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Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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Sadie Branson, diese blöde Kuh, den anderen Artikel, den Sparkle gebracht hat, laut vorgelesen. Ich bin mir in meinem ganzen Leben noch nie so gedemütigt vorgekommen!“
    Sie legte die Nachricht zwischen sich und Dylan auf das Bett und sah ihn an.
    „Das alles ergibt doch gar keinen Sinn“, sagte sie dann, „wer sollte dir denn diese Nachricht in meinem Namen schicken?“
    Sie überlegte kurz, ob die Nachricht nicht auch ein weiteres Relikt war, um Dylans Gewissen rein zu waschen. Es war gut möglich, dass er sie selbst geschrieben hatte, um sie ihr hier und jetzt unter die Nase reiben zu können. Andererseits, er war ein Hollywoodstar und sie ein Bücherwurm aus Manhattan, den niemand kannte und nach dem kein Hahn krähte. Warum sollte er darauf Wert legen, in ihren Augen gut da zu stehen, wo er sie ohnehin abgesägt hatte.
     
    Dylan sagte eine Weile nichts. Er hatte eine Idee, was passiert sein konnte. Es war ziemlich naheliegend, dass jemand von der Agentur, vermutlich in Larrys Auftrag, die Nachricht geschickt und das Interview gegeben hatte. Dylans PR-Berater arbeitete mit der Agentur zusammen und hatte die Vollmacht, Statements im Namen von Dylan herauszugeben. Es wäre ein Leichtes gewesen, eine Mail an Sparkle zu schreiben und darin zu bitten, den Artikel aus der letzten Ausgabe zu revidieren. Immerhin war es für Larry von höchster Priorität gewesen, dass Dylan Single war. Nachdem Dylan diese Klatschblätter nicht las, und obendrein in Korea weilte, konnte Larry davon ausgehen, das er nicht sofort aufflog. Die fingierte Nachricht war ebenfalls auf Larrys Mist gewachsen. Vermutlich hatte er gedacht, dass Dylan und Taylor kein Wort mehr miteinander wechseln würden, wenn er  in seinen Namen einen Artikel veröffentlichen ließ und ihm in Taylors Namen eine Nachricht ins Hotel schickte.
     
    Jetzt saßen die beiden sich gegenüber und niemand wusste etwas zu sagen. In der unendlichen Stille des Zimmers waren sie sich wieder so nah, wie sie es in Hickabee gewesen waren, wie sie es eigentlich für immer sein wollten.
    „Taylor, das alles hätte niemals so laufen dürfen“, brach Dylan nach einer Weile das Schweigen, „jemand hat uns da ganz schön an der Nase herumgeführt, und ich habe auch einen Verdacht, auf wessen Mist das Ganze gewachsen ist.“
    „Was? Du meinst, jemand hat uns gezielt....“, sie wagte es kaum, das Wort auszusprechen.
    „Jemand hat uns gezielt auseinandergebracht, ja“, sagte Dylan.
    „Aber...wer denn?“
    „Taylor, hör zu. An dem Tag, als wir aus Nebraska zurückgekommen sind und ich bei meinem Agenten war, gab es ein Riesendrama wegen dieses Sparkle-Artikels. Mein Agent ist der Meinung, es wäre für meine Karriere von Nachteil, wenn ich eine Freundin hätte und daher versuchte er, mich davon überzeugen, mit dir Schluss zu machen. Direkt im Anschluss an dieses Gespräch hat er mir eröffnet, dass ich wegen der Promo nach Korea soll, er konnte also sichergehen, dass ich ihm nicht dazwischenfunke, wenn er diesen Artikel bringt. Naja, und diese Nachricht von dir...ich hätte nicht gedacht, dass sie fingiert ist und ich war am Ende, als ich sie gelesen habe. Da war soviel zwischen uns in Hickabee, das ich unbedingt erhalten wollte!“
    Taylor war sprachlos. Es gab tausend Dinge, die sie sagen, die sie tun wollte, doch in diesem Moment war sie wie versteinert. Jemand hatte also dafür gesorgt, dass der falsche Artikel gedruckt wurde, und jemand hatte Dylan eine falsche Nachricht von ihr zukommen lassen. Gab es für sie beide vielleicht doch noch eine Chance? Dylan hatte doch selbst gesagt, dass etwas schief gelaufen war, dass er das Interview nicht gegeben hatte und dass er erhalten wollte, was zwischen ihnen in Hickabee gewesen war. Sie glaubte ihm. Seine rechte Hand, mit der er sich auf dem Bett abstützte, war ziemlich nah an ihrer eigenen, linken und für einen Moment war sie versucht, sie zu berühren. Die Zeit schien still zu stehen. Obwohl sich draußen das alte Jahr dem Ende zuneigte, und die ganze Welt auf den Beinen war, um das Neue zu begrüßen, fühlte es sich in Taylors Hotelzimmer an, als wäre die Zeit eingefroren. Als wären sie in einer Sekunde stehen geblieben, die sich nicht weiterbewegen wollte. Dylan sah ihr tief in die Augen. Diese Augen, in denen sie sich schon beim ersten Mal verloren hatte, und die es ihr so einfach gemacht hatten, sich in ihn zu verlieben.
     
    Ihr Blicke verfingen sich ineinander und Taylor wollte nichts lieber, als ihn küssen.

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