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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Kaplan
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großen amerikanischen Stützpunkts lebten, fühlten sich wahrscheinlich wie daheim in Amerika, hatten keine wirkliche Verbindung zum Nahen Osten.
    Schwarze Rauchsäulen stiegen von der Müllverbrennung auf, und der Abend dämmerte bereits, als der Hubschrauber sich in die Luft erhob. Nach dem geschäftigen Treiben auf der amerikanischen Basis kam ihr Ramadi fast unwirklich vor. Sie flogen südwärts Richtung Bagdad. Der Verkehr war nur noch schwach zu dieser späten Stunde, denn nach Einbruch der Dunkelheit nahm die Gefahr dramatisch zu.
    Aus der Luft allerdings bot sich Carrie ein ganz anderes Bild: Während sie die Außenbezirke überflogen, erschien ihr Bagdad wie die Palmenhauptstadt des Universums, und die untergehende Sonne tauchte den Tigris in rötliches Gold.

KAPITEL 33
    Adamiya, Bagdad
    Perry Dreyer erwartete sie bereits in seinem Büro im Konferenzzentrum. Auf dem Türschild stand »U. S. Refugee Aid Service« – ein paar Türen weiter befand sich das Büro, in dem sie Dempsey zum ersten Mal begegnet war.
    Seine amerikanische Empfangsdame, etwa Mitte dreißig, in hübschem Rock und weißer Bluse, musterte die Besucherin in ihrer schmutzigen Uniform mit dem großen rostfarbenen Blut fleck auf dem Hemd, dem ungewaschenen Gesicht, dem zerzaus ten Haar und dem Militärrucksack auf der Schulter geringschätzig.
    Geh zum Teufel . Du glaubst, du bist hier im Irak – fahr mal nach Ramadi, dann lernst du den Irak kennen .
    Die Frau griff zum Telefon und führte ein kurzes Gespräch. »Kommen Sie mit«, sagte sie schließlich, stand auf und führte Carrie durch ein modernes Großraumbüro mit CIA -Leuten an den Computern in ein Arbeitszimmer, wo Dreyer, ein Mann mit eindringlichem Blick, lockigem Haar und Metallbrille, an einem Schreibtisch mit Glasplatte saß und sie mit einer höflichen Geste aufforderte, Platz zu nehmen.
    »Wie geht es Virgil?«, fragte er.
    »Gut. Die Kugel hat die Wadenbeinarterie erwischt, aber sie haben die Blutung rechtzeitig gestoppt. Sobald er stabil ist, fliegt er nach Ramstein, später von dort nach Hause.«
    Er nickte, den Blick auf den Blutfleck auf ihrem Hemd gerichtet. »Und Sie?«
    »Was meinen Sie?«
    »Keine Kugel abbekommen? Alles gut?«
    »Nein, gar nichts ist gut. Dempsey ist tot, Virgil außer Ge fecht, und Romeo haben wir verloren. Also nein, mir geht’s nicht gut – trotzdem bin ich einsatzfähig, falls Sie das meinen.«
    »Okay, okay.« Er hob beschwichtigend die Hand. »Beruhigen Sie sich, Carrie. Sie schießen auf den Falschen. Saul musste mich nicht überreden, mit Ihnen zu arbeiten. Ich wollte Sie hierhaben. Und ich hatte recht. Was Sie in wenigen Tagen erreicht haben, grenzt an ein Wunder.« Er streckte ihr die Hand hin. »Ich heiße Perry.«
    Sie ließ sich in den Stuhl fallen. »Tut mir leid«, sagte sie. »Es macht mich fertig, dass ich mit Dempsey Scheiße gebaut habe. Ich musste wahrscheinlich meine Aggressionen mal rauslassen. Es hat zufällig Sie getroffen.«
    »Dempsey ist ein Opfer von vielen, die wir bereits zu bekla gen hatten – und irgendwas sagt mir, dass noch sehr viel mehr dazukommen werden. Sie wollen einen Aardwolf durch geben?«
    Carrie nickte.
    »Gut. Ich gebe Ihnen einen Computer mit einer sicheren JWICS -Verbindung.« »Jay-wicks« sprach er das Kürzel für das sichere, verschlüsselte und streng geheime Computernetzwerk der amerikanischen Geheimdienste aus. »Vielleicht weckt das diese Idioten in Washington auf. Was ist mit den geplanten Anschlägen? Was brauchen Sie von mir?«
    »Es geht um diesen neuen schiitischen Ministerpräsidenten al-Waliki.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Außenministerin Bryce ist bloß die Vorspeise – das eigent liche Ziel ist er. Wenn al-Kaida ihn erwischt, bricht der Bürger krieg aus. Ich muss mit ihm sprechen, damit wir ihn schützen können.«
    Dreyer verzog das Gesicht. »Nicht ganz so einfach, denn dafür wäre das State Department zuständig. Und die lassen sich nicht gerne dreinreden. Unser furchtloser Führer, Botschafter Benson, hat eine Anweisung ausgegeben: Niemand trifft sich mit Waliki außer ihm.«
    Sie sah ihn ungläubig an. »Das ist jetzt ein Witz, oder? In Ramadi hausen die Marines in ihrer eigenen Scheiße, von Bag dad bis Syrien haben wir ständig Explosionen und kopflose Leichen, das ganze verdammte Land ist ein einziges Pulverfass, und dieser Typ spielt sich hier als Oberbürokrat auf?«
    »Er hat die Hosen voll.« Dreyer zog die Stirn kraus. »Die Kurden verlangen ihren eigenen Staat, die

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