2 in den Keller fahren? Ist es das, was du willst, Dylan, den Film floppen lassen und mir einen Herzanfall zu bescheren?“ „Was für Zeug hast du zur Hölle genommen? Ich weiß nicht, wovon du sprichst!“
Jetzt war auch Dylan aufgebracht. Glaubte Larry tatsächlich, er wäre Herr über Dylans Liebesleben? „Hör mal, Junge. DU bist das Zugpferd der Blackout-Filme. Einer Umfrage zufolge gehen zweiundsechzig Prozent der Frauen rein, weil sie DICH sehen wollen. Nicht Don, sondern dich. Von diesen zweiundsechzig Prozent ist ein nicht zu verachtender Anteil in dich verknallt, was zur Folge hat, dass sich diese Gruppe, wenn du jetzt mit einer Beziehung zu dieser Märchentante hausieren gehst, aus Trotz den Film nicht ansieht. Und ich glaube nicht, dass ich dir erklären muss, was es bedeutet, wenn ein Blockbuster einen Einbruch von knappen dreißig Prozent bei den Zuschauern hat, was sich in weiterer Folge auch auf den DVD-Verkauf, die Videothekenversion und den Soundtrack niederschlägt. In weiterer Folge wirst du als Schauspieler nicht mehr sehr gefragt sein und bevor du dich versiehst, läufst du als Komparse bei einer drittklassigen Soap durchs Bild.“ „Ach komm schon Larry, wir sind hier doch nicht in einer Boyband. Ich bin ein erwachsener Mann und kann eine Beziehung haben, wann und zu wem ich will!“
„Täusch dich da mal nicht, Bürschchen“, sagte Larry bedrohlich und fixierte Dylans Blick.
„Willst du mich etwa aus der Cast werfen lassen? Blackout 2 ist abgedreht, es würde die Produktionsfirma ein Vermögen kosten, den Streifen nochmal zu drehen – mit einem neuen Darsteller. Ich habe meine Gage bereits erhalten und ihr könnt es nicht zurückfordern, wenn ihr mich aus nicht nachvollziehbaren Gründen aus der Cast werft – und, dass ich eine Beziehung habe, ist einer dieser nicht nachvollziehbaren Gründe. Du machst dich gerade ziemlich lächerlich, Larry.“
Er blitzte seinen Agenten feindselig an.
„Ach und übrigens, glaub nicht, dass ich es nicht breittrete, wenn du mir wegen meiner Freundin ans Bein pisst!“ „Du kommst dir wohl irrsinnig schlau vor, was?“ Larry war jetzt richtig böse.
„Ich verstehe nicht, was dieser ganze Schwachsinn hier soll? Don Rigby ist verheiratet, Herrgott nochmal. Verlangst du von ihm, dass er sich scheiden lässt? Was ist denn plötzlich los mit dir? Bei Blackout 1 war ich mit Allison verlobt, und es war kein Problem. Jetzt habe ich eine Freundin, und das ist Eines?“
„Allison ist selbst Schauspielerin, eure Beziehung hat für euch beide Vorteile gebracht. Außerdem ist es etwas anderes, mit einer Schauspielerin zusammen zu sein, als mit einem Mädchen von der Straße. Deine Fans werden sich von dir abwenden, du wirst für sie nicht mehr interessant sein und deiner Karriere geht den Bach runter. Don ist in eurer Zweimann-Show für die Lacher zuständig. Die Kerle gehen wegen Don Rigby in Blackout, die Frauen wegen Dylan Knight. Was meinst du, was eine Beziehung zu dieser Märchentante für dich bringt? Außer, dass du im Winter genügend Bücher hast, um den Kamin anzuzünden.“
„Du bist ein Arschloch, Larry. Ich werde mit meinem Anwalt Kontakt aufnehmen und die Zusammenarbeit mit Bingwood, Hamilton York überdenken. Ich hatte in den letzten Monaten genügend Angebot von anderen Agenturen.“
„Vergiss nicht, wer dich groß gemacht hat, Mr. Großmaul“, Larry war jetzt erst richtig in Fahrt geraten. „Du spülst schneller wieder Teller in einer drittklassigen Frittenbude ab, als du Piep sagen kannst!“
„Fick dich, Larry!“
Dylan war aufgesprungen und wollte zum Büro hinaus. Es kam gar nicht in Frage, dass er seine Beziehung zu Taylor gefährdete, nur weil sein Agent das wollte.
„Hey, Sonnyboy“, rief Larry ihm nach, „nicht so schnell!“
Dylan drehte sich um und sah Larry böse an.
„Was ist?“
„Du fliegst heute noch nach Südkorea, Promo für Blackout 2.“ Larry hatte ein breites Grinsen aufgesetzt.
„WAS?“
„Wir hätten ja versucht, dich zu erreichen, nachdem du aber mit deiner „Freundin“ abgetaucht warst, hatten wir leider keine Möglichkeit dazu. Also sieh nicht so blöd aus der Wäsche und verschwinde, es wartet bereits eine Limousine auf dich! Und da du immer noch bei dieser
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