Home at Heart - Liebe auf Umwegen

Titel: Home at Heart - Liebe auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr

Vom Netzwerk:

der Holsteiner Zucht seinerzeit jede Menge Vollblüter eingesetzt worden waren, um das schwere Arbeitspferd etwas zu veredeln.

    „Miss, kann ich Ihnen helfen? Schonmal was von Landfriedensbruch gehört?“
    E ine herrische Männerstimme lies sich hochschrecken. Sie drehte auf dem Zaun, schwang die Beine herum und kletterte davon herunter. Das Lächeln, das sie eben noch auf den Lippen gehabt hatte, erstarb. Vor ihr stand ein großer Mann mit schwarzen, kurzen Haaren und auffallend grünen Augen. Er trug dunkelblaue Jeans, Cowboystiefel und ein kariertes Hemd und wirkte auf den ersten Blick – und für Lorelais Augen, die ein typisches Red-Oak-Farmeroutfit nicht mehr gewohnt war – wie eine Parodie auf Lucky Luke. Zweifellos aber ein überaus attraktiver Mann. Diese Art Attraktivität, die nicht so aalglatt und geschniegelt war, wie die Typen aus der Großstadt oder aus Hochglanzmagazinen, viel mehr eine Art Attraktivität, die auf Raubeinigkeit schließen ließ – der Lonesome Rider, der Mann mit Ecken und Kanten, der aber noch viel Reizvoller war, als Calvin Kleins aktuelles Männermodel.
    „Landfriedensbruch “, wiederholte sie und überlegte insgeheim, ob sie mittlerweile so verrückt war, irgendwo falsch abgebogen und auf einer falschen Farm gelandet zu sein.
    „Ja, Landfriedensbruch. So nennt man es, wenn man ungebeten herumlungert!“
    „Wer zum Teufel sind sie“, fragte Lorelai langsam, inzwischen sicher, dass dies die Farm ihrer Großeltern war und hegte immer mehr Abneigung gegen den Cowboy.
    „Der Besitzer dieser Farm. Und jetzt bitte ich sie, zu gehen oder ich rufe den Sheriff!“
    Lorelai konnte sich ein sarkastisches Lachen nicht verkneifen.
    „Also zum einen sind sie mit Sicherheit nicht der Besitzer dieser Farm. Das ist meine Gro ßmutter, Ellen Cartwright und meine Mutter, Marge Cartwright. Und zweitens – sie sind mindestens einsfünfundachtzig groß und wiegen mit Sicherheit mindestens hundertfünfzig Pfund. Brauchen sie tatsächlich die Hilfe des Sheriffs, um mich hier wegbringen zu lassen? Kommen sie sich bei so einer Aussage nicht unsagbar blöd vor?“

    „Lorelai, Kind, um Himmels Willen, was machst du denn hier?“
    Ohne dass Lorelai es gemerkt hatte, war die Tür des Haupthauses aufgegangen und ihre Großmutter war auf die Veranda herausgetreten. Ellen Cartwright war fünfundsiebzig Jahre alt, eine robuste Frau, deren Alter man ihr nicht ansah. Sie hatte eine harte Kindheit hinter sich und war mit Arbeit groß geworden – doch gerade diese Tugenden hatten sie zu dem gemacht, was sie jetzt war. Eine integere Frau, die trotz ihres Alters immer noch alles fest im Griff hatte.
    „Grandma!“ Lorelai lief an dem Cowboy vorbei, sprang die Verandatreppen hinauf und umarmte ihre Großmutter.
    „Bist du beruflich hier? Warum hast du denn nicht angerufen? Wo ist Robert? Wir möchten ihn endlich persönlich kennenlernen und nicht nur auf Fotos!“
    Ellen Cartwright überschüttete sie mit Fragen.
    „Nein, ich bin nicht beruflich hier – ich bin einfach so hier. Robert ist in New York – glaube ich. Aber das ist eine lange Geschichte. Erzähl ich später. Viel wichtiger ist – wer ist diese Witzfigur da vorne? Habt ihr die Hunde gegen ihn eingetauscht?“ sie deutete auf den Cowboy, der bei dem Wort „Witzfigur“ das Gesicht abfällig verzog und den Kopf schüttelte.
    „Lorelai, sei doch nicht so frech“, mahnte Ellen, deren Herz insgeheim sprang wie das eines jungen Pferdes, so überglücklich war sie, ihre Enkeltochter endlich wieder vor sich zu haben, „diese „Witzfigur“, wie du ihn nennst, ist Jake McMahon. Deine Mutter und ich haben ihn als Verwalter für die Farm eingestellt. Er möchte den Pferdebetrieb wieder etwas ankurbeln. Er ist uns wirklich eine große Hilfe!“
    Mittlerweile war der Cowboy die Verandatreppen heraufgekommen und stand links neben Lorelai. Er war zweifellos ein Mann, der ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte, hätten sie nicht so einen schlechten Start gehabt.
    „Haben sie Ihnen als Kind nicht beigebracht, dass man grüßt“, sagte Lorelai, nachdem sie einige Sekunden vergeblich gewartet hatte, das Jake ihr die Hand entgegenstreckte, während sie ihm die ihre hinhielt.
    „Sind sie eigentlich Ire? Oder Schotte?“
    „Was?“ Jake wusste nicht, was sie meinte.
    „McMahon. McMahon klingt irisch oder schottisch – und ihre Manieren dürften wohl auch aus einem dieser Ecken kommen. woher stammen sie, Jake?“
    In Lorelai hatte nun die Zicke