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Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Titel: Home at Heart - Liebe auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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niemals so lange wegbleiben dürfen, dachte sie jetzt. Sie hatte ihre Familie und die Farm im Stich gelassen. Es waren tatsächlich acht Jahre und fünf Monate gewesen und wahrscheinlich wäre sie nie mehr wieder nach Red Oak zurückgekehrt, wenn die Geschichte mit Robert nicht passiert wäre.

    Sie saß jetzt wieder auf dem weißen Koppelzaun und betrachtete das braune Pferd, das ihr Großvater ihr hatte schenken wollen, welches gemeinsam mit einem Schimmelwallach und zwei Fuchswallachen graste. Hatte sie tatsächlich gedacht, in Red Oak hätte sich nichts verändert? Hatte sie wirklich angenommen, die Welt im Bundesstaat Texas hätte sich nicht weitergedreht.

    „Wir freuen uns sehr, dass du hier bist!“
    Plötzlich waren ihre Mutter zu ihrer rechten, und ihre Großmutter zu ihrer linken Seite aufgetaucht. Beide blickten jetzt, e benso wie Lorelai, das Pferd an und obwohl niemand etwas sagte, es allen dreien schwer fiel, darüber zu reden, was in den vergangenen Jahren passiert war, wie Lorelais Weggang sich auf die Farm und die Familie ausgewirkt hatte, so waren alle drei in diesem Moment unsagbar glücklich und sich sehr nah.

6

    „Warum ist für vier gedeckt?“
    Lorelai war in die Küche gekommen. Die letzten zwei Stunde hatte sie damit verbracht, die paar Habseligkeiten, die sie in ihrem Samsonite nach Texas gebracht hatte, in ihrem alten Kinderzimmer zu verstauen. Es war wi e ein Flash gewesen, als sie das Zimmer betreten hatte. Nichts hatte sich dort drin verändert, ihr altes Zimmer war wohl wirklich ein Ort, in dem die Zeit stehen geblieben war. Ihr Bett stand immer noch in der Linken oberen Ecke des Zimmers, daneben der Schreibtisch, der sich direkt vor dem großen Fenster befand, von dem aus man auf eine der Koppeln sehen konnte. Neben der Eingangstür links stand immer noch die kleine Sitzgruppe, auf der Lorelai früher mit ihren Freundinnen gesessen und sich über Jungs, Zukunft und Pferde unterhalten hatte. Die meisten ihrer Freundinnen, die oftmals dieselben Träume wie sie selbst geträumt hatten, von einem Job in einer Metropole, von Karriere und Eigenständigkeit waren mittlerweile verheiratet und mehrfache Mütter. Sie alle waren von der Red-Oak-Karriereleiter eingeholt worden. Rechts neben der Eingangstür waren einige Regale an die Wand geschlagen worden, mit Pokalen, die sie früher auf Reitturnieren gewonnen hatte, mit Plüschtieren und Souvenirs aus ihrer Kindheit. Direkt hinter der Eingangstür befand sich der kleine begehbare Schrank.

    Als sie die paar New Yorker Kleidungsstücke, von denen sie gedacht hatte, dass sie auch landtauglich wären, in dem kleinen Schlurf an dessen beiden Seiten oberhalb Kleiderstangen angebracht und unterhalb Schuhschränke waren, untergebracht hatte, war sie froh, nur ein paar Teile mitgenommen zu haben. Obwohl es nur ein Bruchteil ihrer Garderobe war, war der begehbare Schrank fast zum Bersten voll.
    „Was ist nur aus dir geworden“, dachte sie, als sie am Schrankeingang stand und die Teile von Louis Vuitton, Miu Miu, Cacharel und Calvin Klein betrachtete, die in diesem kleinen ländlichen Kleiderschrank völlig fehl am Platz , fast sogar abstrakt, wirkten.
    „Wohin ist die Lorelai verschwunden, der es egal war, welches Label sie trug und die mindestens sechs Paar Gummistiefel im Schrank hatte? Wo ist die nur hin?“

    „Weil wir eben vier sind, die heute hier essen“, erklärte Ellen logisch, während sie in einem großen Edelstahltopf rührte. Es roch so gut wie immer, wenn ihre Großmutter kochte.
    „W ir sind aber nur drei – wer kommt denn noch?“
    „Lorelai, hast du in New York dein Zahlenverständnis verloren? Deine Mutter, du, Jake und ich, das macht vier“, sagte Ellen ganz nebenbei, während sie einen großen, wunderbar duftenden Hackbraten aus dem Ofen holte und ihn auf der Arbeitsplatte abstellte.
    „Dieser Jake isst mit euch?“
    Lorelai war verwundert.
    „Habt ihr ihn adoptiert oder so?“
    „Jake ist ein sehr netter Mann“, sagte Ma rge, während sie Gläser neben die Gedecke stellte und Servietten auf den Tellern verteilte.
    „Er ist uns eine sehr große Hilfe auf der Farm. Grandma und ich hätten sie nicht alleine bewirtschaften könnten. Ohne Jake hätten wir längst verkaufen müssen. Ihn hat uns der Himmel geschickt!“
    „Ich finde ihn nicht sehr sympathisch“, erwiderte Lorelai , trug den Hackbraten zum Tisch, stellte ihn in die Mitte und dachte an ihre erste Begegnung mit dem Cowboy. „Habt ihr gar nicht

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