Hollywood & Buecherwurm
war nicht Margret Willows, die plötzlich mitten in Taylors Zimmer stand, es war Dylan. In seinem schwarzen Smoking, der besser und anziehender aussah, als je zuvor.
„Was willst du denn hier“, fragte Taylor erbost. Ihr Herz klopfte wie verrückt und am liebsten wäre sie Dylan um den Hals gefallen. Sie empfand wirklich viel für ihn. Immer noch. Nach allem, was passiert war, und wollte sich am liebsten dafür ohrfeigen.
„Hast du die Axt dabei und willst mir den Schädel einschlagen? Frei nach Jack Torrance?“
„Ich dachte, wenn du dich schon benimmst wie ein Kleinkind, dann sollte ich zumindest die Größe beweisen, und die Fronten zwischen uns klären!“
Er trat einen Schritt weiter ins Zimmer und machte Anstalten, sich aufs Bett zu setzen, überlegte es sich im letzten Moment aber doch noch anders.
„Es gibt keine Fronten, die geklärt werden müssten“, sagte Taylor und konzentrierte sich weiterhin auf das Treiben am Time Square.
„Du machst es dir wohl sehr einfach, findest du nicht? Hast du tatsächlich geglaubt, ich würde mich mit dieser kindischen Nachricht von dir zufrieden geben?“
„ICH mache es mir leicht? Und was hast du überhaupt wirklich hier zu suchen, du solltest besser wieder nach unten gehen, nicht, dass du dich wirklich noch in Jack Torrance verwandelst und alle hier abmurkst, immerhin hat meine Anwesenheit dich in Hickabee ja beinahe dazu getrieben!“
„Taylor, bitte..“, begann Dylan.
„Spar dir dein Taylor bitte“, begann sie und merkte, dass sie fast schon schrie.
„Du hast es dir wohl zur Aufgabe gemacht, mich permanent zu demütigen. Es hat dir nicht gereicht, dass du mich vor meinen Freunden auf dieser Party UND vor der halben Welt demütigst, indem du dieses verdammte Sparkle-Interview gegeben hast, nein, du musstet auch gerade eben beim Essen erwähnen, wie furchtbar meine Gesellschaft für dich gewesen ist!“
„Okay, ich habe wohl etwas übertrieben, aber ich war einfach so...gekränkt, nach allem, was vorgefallen ist, dass...“
„DU warst gekränkt“, rief Taylor und ermahnte sich, ihre Stimme zu senken. „DU warst also derjenige von uns, der sich gekränkt gefühlt hat? Hast du getrunken? Oder Drogen genommen? Oder hältst du mich für völlig verrückt? Weißt du, dass du nicht zur Party erschienen bist, ist okay, deine Mum hat mir von deiner Promotour erzählt. Aber diese feige Sparkle-Artikel war doch wirklich das Letzte!“
„Meine Güte, was für ein Drama machst du wegen dieses lächerlichen Artikels. Weißt du, wieviele Frauen sich einen Arm abschneiden würden, dafür, dass Sparkle sie meine neue Freundin nennt?“
„Ich spreche auch nicht von diesem Artikel, sondern von dem anderen“, rief Taylor aufgebracht und fragte sich, für wie dumm Dylan sie hielt.
„Welchem anderen“, fragte er und sie bewunderte ihn für seine schauspielerischen Fähigkeiten. Es mutete wirklich an, als wüsste er von dem zweiten Artikel nichts.
„Von dem Artikel, der in der nächsten Sparkle-Ausgabe erschienen ist, in dem du behauptet hast, wir wären nur zufällig in demselben Flugzeug gewesen, und dass man nicht automatisch ein Liebespaar ist, wenn man seinen Sitznachbarn im Flugzeug ansieht!“
„Was redest du denn da?“
Dylan setzte sich nun doch aufs Bett.
„Ich weiß nichts von einem Artikel. Ich war in Südkorea auf Promotour für Blackout 2 – ich habe niemals ein Interview gegeben. Ich habe diese Nachricht hier erhalten, als ich von einem Termin zurückgekommen bin – ich wollte dich damit heute zur Rede stellen!“
Er zog ein verknittertes, zusammengefaltetes Blatt Papier aus seiner Innentasche und reichte es Taylor.
Das Papier war cremefarben und am Briefkopf wies es das goldene Logo des Eastern Star Hotel in Seoul auf. Es ging daraus hervor, dass Ken Jeong, Mitarbeiter an der Rezeption um 12.18 folgende Nachricht für den Gast Dylan Knight aufgenommen hatte:
Dylan, danke für die wunderbare Zeit mit dir. Ich habe über alles nachgedacht und bin zu der Entscheidung gelangt, dass das mit uns keine Zukunft hat. Es tut mir leid. Ich wünsche dir alles liebe. Taylor
Wie versteinert las Taylor die Zeilen immer und immer wieder, ohne zu begreifen, was das alles zu bedeuten hatte.
„Aber...das ist nicht von mir. Ich wusste ja gar nicht, dass du in Korea warst. Deine Mum hat es mir erst heute Abend erzählt. Ich hatte an dem Abend auf der Party auf dich gewartet, aber du bist nicht erschienen und zu allem Überfluss hat
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