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Holunderküsschen (German Edition)

Holunderküsschen (German Edition)

Titel: Holunderküsschen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Gercke
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seine Jeans.
    „Was ist los?“, frage ich irritiert. Hätte ich doch bloß nicht erwähnt, wie spät es ist.
    „Ich hätte schon vor knapp einer halben Stunde ... ich muss los.“ Er streicht sich durch die Haare.
    „Aber du kannst doch nicht ...“ Ich richte mich auf. Sein Blick fällt auf meine nackten Brü s te, „... nicht einfach gehen. Ich meine, wir hatten gerade den hammermäßigen Sex ...“
    „Ich würde auch viel lieber bei dir bleiben. Glaub mir, bitte. Aber ich muss zu dieser Vera b redung!“ Er hebt die Schuhe vom Boden auf und setzt sich zu mir auf die Bettkante.
    „Du hast eine Verabredung? Es ist Samstagabend ...“ Ich bin enttäuscht. Mein ganzer Kö r per pocht noch von seinen Zärtlichkeiten. „Nur noch eine halbe Stunde.“
    „Ja, ich weiß. Aber du musst mir wirklich glauben, ich muss da hin.“ Seine dunklen Augen sind fast undurchdringlich. „Es ist wichtig für mich.“ Er nimmt meine Hand.
    „Und ich? Bin ich nicht wichtig für dich?“ Ich kann kaum sprechen.
    „Natürlich bist du mir wichtig, Dummerchen.“ Er beugt sich zu mir und gibt mir einen Kuss. „Ich melde mich bei dir.“
    Mein Mund ist kribblig und feucht. „Na dann ... bis später.“
    „Tschüss“, murmelt er. „Und grüß deine Freundin von mir. Sie ist wirklich nett.“
    „Werde ich ihr ausrichten“, murmele ich. Am liebsten würde ich ihn packen und zu mir ins Bett ziehen, aber irgendwie gelingt es mir , mich zu beherrschen. Die Tür klappt hinter ihm ins Schloss und ich bin alleine.
     
     
      Ein bisschen frustriert, aber trotzdem glücklich, schlüpfe ich aus dem warmen Bett in me i ne Jogginghose und betrachte mein Gesicht im Spiegel. So sieht eine Frau aus, die gerade den besten Sex ihres Lebens hatte. Wow! Mein Gesicht scheint zu glühen. Meine Augen glänzen. Keine Pickelchen wie bei Johann. Das ist ein Zeichen!
    Was war nur so dringend, dass Benni so Hals über Kopf los musste? Mit dem Gang eines Preisboxers gehe ich in die Küche, wo ich Katja mit irgendetwas klappern höre.
    „Na“, begrüßt mich Katja und kichert hysterisch. „Das war aber ein langes Gespräch.“ D a bei zieht sie das »a« von lang übertrieben. Ich strahle sie an wie ein Honigkuchenpferd. Mein Leben hat wieder einen Sinn bekommen. Männer sind nicht länger meine Feinde. Männer sind eine Ergänzung meiner selbst. Der Tag ist mein Freund.
    „Ich bin aus dem Reich der Toten zurückgekehrt“, platze ich heraus. Ich habe das Gefühl, vor Glück laut schreien zu müssen.
    „Das habe ich gehört“, grinst Katja mich an.
    „Oh!“ Meine Wangen stehen in Flammen.
    „Macht nichts. Ich habe einfach den Fernseher lauter gedreht. Ich wusste gar nicht, was für ein Tier du bist. Rrrrrrrrrrr." Sie formt die Hand zur Tigerkralle.
    Ich erröte erneut wie ein Schulmädchen, das man beim ersten Kuss erwischt hat.
    „Katja. Ich bin total verliebt“, verkünde ich.
    „Na endlich“, seufzt Katja. „Wurde ja auch Zeit, dass du über Johann hinwegkommst.“
    Jetzt, wo sie es sagt, wird mir bewusst, dass ich tatsächlich keine Sekunde an Johann g e dacht habe und das, wo ich doch Sex mit einem anderen Mann hatte. Erstaunlich! Schon wieder muss ich hysterisch kichern. Ich werte das als gutes Zeichen.
    „Und wo ist dein Traumprinz jetzt?“ Katja schielt in Richtung Tür.
    Ich zucke mit den Schultern. „Hatte irgendeine wichtige Verabredung“, brumme ich.
    Katjas Augenbraue schnellt nach oben. „Und du hast ihn einfach so gehen lassen?"
    „Vertrauen ist die Basis einer jeden guten Beziehung“, erkläre ich stolz. Das habe ich mal in einem Beziehungsratgeber gelesen.
    „Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser!“
    Typisch Katja! Immer misstrauisch und immer so vernünftig. „Also, ich sag mal so: Nach dem Sex, den wir hatten, muss er sich einfach bei mir melden.“ Bei dem Wort Sex macht mein Magen einen kleinen Hüpfer. Ich kann an gar nichts anderes mehr denken. So ist das immer, wenn meine Hormone die Überhand gewinnen . M ein Verstand schaltet sich zeitgleich ab. Eine meiner schlechten Eigenschaften. Meine Mutter hat schon immer gesagt, dass wir Löhmer-Frauen dazu neigen, mit unserer Gebärmutter zu denken und nicht mit unserem Kopf.
    „Und wie geht es jetzt weiter zwischen euch beiden?“
    „Katja, ich habe heute das erste Mal mit dem Mann geschlafen. Ich weiß nicht, wie es we i ter geht.“
    „Das bist wieder typisch du. Wenn man dich mal alleine lässt . Und was ist mit der Blo n den?“
    Augenblicklich hat

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