Home - Wieder zu Hause
gewöhnte ich mich bald ein. Als die neue Saison startete, trat ich in die Baseballmannschaft ein. Es war eine gute Möglichkeit, neue Freunde kennenzulernen. Ich war zwar kein großer Sportler, aber auch nicht allzu schlecht. Also reichte es, um in die Mannschaft aufgenommen zu werden und mich nicht zu blamieren.
Ben Forman war der beste Spieler der Mannschaft. Er hätte wahrscheinlich Kapitän werden können, wenn er nicht so jung gewesen wäre. Da wir im gleichen Jahrgang waren, besuchten wir auch einige Klassen gemeinsam. Eines Tages lud mich Ben während der Mittagspause an seinen Tisch ein und von da an saß ich regelmäßig bei ihm und seinen Freunden. Es war der erste Schritt auf dem Weg, der mich nach Hause führte. Nach Hause zu Noah.
Es fing an einem ganz normalen Freitag an. Ich hatte keine Ahnung, dass sich mein Leben an diesem Tag so verändern würde. Und das ist noch untertrieben. Mein Leben würde komplett auf den Kopf gestellt werden, würde jetzt erst beginnen .
Ben hatte einen Teil der Mannschaft eingeladen, nach dem Spiel bei ihm zu Hause zu übernachten. Ich hatte von den anderen gehört, dass das seit Jahren nicht mehr vorgekommen sei, und deshalb waren wir alle ziemlich gespannt. Ich hätte beinahe abgesagt, weil ich mir Sorgen um meine Mutter machte. Aber sie bestand darauf, dass ich die Einladung annahm.
„Eine Nacht bei Freunden wird dir guttun, mein Schatz. Mach dir keine Sorgen, dass du hier etwas verpasst. Ich zähle genau mit, wie oft ich heute Nacht kotzen muss und berichte dir morgen davon.“
Es war ein Zeichen ihrer Stärke und Gutmütigkeit, dass sie noch scherzen konnte, während ihr Körper langsam aber sicher vor unseren Augen verging.
„Bist du sicher? Du weißt, dass ich gerne zu Hause bleibe, wenn du mich brauchst.“
Wir lebten in einer kleinen Zweizimmerwohnung, nicht weit von meiner Tante und meinem Onkel entfernt. Ich hatte zwar mein eigenes Zimmer, schlief aber schon seit unserem Einzug bei meiner Mutter. So war ich immer da, wenn sie mich brauchte. Falls ihr nachts schlecht wurde – was ständig der Fall war – konnte ich mit ihr zur Toilette gehen.
Mit zitternden Händen richtete sie sich auf, verließ das Bett und tätschelte meine Wangen.
„Natürlich brauche ich dich, mein lieber Junge. Du bist meine ganze Welt. Aber ich habe meine Medikamente, um fünf Uhr kommt die Pflegerin, und den Rest der Zeit schlafe ich wahrscheinlich sowieso. Es ist alles in Ordnung.“
Ich umarmte sie vorsichtig. Sie bestand nur noch aus Haut und Knochen und ich hatte Angst, ihr wehzutun.
„Es tut mir leid, dass ich bei eurem Spiel nicht dabei sein kann, mein Schatz. Du weißt, dass ich gerne gekommen wäre.“
Ich küsste sie auf die Stirn und hielt meine Tränen zurück. Ihre Haut fühlte sich kalt und feucht an.
„Kein Problem. Ich werde wahrscheinlich sowieso nur auf der Bank sitzen.“
Okay, das war gelogen. Ich war zwar kein Spitzenspieler, aber gut genug, um eingewechselt zu werden. Doch ich wollte nicht, dass meine Mutter sich noch mehr schuldig fühlte. Ich wusste, wie gerne sie gekommen wäre.
Kapitel 2
Noah – Gegenwart
I CH kämpfte mich durch das Dunkel und hörte die Stimme meines Bruders. Er war wütend und offensichtlich kurz davor, laut zu werden. Es dauerte einige Sekunden, bis ich mich wieder erinnern konnte – ich lag im Krankenhaus und Clark war nicht da. Clark. Ich brauchte Clark.
„Ich rufe ihn nicht an!“
„Bitte, Ben. Ihr Bruder ist noch nicht über den Berg. Sein Körper ist noch schwach und er kann jetzt keinen zusätzlichen Stress vertragen. Sie haben gesehen, wie aufgeregt er war. Er hat wieder das Bewusstsein verloren und wer weiß, wann er wieder zu sich kommt. Er hat nach seinem Partner gefragt und Schwester Smith hat mir gesagt, dass er Sie beide auch schon nach ihm gefragt hat. Wieso können Sie nicht verstehen, wie ernst die Lage ist?“
„ Sie verstehen nicht. Wir können Clark Lehman nicht anrufen. Er ist ...“
Oh nein, das hat er nicht gesagt. Hat Ben sich wirklich gerade geweigert, Clark anzurufen? Ernsthaft?
„Verschwinde.“
Hallo Stimme. Willkommen zurück.
Mein Bruder und Dr. Garcia drehten sich überrascht zu mir um. Ich schaffte es, mich mit Hilfe meines linken Armes halbwegs in eine sitzende Position zu hieven.
„Du hast mich gehört, Ben. Verschwinde.“
Mit schmerzerfülltem Blick kam er auf mich zu.
„Noah, hör mir zu ...“
Ich wandte mich an den Arzt: „Er hat nicht das Recht, hier zu
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