Home - Wieder zu Hause
leckten und bissen uns. Ich legte den Kopf etwas zur Seite, um den Winkel zu ändern und ihn noch enger an mich zu pressen. Ich schmeckte Blut auf der Zunge, aber das war egal. Er stöhnte. Ich stöhnte ebenfalls und schob meine Zunge tief in seinen Mund, um ihm genau zu zeigen, was wir gleich tun würden, wenn wir endlich von der Terrasse ins Haus kamen.
Wir konnten kaum noch atmen und wären vielleicht gleich umgekippt, also beendete ich den Kuss. Ich zog an seinen Haaren, bis er mir in die Augen sah.
„Ich weiß, dass du mir gehörst, Clark. Ich habe es immer gewusst, selbst als du weg warst. Ich wusste es. Du gehörst nur mir, mein Engel.“
„Dann ist es gut.“
Er hob seine Tasche wieder auf und legte den Arm um mich. Dann führte er uns zur Tür und suchte in seiner Jackentasche nach dem Hausschlüssel. Mir war zwar noch etwas schwindlig von unserem Kuss, aber es entging mir nicht, dass er unseren Schlüssel immer noch an seinem Schlüsselbund hatte. Als er die Tür öffnete, hielt ich angespannt die Luft an und wartete auf seine Reaktion.
„Oh mein Gott.“
Er blieb im Eingang stehen und sah sich um. Der Holzfußboden war abgeschliffen und poliert, auch die Wandtäfelung war wieder in ihrem ursprünglichen Zustand. Die Wände hatte ich in einem hellen Gelb gestrichen und der gemauerte Kamin wurde von eingebauten Bücherregalen flankiert.
„Noah, es ist perfekt. Es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wie hast du das nur alles gemacht?“
Er fuhr mit der Hand über die Holztäfelung.
„Ich hatte in den letzten Jahren viele freie Abende und Wochenenden. Es hat Monate gedauert, die vielen Farbschichten auf der Täfelung abzuschleifen. Ich musste alles mit der Hand machen, um das Holz nicht zu beschädigen. Ich bin froh, dass es dir gefällt.“
Ich führte ihn in die Küche und zeigte ihm die schwarz-weißen Bodenfliesen, die weiß gekachelten Wände und die Arbeitsplatten aus weißem Marmor.
„Du hast dich an alles erinnert.“
Fast andächtig ging er durch den Raum und besah sich jedes Detail.
„Natürlich habe ich mich daran erinnert. Du hast es mir so genau beschrieben, ich hätte es nie vergessen können.“
Dann zeigte ich ihm den Wäscheraum, das Esszimmer, das Badezimmer und das Gästezimmer. Seine Reaktion war immer die gleiche – erst schnappte er hörbar nach Luft, dann lächelte er und staunte darüber, dass ich nichts vergessen hatte. Keine Wand, die er herausreißen wollte, keinen Lichtanschluss, den er verlegen wollte und keine einzige Wandfarbe, die er vorgesehen hatte. Ich war auch ziemlich stolz auf mich. Schließlich führte ich ihn ins Schlafzimmer.
„Ich habe die Wand zum Nachbarzimmer und zum Badezimmer rausgenommen. Wie du vermutet hast, hat es noch gereicht für ein nettes Badezimmer, einen Wandschrank und ein kleines Büro.“
Clark war überwältigt. Dann ging er zum Wandschrank und seine Augen füllten sich mit Tränen.
„Das sind meine Kleider.“
Sie hingen im Schrank neben meinen eigenen Kleidern. Nachdem er in dieser fürchterlichen Nacht vor drei Jahren verschwunden und nicht zurückgekommen war, hatte er sich nicht ein einziges Mal gemeldet – weder telefonisch noch schriftlich – um nach seinen Sachen zu fragen. Er hatte einfach seine Telefonnummer geändert und war aus meinem Leben verschwunden.
Ich trat hinter hin, presste mich an seinen Rücken, schlang die Arme um seinen Bauch und legte mein Kinn auf seine Schulter.
„Ja, das sind deine Kleider. Und sie hängen in unserem Schrank. Und in unserem Badezimmer liegt deine Zahnbürste und in der Dusche hängt dein Lieblingsshampoo. Das ist unser Zuhause. Dein kleiner Ausflug hat daran nichts ändern können. Ich habe immer nur auf dich gewartet, Clark. Ich habe darauf gewartet, dass du wieder nach Hause kommst.“
Clark – Vergangenheit
I M LETZTEN Jahr unseres Grundstudiums bewarb Ben sich an weiterführenden Universitäten. Als ich eines Tages im Herbst nach Hause kam, saß er gerade an seinem Schreibtisch und las einen Brief. Ich ging zu ihm und verstrubbelte ihm die Haare, dann setzte ich mich auf die Couch.
„Was ist los, Bruderherz?“
Er sah mich an, biss sich auf die Unterlippe und ließ den Brief auf den Tisch fallen. Dann setzte er sich neben mich auf die Couch. Wir saßen eng zusammen, aber er sah mir nicht in die Augen. Nägel kauend starrte er auf den Boden.
„Die Universität von Chicago hat mich angenommen.“
Ich drehte mich zu ihm um und umarmte
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