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Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Titel: Home at Heart - Liebe auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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Überhand gewonnen, die zu sein sie in New York mehr als genug Gelegenheit gehabt hatte. Als Jake sie vorhin so unsanft von dem Land, das ihrem Großvater gehört hatte und jetzt ihrer Großmutter und ihrer Mutter gehörte, „entfernen“ wollte, hatte sie sich angegriffen gefühlt und alle Signale auf Krieg gestellt.
    „Ich denke nicht, dass ich Ihnen meinen Stammbaum offenlegen muss , Miss“, sagte Jake und blitzte Lorelai böse an, „Ellen, ich werde jetzt die nördlichen Koppeln reparieren, falls du mich suchst!“
    Er schob seinen Stetson etwas nach hinten , diese typische Geste, die Jungs aus dem Westen wahrscheinlich schon als Babys lernten, zog sich im Gehen einen seine Arbeitshandschuhe an und verschwand hinter dem Hauptgebäude.

5

    „So – dann mal raus mit der Sprache, warum bist du hier?“
    Lorelai saß mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter in der großen Küche der Farm und kam sich vor wie früher, wenn sie etwas ausgefressen hatte. Ein schönes und weniger schönes Gefühl gleichzeitig. Sie saß auf dem Stuhl am Esstisch, rutschte darauf herum, sah zu Boden und fühlte sich unbehaglich. Jetzt war es soweit – jetzt musste sie ihrer Familie reinen Wein einschenken, was die Sache mit Rob betraf.

    In der Küche war alles so, wie es gewesen war, als sie ein kleines Mädchen war. Die Küche war in rotbraunem Holz gehalten, wie immer tiptop sauber und sehr geräumig. Lorelai hatte sich in New York oft gefragt, wie es ihrer Großmutter und ihrer Mutter gelang, ein so riesengroßes Haus immer sauber zu halten. Sie selbst hatte für ihr Appartement eine Haushälterin eingestellt, die dreimal die Woche kam und den Haushalt schmiss und wäre ohne sie wohl heillos überfordert gewesen. An der Süd- und Nordseite des Raumes verlief über der Spüle und dem Arbeitsplatz eine durchgehende Fensterfront, die den Raum in helles Licht tauchte und einen wunderschönen Ausblick auf die rückwärtigen Koppeln und den angrenzenden Wald bot. Neben der Eingangstür stand immer noch der große runde Tisch in denselben Farbe wie die restliche Küche, an dem vor mehr als zwanzig Jahren die ganze Familie ihr Essen eingenommen hatte. Jetzt saßen nur Ellen und Marge Cartwright und Lorelai auf den weißen, bequemen Stühlen. In der Mitte des Tisches, der eine karierte Tischdecke trug, stand eine Vase mit einem bunten Frühlingsstrauß, den Ellen früh am Morgen bei ihrem täglichen Spaziergang gepflückt hatte. Daneben stand ein großer Krug mit ihrem eisgekühlten, hausgemachten Orangensaft. Lorelais Großmutter presste den Saft immer noch selber, wässerte und zuckerte ihn und er würde jedem Saft, den man in Läden zu kaufen bekam, gnadenlos Konkurrenz machen.

    „Ach, wisst ihr…nach der Trennung von Robert hatte ich die Stadt einfach satt“, sagte Lorelai, hatte den Blick auf die Blumen gerichtet und tippte mit ihren Fingerspitzen auf die Tischplatte. „Die Trennung von Robert“ betonte sie so, als wäre es das normalste der Welt, dass sie nicht mehr mit dem Mann, den sie in wenigen Monaten hätte heiraten wollen, zusammen war. Ein klitzekleines Fünkchen in ihr hoffte, dass weder ihre Mutter noch ihre Großmutter nach der Trennung fragen würden.
    „Du hast dich von Robert getrennt?“ Ihre Mutter schien beinahe entsetzt.
    „Eigentlich hat er sich von mir getrennt, Mum…beziehungsweise…er hat den Schritt zur Trennung getan“, sagte Lorelai gleichgültig.
„Aber…wieso? Ihr wolltet doch heiraten? Was ist passiert?“
    Lorelai wurde leicht ungeduldig. Ihre Mutter war in Sachen Feingefühl manchmal ein Elefant und merkte auch in diesem Moment nicht, dass es ihrer Tochter unangenehm war, über das Thema zu sprechen.
    „Wenn du es genau wissen willst, Mom, ein Mädchen nam ens Alicia ist passiert. Ich habe Rob mit ihr in unserem Bett in Flagranti erwischt. Reicht das?“
    Lorelai war es peinlich, im Beisein ihrer Mutter in Beziehungskisten zu kramen und noch peinlicher war es ihr, den Grund für die Trennung zu offenbaren.
    „Ach Kind. Das tut mir leid. Wann ist das alles denn passiert?“
    „Dir muss es nicht L eid tun. Ich glaube nicht, dass du dieses Mädchen in unser Bett gelegt hast, oder? Letzten Donnerstag hab ich die beiden überrascht. Wie lange es schon läuft weiß ich selber nicht. Interessiert mich auch nicht mehr. Aber ich brauchte eine Auszeit. Hab meinen Job auf Eis gelegt und dachte, ich gehe back to the Roots!“
    Lorelai war über ihre merkwürdige Ausdrucksweise selbst

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