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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Kaplan
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Sunniten wollen Krieg, und der Iran versucht, mithilfe der irakischen Schiiten seinen Einfluss geltend zu machen. Benson ist der Mann des Präsidenten – an ihm kommen wir nicht vorbei.«
    Mein Gott . Sollten Dempsey, Dima und Rana und die anderen für nichts gestorben sein? Amerika würde noch den Krieg verlieren und den Tod vieler Tausend US -Bürger in Kauf nehmen, weil die Bürokratie eine Lösung verhinderte. »Beschissene Sache«, sagte sie.
    »Da kann ich nicht widersprechen. Wann wird mit dem Anschlag gerechnet?«
    »Laut meinem Informanten nächste Woche, aber das war, bevor Abu Ubaida ihm auf die Schliche kam und ihm den Kopf abschnitt.« Carrie erinnerte sich an ihr Versprechen, sich um Walids Familie zu kümmern. Zuerst allerdings musste sie einen Bürgerkrieg verhindern.
    Dreyer nahm seine Brille ab und polierte sie mit einem Tuch. Ohne die Gläser wirkten seine Augen weicher. »Carrie, was mich – und Saul – interessiert: Was glauben Sie?«
    Sie richtete sich auf. Als sie hereingekommen war, hatte sie sich furchtbar gefühlt, abgekämpft und schmutzig – und plötz lich war die Müdigkeit wie weggeblasen, genauso ihre Sorge um Virgil. Oder war sie mal wieder im Begriff abzuheben? Nein, ihre Hochstimmung rührte sicher nicht allein daher. Perry schien jemand zu sein, mit dem man reden konnte, und das gab ihr Zuversicht.
    »Ich glaube, niemandem ist so richtig klar, wie schlau diese Kerle sind. Alle denken, wir hätten es bloß mit einem Haufen durchgeknallter Hadschis zu tun, die den ganzen Tag herumrennen und Allahu akbar rufen. Die es gar nicht erwarten können, sich selbst in die Luft zu sprengen, um zu ihren zweiundsiebzig Jungfrauen zu kommen. In Wahrheit denken diese Leute sehr strategisch, das macht sie immens gefährlich. Wir müssen vorgehen wie sie.«
    »Das sehe ich genauso«, pflichtete er ihr bei und setzte die Brille wieder auf. »Sprechen Sie ganz offen: Womit müssen wir Ihrer Meinung nach rechnen?«
    »Ich bin mir nicht sicher, doch Abu Ubaida ist in letzter Zeit extrem aktiv. Zuerst Beirut und New York, jetzt hier. Warum? Sie könnten sagen: Okay, er ist nun mal im Terrorgeschäft – das ist sein Job. Aber irgendwas ist im Gange zwischen Abu Ubaida und Abu Nazir. Mein ermordeter Informant deutete etwas in dieser Richtung an, und ich finde, dem sollten wir nachgehen.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Als ich zum ersten Mal mit Romeo sprach, meinte er, Abu Nazir sei in Haditha. Offenbar hatte er sich verplappert, denn er fügte schnell hinzu, er könne ebenso gut in Falludscha sein. Eine Ausrede, weil es in Falludscha von US -Truppen nur so wimmelt. Mein Vorschlag wäre, dass wir uns auf jeden Fall in Haditha umsehen.«
    »Ziemlich gefährliches Pflaster.« Dreyer rieb sich nachdenk lich das Kinn. »Was ist mit Bagdad?«
    »Gehen wir einmal davon aus, dass Abu Ubaida hinter alldem steckt. Dass er in Ramadi war, habe ich mit eigenen Augen ge sehen. Versetzen Sie sich jetzt in seine Lage. Da er von Romeos Verrat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weiß, hat er zwei Möglichkeiten: die Operation abzublasen – dann hätte er den Machtkampf mit Abu Nazir wohl verloren – oder die Sache zu beschleunigen.«
    Dreyer beugte sich über seinen Schreibtisch. »Was schätzen Sie, wie viel Zeit uns bleibt?«
    »Was ist mit Außenministerin Bryce? Wurde Ihr Besuch abgesagt?«
    »Nein, das Flugzeug ist bereits in der Luft. Sie legt einen Zwischenstopp in Amman ein, um sich mit König Abdullah zu treffen, dann kommt sie hierher.«
    »Ich verstehe das nicht. Man lässt sie in eine Falle rennen.«
    »Der Präsident hält das Treffen mit al-Waliki für zu wichtig. Die Regierung weiß, dass ihre ganze Irak-Politik auf der Kippe steht. Und im November stehen diverse Wahlen an«, fügte er säuerlich hinzu.
    »Sind denn alle verrückt geworden?« Carrie schüttelte den Kopf. »Glauben die da oben vielleicht, wir saugen uns das aus den Fingern?«
    »Wir können es nicht ändern. Wie viel Zeit bleibt uns?«
    »Achtundvierzig Stunden im günstigsten Fall, meiner Meinung nach deutlich weniger. Wahrscheinlich ist die al-Kaida in Bagdad schon in Stellung gegangen. Perry, es ist mir scheißegal, was Botschafter Benson sagt. Arrangieren Sie für mich ein Treffen mit al-Waliki.«
    »Dazu brauche ich mehr Informationen von Ihnen. Vor allem wie und wo die beiden Zielpersonen angegriffen werden sollen.«
    »Das kriege ich raus.«
    »Bitte beeilen Sie sich.«
    Mitternacht. Sie erwachte

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