Home - Wieder zu Hause
getan?
„Du hast im Wohnzimmer gesessen, in dem alten karierten Sessel, den uns deine Großmutter geschenkt hatte. Ein Typ war bei dir, den ich nicht kannte. Er ... er hat vor dir gekniet und ...“
Er weinte jetzt. Mein Engel brachte kaum noch ein Wort über die Lippen. Ich wollte ihn daran hindern, weiterzureden. Ich konnte mich jetzt wieder an alles erinnern. An diese Nacht und an jede einzelne Nacht danach. An jeden einzelnen erbärmlichen Augenblick der letzten drei Jahre. Aber ich konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Ich konnte es nicht ungeschehen machen. Verdammt, ich konnte nicht mal den Mund aufmachen, um meinen Engel am Weiterreden zu hindern, damit er diese unsägliche Nacht in seiner Erinnerung nicht noch einmal erleben musste.
„Er hatte deinen Schwanz im Mund und als du mich gehört hast ... hast du mich nur angesehen. Du hast mich einfach nur angesehen und kein Wort gesagt.“
Ich erinnerte mich gut. Es war die schlimmste Nacht meines Lebens gewesen. Der niedergeschmetterte Ausdruck ins Clarks wundervollen Augen. In dieser Nacht habe ich ihm das Herz gebrochen. Ich konnte es so deutlich vor mir sehen, wie die Tränen in seinen Augen. Ich liebte ihn mehr als alles andere, aber ich habe ihm das Herz gebrochen.
„Es tut mir so leid, mein Engel. Ich war ein solcher Idiot. Verzeih mir, Clark. Bitte verzeih mir.“
Sein Körper bebte unter mir. Ich rollte mich auf ihn und schloss ihn in die Arme, bis er von allen Seiten von meinem Körper und meiner Wärme umgeben war.
„Kannst du mir verzeihen, Noah?“
„Wofür, mein Engel? Es war alles meine Schuld. Du hast nichts falsch gemacht.“
„Oh doch, das habe ich. Ich habe uns aufgegeben und bin weggelaufen. Ich war genauso ein Idiot, Noah. Aber das weiß ich jetzt auch und es wird nie wieder vorkommen. Ich werde um uns kämpfen. Du musst mir nur noch eine Chance geben.“
Diese Worte hätte ich nicht erwartet. Und ich hatte sie nicht verdient. Ich war es gewesen, der alles falsch gemacht hatte, der unser Versprechen und sein Herz gebrochen hatte.
„Engel, ich will dich nur zurückhaben. Ich weiß, dass du nur gekommen bist, weil ich im Krankenhaus liege. Aber ich nehme alles, was du mir geben kannst. Ich nehme dich unter jeder Bedingung, Clark – selbst wenn du es nur aus Mitleid tust. Ich werde dir beweisen, dass ich dich nie wieder so verletzen werde. Ich werde dich daran erinnern, wie gut es mit uns beiden war. Und ich weiß, dass du bei mir bleiben wirst, auch wenn ich wieder gesund bin.“
Weinend pressten wir unsere Gesichter aneinander und umfassten sie mit den Händen, während sich unsere Tränen untrennbar miteinander vermischten.
„Dieses Mal bleibe ich für immer, Noah. So wie ich es dir versprochen habe. Ich will nicht mehr weggehen. Und es hat auch nichts mit deinem Unfall zu tun. Weißt du, ich habe lange in L. A. gelebt. Aber wenn ich noch dort gewesen wäre, hätte ich nicht so schnell kommen können.“
„Wieso? Das verstehe ich nicht.“
„Ich bin schon vorher zurückgekommen, mein Herz. Als mir endlich klar wurde, was ich die ganzen Jahre für ein Idiot gewesen bin, habe ich meine Sachen gepackt und bin zurückgekommen. Ich wollte dich umwerben und zurückgewinnen. Aber ich war kaum hier angekommen, hatte noch kein Hotel gefunden, als das Handy klingelte. Es war meine Tante. Sie haben eine alte Telefonnummer von ihr in deinen Unterlagen gefunden. Tante Shirley war als Kontakt für Notfälle angegeben. Deshalb haben sie ihr gesagt, dass du verletzt bist und mich sehen willst.“
Ich musste einfach nur lachen.
„Mich zurückgewinnen? Ich habe die ganze Zeit nur auf dich gewartet. Ich wusste, dass du irgendwann wieder nach Hause kommst. Kein Grund, mich zu umwerben. Ich gehöre dir, Clark. Ich habe immer dir gehört und ich werde immer dir gehören. Dir. Nur dir.“
Clark – Vergangenheit
N ACHDEM Noah bei mir übernachtet hatte, fuhr ich ihn sehr früh am Morgen zu seinen Eltern zurück. So konnte er sich wieder ins Haus schleichen, ohne den Rest der Familie zu wecken. Sie würden ihn später zum Flughafen bringen. Wir verabschiedeten uns und verabredeten, miteinander zu telefonieren und uns E-Mails zu schicken. Dann saßen wir im Auto und starrten uns an.
Er sah mich forschend an, aber ich erkannte auch Hoffnung und, ja, vielleicht Liebe in seinem Blick. Ich hoffte, dass ich nicht nur meine eigenen Bedürfnisse auf ihn projizierte, dass seine Gefühle echt waren und die nächsten Jahre bis zu
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