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Titel: Home - Wieder zu Hause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cardeno C.
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irgendwann aufgeben und wieder zu einem normalen Mannschaftssport zurückkehren würde. Aber ihre Strategie ging nicht auf.
    Noah nahm den Stadtbus, was keine einfache Sache war. Emile City hatte damals kaum öffentliche Verkehrsmittel und die zweistündigen Kurse begannen erst um sechs Uhr. Er stand also spät abends an der Haltestelle und musste allein zurückfahren. Seltsam, nicht wahr? Ein Punk mit Verhaltensproblemen, der die Disziplin für einen Sport wie Kickboxen aufbringt und keinen Einsatz scheut, um jeden Tag pünktlich an den Kursen teilzunehmen. Aber so war Noah. Ein Rätsel in ein Geheimnis gewickelt, überdeckt von einer zwiespältigen Persönlichkeit. Ich hatte manchmal das Gefühl, ein ganzes Leben würde nicht ausreichen für den Versuch, ihn in seiner ganzen Komplexität zu verstehen. Aber nichts wollte ich lieber tun.
    Als ich von den Kursen und seinen Problemen mit dem Busfahrplan erfuhr, bestand ich darauf, ihn am Abend abzuholen. Ich konnte ihn anfangs nicht hinbringen, da ich zur gleichen Zeit Baseball spielte. Aber nach dem Training sah ich noch kurz nach meiner Mutter und fuhr dann in die Stadt, um ihn nach Hause zu bringen. Als die Baseballsaison zu Ende war, übernahm ich auch die Hinfahrt. Ich wartete im Auto bis sein Kurs endete und erledigte in dieser Zeit meine Hausaufgaben. Dann brachte ich ihn nach Hause.
    Noah hatte sich nie über den Busfahrplan beschwert, und schien auch keine Angst zu haben, nachts allein unterwegs zu sein. Aber meine eigene Angst reichte für uns beide und als ich darauf bestand, ihn zu fahren, war er damit einverstanden. Er sagte, dass er nie eine Möglichkeit ausschlagen würde, um mit mir allein zu sein und mit mir zu reden. Seltsam, wie glücklich mich diese Worte machten.

Kapitel 4

     
    Noah – Gegenwart
     
    C LARK sahden Arzt besorgt an, als ich ihn fragte, wie lange ich schon im Krankenhaus lag. Für einen Moment sagte keiner ein Wort, dann räusperte sich Dr. Garcia.
    „Sie sind seit 28 Tagen hier, Noah. Aber ...“ Er zögerte und blickte zu Clark. Dann schien er sich wieder zu fassen und redete weiter: „Es ist nicht der 26. Dezember 2007, mein Sohn.“
    Clark schnappte nach Luft und wurde bleich. Sein Kopf fuhr herum und er sah Dr. Garcia an.
    „Er, äh, er glaubt, es ist der 26. Dezember 2007?“
    Dr. Garcia nickte. Mit Tränen in den Augen drehte Clark sich wieder zu mir um.
    „Oh, Noah.“
    Er zitterte und seine Schultern bebten. Dann beugte er sich zu mir herab, nahm mich behutsam in die Arme und gab mir einen Kuss.
    „Ich liebe dich, Noah. Es tut mir so leid, mein Herz.“
    Mein Kopf schmerzte und ich konnte nur noch verschwommen sehen.
    „Ich liebe dich auch, mein Engel. Hör auf zu weinen und dich zu entschuldigen. Sag mir einfach, welches Datum wir heute haben. Ich verkrafte es schon.“
    Er hielt immer noch meine Hand umklammert. Ich drückte sie, vergrub meine Nase in seinem Haar und atmete tief ein. Ich konnte es wirklich verkraften. Solange ich Clark hatte, würde ich alles verkraften. Etwas Zeit zu verlieren war kein Problem. Wir waren zusammen, und es ging ihm gut. Alles andere waren Nebensächlichkeiten.
    Clark hob den Kopf und drehte sich zu Dr. Garcia um, der kurz nickte. Dann holte Clark tief Luft, räusperte sich und sah mir in die Augen.
    „Es ist der 14. Dezember 2010.“
    „Ich war drei Jahre im Krankenhaus?“
    Dr. Garcia reagierte sofort.
    „Nein, mein Sohn. Bitte beruhigen Sie sich. Sie hatten vor vier Wochen einen Autounfall. Seitdem sind Sie hier. Ich kann nicht sagen, warum Sie sich an die vergangenen drei Jahre nicht erinnern, aber wir werden den Grund für Ihren Gedächtnisverlust schon herausfinden. Beruhigen Sie sich, Noah.“
    Ich schloss die Augen. Okay, ich hatte vier Wochen bewusstlos im Krankenhaus verbracht und konnte mich an die letzten drei Jahre meines Lebens nicht erinnern. Nun, wenigstens erklärte das, warum Ben und Clark älter aussahen. Meine letzte Erinnerung an sie war drei Jahre alt, also waren sie wirklich älter geworden. Ich war älter geworden.
    „Noah? Es kommt alles in Ordnung, mein Herz.“
    Ich nickte und öffnete wieder die Augen.
    „Ich weiß, mein Engel. Es geht mir gut. Ich bin nur müde und etwas überwältigt. Aber du bist da und es wird alles gut. Ich möchte jetzt gerne schlafen.“
    Clark legte die Hand auf meinen Arm und küsste mich auf die Wange.
    „Okay, mein Herz. Ich gehe nicht weg. Wenn du aufwachst, bin ich bei dir.“
    Ich lachte leise, weil er sich die Mühe

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