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Holzhammer 02 - Teufelshorn

Holzhammer 02 - Teufelshorn

Titel: Holzhammer 02 - Teufelshorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrika Gers
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Kopf und angebrochene Rippen. Den hab ich übrigens noch nicht vernommen. Außerdem Xaver Gössl, der Wirt und Liftbetreiber vom Götschen, der Max Saumtrager, keine Ahnung wieso, dann Leni Seiler, die Frau von Alois, außerdem Hilde Stranek, die Frau vom Holger Stranek.»
    «Was, seine Frau war auch dabei?», rief Christine. «Das ist ja furchtbar. Ist er vor ihren Augen abgestürzt?»
    «Sie sagte, dass sie nichts gesehen hat», antwortete Holzhammer. «Ein Glück für sie. Aber es muss schon ein Schock gewesen sein. Sie war ziemlich still.»
    «Na, kein Wunder! Ich hoffe, du hast sie nicht irgendwie bedrängt?»
    Holzhammer warf ihr nur einen Blick zu, der sagte: «Wofür hältst du mich?»
    Christine hatte derweil im Kopf schon eine Rechnung aufgemacht: «Also, die acht Leute kann man ja wohl in drei Parteien einteilen: Die erste Partei will den DSV am Götschen behalten. Das wären dann Gössl und Zilinsky. Die zweite Partei will den DSV zum Jenner holen, das wären dann Seiler, dessen Frau und natürlich Hias. Und die dritte Partei, das ist der Stranek, um den sie sich streiten, plus seine Frau, die vermutlich die gleichen Interessen hat. Bleibt nur noch zu klären, welche der beiden ersten Parteien ein Interesse an Straneks Tod hatte.»
    «Exakte Analyse, Frau Psychologin», meinte Holzhammer. «Bleibt als Parteiloser der Max, denn dem kann es egal sein, ob die Leut die Skiausrüstung aus seinem Laden am Götschen oder am Jenner tragen.»
    «Theoretisch wäre es ja sogar möglich, dass unseren Honoratioren jemand aufgelauert hat», warf Matthias ein. «Dass sie gehen wollten, war eh offiziell. Und sich zusammenzureimen, welche Tour sie wohl von der Wasseralm aus machen, ist ja nun keine Hexerei.»
    «Mach die Sache nicht noch komplizierter», seufzte Holzhammer und trank den Rest seines Weißbiers in einem Zug – worauf Manu automatisch zum Zapfhahn griff.
    Die anderen merkten, dass das Thema für den rundlichen Hauptwachtmeister durch war, und beließen es dabei. Christine widmete sich dem Versuch, Matthias zu überreden, am morgigen Sonntag mit ihr auf den Kehlstein zu gehen.
    «Zu gehen ? Da fährt doch ein Bus rauf!» Für Matthias war mit dem heutigen Gipfelsturm auf den Grünstein das Sportkontingent dieses Wochenendes mehr als ausgeschöpft.
    «Man kann aber auch zu Fuß gehen, es gibt sogar mehrere Wege.» Das wusste Christine aus dem Internet.
    «Die Aussicht von da ist gar nicht schlecht», mischte Holzhammer sich ein, froh, dass ein neues Gesprächsthema gefunden war. «Aber die vom Jenner ist besser. Meiner Meinung nach fahren die Leut nicht wegen der Aussicht auf den Kehlstein rauf, sondern wegen dem Hitler. Der Mann meiner Schwägerin ist ja Busfahrer da oben, dafür musste er eine extra Ausbildung machen, weil die Straße so eng und steil ist. Und der sagt, da sind immer noch manchmal seltsame Gestalten im Bus.»
    «Meistens Amis», mischte sich Manu ein. «In der Nähe vom Berghof haben sie vor zwei Jahren einen englischsprechenden Adolf Hitler in voller Montur erwischt.» Manu betrachtete es nicht nur als ihr Recht, sondern quasi als ihre Pflicht, die Gespräche der Gäste zu komplettieren.
    Ganz in der Nähe des bis auf die Grundmauern verschwundenen Berghofs stand ein Fünf-Sterne-Hotel. Vor dem Bau hatte es jahrelange Diskussionen gegeben. Durfte man an so einem Ort ein Hotel bauen? Die Berchtesgadener waren in der Sache gespalten gewesen. Die meisten sagten, dass der Ort nicht schützenswert wäre, nur weil der Gröbaz da oben einen Zweitwohnsitz gehabt hatte, der eh von den Amis am 25. April 1945 mit 1800 Tonnen Bomben in Schutt und Asche gelegt worden war. 1000 Tonnen pro Gebäude – da konnte von schützenswerter Landschaft doch wohl kaum noch die Rede sein. Und schließlich stand inzwischen ganz in der Nähe, bei der Abfahrtsstelle zum Kehlstein, das allseits gelobte Dokumentationszentrum. Vehement gegen den Hotelbau war eigentlich nur eine Gruppe gewesen: Die Hotelbesitzer unten im Tal.

    Christine saß in dem ersten weißen Elektroboot, das an diesem Sonntagmorgen von der Seelände abgelegt hatte. Da Matthias nicht mitwollte, hatte sie eine etwas ausgedehntere, aber einfache Tour gewählt. Vielleicht steckte ihr die Unterhaltung über den gestrigen Unfall doch noch ein bisschen in den Knochen. Auch die Teilnehmer der unglückseligen Bergtour waren vorher über den See gefahren … Sie wollte von St. Bartholomä über die Sigeret-Platte zum Trischübel-Pass, eventuell noch die

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