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Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition)

Titel: Homeland: Carries Jagd: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Kaplan
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schweißgebadet aus einem Albtraum. Einen Moment lang wusste sie nicht, wo sie war. In ihrem Traum hatte sich alles vermischt: Reston, Beirut, Ramadi, Bagdad. Gewehrschüsse in der Ferne riefen ihr schließlich in Erinnerung, wo sie sich befand: im Al-Rashid-Hotel in Bagdad.
    Sie hatte geträumt, in der Fabrik in Ramadi ihren Vater zu treffen. Die Al-Kaida-Leute hatten ihm den Kopf abgeschnitten. Blutverschmiert stand er da, seinen Kopf in den Händen, der zu ihr sagte: »Warum besuchst du mich nie, Carrie? Deine Mom liebt dich nicht, sonst wäre sie nicht weggelaufen, ohne ein Wort zu sagen. Ich bin geblieben, und das ist der Dank.«
    »Bitte, Dad. Es tut mir leid. Bitte, du machst mir Angst mit dem Kopf«, flehte sie.
    Er setzte den Kopf wieder auf seinen Hals. »Hör auf deinen Dad, Prinzessin. Wie soll dich je irgendjemand lieben, wenn du nicht mal mit dem einen Menschen sprichst, der alles für dich tun würde?«
    In diesem Augenblick kam Abu Ubaida mit dem Messer in der Hand auf sie zu. »Jetzt bist du dran, Carrie«, sagte er. »So ein hübscher Kopf.«
    Sie erwachte, holte eine Flasche Mineralwasser aus der Minibar und leerte sie in wenigen Zügen, trat zur Balkontür und blickte auf die Stadt und den Fluss hinaus.
    Lass mich in Ruhe, Dad . Ich werde mit dir sprechen, wenn ich zurück bin, versprochen . Doch jetzt muss ich schlafen, damit ich es nicht vermassle . Ich bin schon für den Tod zu vieler Menschen verantwortlich . Und weißt du, diese Krankheit, die du mir vererbt hast, macht es nicht gerade leichter, aber das brauche ich dir ja nicht zu erklären, oder? V ielleicht haben wir’s beide nötig, unseren Frieden zu machen.
    Am nächsten Morgen zog sie wieder ihre Klamotten aus Beirut an – enge Jeans, langärmeliges Shirt und schwarze Abaya – und traf sich mit Warzer beim Uhrturm der Abu-Hanifa-Moschee auf der anderen Seite des Flusses. Sie trennten sich und fuhren mehr mals mit dem Taxi zwischen der Moschee und der Universität hin und her, um sicherzugehen, dass ihnen niemand folgte, ehe sie sich an einen Tisch vor einem Shisha -Café in der Imam-al-Adham-Street setzten. Ein paar Männer saßen draußen, keiner jedoch in unmittelbarer Nähe. Es war ein heißer Morgen, die Luft war vom Apfel- und Pfirsicharoma des Tabaks aus dem Café erfüllt.
    »Kommt sie tatsächlich?« Warzer schüttelte den Kopf über den Besuch der Außenministerin. »Ich verstehe das nicht.«
    »Wir haben ein Wahljahr in Amerika. Da passiert viel, was schwer zu begreifen ist.« Carrie beugte sich über ihren Kaffee zu ihm herüber. »Wir müssen mehr herausfinden. Wie kommen sie in die Grüne Zone? Wo soll der Anschlag stattfinden? Die genaue Zeit. Wie werden sie es anstellen? Gewehre? Autobombe? Uns bleibt nicht viel Zeit. Wahrscheinlich nur ein Tag, wenn überhaupt.«
    »Was soll ich tun?«
    »Es gibt zwei sunnitische Hochburgen in Bagdad, die sie nutzen könnten: die eine hier im Adamiya-Viertel und die andere in al-Amiriya, in der Nähe von Camp Victory und dem Flughafen. Letzteres bietet sich für den Anschlag auf die Außen ministerin geradezu an …«
    »Genau, al-Amiriya wäre ideal. Und du glaubst, das andere Attentat wollen sie von hier aus durchführen?«
    Sie nickte. »Ich brauche Infos über Leute, die neu in der Ge gend sind: junge Männer, salafistische Islamisten aus Anbar, die in den letzten zwei, drei Tagen in dieses Viertel gekommen sind und bei Verwandten oder Freunden wohnen. Wer könnte so etwas wissen?«
    »Ihre Verwandten. Die Frauen im Souk .« Er zuckte mit den Schultern.
    »Ich kümmere mich darum. Wer noch?«
    Er lächelte. »Die Männer in der Abu-Hanifa-Moschee. Die tratschen genauso gerne wie Frauen.«
    »Okay, hier starten sie also den Angriff auf Assassin’s Gate. Und wie kommen sie über den Fluss?«, fragte sie.
    »Assassin’s Gate liegt in der Haifa-Straße. Über die Jumariya-Brücke?«
    »Entweder so oder mit dem Schlauchboot, vielleicht auch mit Tauchern. Jedenfalls heute Nacht. Aber wie und wo wollen sie an die Außenministerin und den Ministerpräsidenten herankommen?« Plötzlich richtete sie sich auf ihrem Platz auf.
    »Was ist?«
    »Natürlich!« Sie schlug sich die Hand vor die Stirn. »Im Konferenzzentrum, wo auch der irakische Repräsentantenrat seine Büros hat.«
    »Carrie, das Konferenzzentrum ist schwer bewacht. Wie wollen sie sich da Zutritt verschaffen?«
    »Oh.« Sie lächelte und trank einen Schluck Kaffee. »Kein Problem. Ich weiß genau, wie sie es

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