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Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip

Titel: Hollywood Gossip - Halliday, G: Hollywood Gossip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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die PW -Spur ins Nichts führte, ertappte ich mich selbst dabei, wie ich die Nachricht ein weiteres Mal abspielte. Ich lauschte auf irgendein Hintergrundgeräusch, das mir einen Hinweis darauf gab, von wo der mysteriöse Anrufer Schrägstrich Frauen-Bedroher Schrägstrich Zerstörer meines Lebens anrief. Nada. Genauso gut hätte er aus einer Gummizelle heraus anrufen können.
    Nun, wenn ich schon keine Hintergrundgeräusche hören konnte, dann würde ich eben mit dem anfangen, was ich hörte – mit seiner Stimme.
    Ich spielte das Band zum dritten Mal ab, und der mechanische Sprechrhythmus jagte mir eisige Schauer den Rücken hinunter. Irgendetwas an dem kalten, unmenschlichen Tonfall machte mir weitaus mehr Angst als die drohenden Worte. Der Anrufer hatte sich große Mühe gegeben, seine Stimme zu verstellen. Warum? Weil ich sie sonst erkannt hätte? Wenn dem so war, gab es zwei Möglichkeiten: Entweder jemand, den ich kannte, spielte mir einen Streich – oder es war ein Prominenter, jemand, dessen Stimme mir schon unzählige Male von einer großen Leinwand entgegengeschallt war.
    Eine Erkenntnis, die den Kreis der Verdächtigen nur bedingt einengte.
    Es war an der Zeit, eine neue Strategie zu verfolgen.
    Ich öffnete eine Internetsuchmaschine und gab »Stimme verstellen« ein. Dann folgte ich dem obersten Link zu einer Internetseite mit einer Liste verschiedener Programme, die dazu dienten, eine Stimme zu verändern. Ich klickte das erste an und landete auf einer Seite, die AlterAudio hieß. Für ein geringes Entgelt wurde einem hier versprochen, dass man seine Stimme von männlich in weiblich und von einer hohen in eine tiefe Tonlage umwandeln konnte; außerdem gab es eine Roboterstimme, ein Echo und eine Reihe anderer Effekte. »Erschaffen Sie Ihren Avatar!«, lautete der Werbeslogan.
    Wozu solche Programme verwendet wurden, konnte ich mir nur zu gut vorstellen. Wie viele Loser saßen wohl in Unterhosen zu Hause und benutzten die Stimme von Cary Grant, um mit einer arglosen Frau zu chatten?
    Andererseits klangen wahrscheinlich auch nicht alle Frauen von Natur aus wie Marilyn Monroe. Wie war es Menschen vor dem Zeitalter der Internetlügen überhaupt möglich gewesen zueinanderzufinden?
    Ich drückte die Jetzt kaufen -Taste und schämte mich nur ein kleines bisschen, als ich das Spesenkonto des Informer mit den Kosten belastete. Ich wartete, bis mein Computer die Software geprüft hatte und damit begann, das Programm auf die Festplatte hochzuladen. Fünf Minuten später verband ich mein tragbares Aufnahmegerät mit dem Computer und sprach hinein.
    »Tina wird einen Fiesling fangen«, sagte ich. Ich drehte den Lautsprecher auf und drückte den Play -Button.
    »Tina wird einen Fiesling fangen«, verkündete mir meine Stimme.
    Cal warf mir einen seltsamen Blick zu.
    Ich winkte ihm zu.
    Dann stellte ich die Regler so ein, dass der Bass verstärkt und die höheren Frequenzen abgeschwächt wurden, um eine männliche Stimme zu produzieren. Ich drückte auf Play .
    »Tina wird einen Fiesling fangen«, sagte irgendein Typ.
    Ich blinzelte – Rhythmus und Betonung waren genauso wie bei mir, doch die Tonlage war eine komplett andere. Gruselig.
    Max’ Kopf erschien über der Trennwand, und seine wässrigen Augen fixierten mich.
    »Ich teste nur eine neue Software«, erklärte ich ihm.
    Er schüttelte den Kopf. »Weißt du, ich erinnere mich noch an die Zeiten, als das Reporterdasein darin bestand, hinaus in die Welt zu gehen, nur mit einem Notizblock und einem Bleistiftstummel bewaffnet.«
    »Willkommen im digitalen Zeitalter, mein Freund!«
    Er schüttelte erneut den Kopf und brummelte: »Kinder und ihre Spielzeuge«, bevor er hinter der stoffbezogenen Trennwand verschwand.
    Da ich nun wusste, wie einfach es war, von weiblich zu männlich zu wechseln, tippte ich auf eine andere Taste, um zu sehen, was dieses Programm tatsächlich hergab. Mechanische Stimme. Nachdem ich einige weitere Tasten bearbeitet hatte, drückte ich mir selbst die Daumen und betätigte die Play -Taste.
    Eine Tina mit Roboterstimme meldete sich zu Wort und informierte mich, dass ich einen Fiesling fangen würde. Leider klang sie überhaupt nicht wie der Irre, der mich letzte Nacht angerufen hatte. Mechanisch, ja. Treffer, nein.
    Unverdrossen kehrte ich zu der Seite mit der Liste verschiedener Programme zurück. Es gab noch fünf weitere. Ich klickte das zweite Programm an, landete sofort auf der Internetseite und begann damit, es herunterzuladen.
    Eine

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