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Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition)

Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition)

Titel: Homo ambrosius (Die Chimären) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Karer
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Personaldatenbank des Unternehmens identifizierte er innerhalb einer halben Stunde knapp dreißig Mitarbeiter einer Abteilung, die Zugriff auf die Daten in dem speziell abgesicherten Bereich haben dürften. Zuerst fiel ihm ein Professor Jeong auf, in dem er wegen des Titels, der Lohnklasse und des Alters den Abteilungsleiter vermutete.
    Er arbeitete sich durch die Vita des Professors und sieben seiner engsten Mitarbeiter. Confidence durchforstete Dokumentationen von Personalgesprächen und Terminplanereinträge, führte eine Beziehungsanalyse durch und ermittelte schließlich das Forschungsteam, bestehend aus vierzehn Personen inklusive Professor Jeong. Die restlichen Mitarbeiter der Abteilung waren Hilfspersonal, Laboranten und Techniker.
    Dreizehn Personen aus dieser Abteilung hatten Großbritannien allerdings vor ein paar Tagen verlassen, Richtung Peking. Die anderen Mitarbeiter waren in andere Abteilungen versetzt worden, einer hatte gekündigt.
    Tobias wusste bald, dass alleine in den letzten zehn Jahren in chinesischen IFC-Laboren fast drei Millionen erfolgreiche In-vitro-Befruchtungen durchgeführt worden waren. Und er wusste, dass aus den Niederlassungen der IFC-Gruppe in Großbritannien nichts mehr herauszuholen war.
    Im ORGANICA-Konzern fand er bis auf betriebswirtschaftliche Zahlen keine Informationen und Verbindungen zur IFC-Gruppe. Er war sich sicher, dass Dérúgo Feng mit der ganzen Sache in Verbindung stand, stieß aber auf keinerlei Anhaltspunkte. Der Zukauf der IFC-Gruppe erfolgte zwar zu der Zeit, als Feng Botschafter in London war, aber das konnte auch Zufall sein.

Professor Jeongs Haushalt war an das AFDS (Automatic Food Delivery System) angeschlossen, das die Versorgung des Haushaltes mit Nahrungsmitteln und Verbrauchsgegenständen steuerte. Es überwachte den Verbrauch der Waren und bestellte sie beim Erreichen eines festgelegten Grenzwertes automatisch nach.
    Das System war erst seit wenigen Jahren auf dem Markt und hatte hohe Zuwachsraten. Laut Prognosen sollten bis 2035 achtzig Prozent aller Haushalte weltweit mit diesem System ausgestattet und automatisch versorgt werden.
    Die Schnittstelle des AFDS nutzten Tobias und Confidence, um in die Computersysteme des Professors einzudringen. Tobias ging wie immer äußerst vorsichtig und sorgfältig vor, auch wenn es sich nur um einen Privathaushalt handelte. Der AFDS-Zugang war ungesichert, obwohl aktuell in allen Medien vor dem ungeschützten Zugang über den Kühlschrank gewarnt wurde.
    „Wir sind nicht alleine“, meldete sich Confidence.
    „Was hast du gefunden?“
    „Eine Spyware und einen Direktzugriff.“
    „Haben sie uns entdeckt?“, fragte Tobias ruhig.
    „Die Spyware hat uns registriert, die Meldung ist schon abgesetzt, ich konnte sie nicht abfangen.“ Hörte er da ein Bedauern heraus oder bildete er sich das nur ein? „Die Spyware registriert und überwacht alle Schnittstellen. Ich habe uns getarnt, sie dürften davon ausgehen, dass wir da waren und wieder gegangen sind.“
    „Da will wohl einer wissen, wo der Professor überall seine Daten hat. Hast du das Signal der Spyware verfolgt?“
    „Ich bin noch dran, es wird verschleiert.“
    „Was macht der andere Besucher?“
    „Er liest Dateien. Er hat einen Scan laufen und hat bereits einige Dateien heruntergeladen. Willst du einen Blick darauf werfen?“
    Tobias hatte kaum Ja gedacht, da erschienen schon die ersten Daten vor ihm auf der Projektionsfläche. An dem Muster sah er sofort, dass sie nicht länger suchen mussten.
    „Confidence, die Dateien sind verschlüsselt. Sieht originell aus. Wir hängen uns dran, lade einfach alles runter, was sie auch kopieren.“
    „Schon passiert. Das Ergebnis der Signalverfolgung liegt vor, der andere Besucher sitzt in der Chinesischen Botschaft.“

To Zhang traf auf einen gut gelaunten Dérúgo Feng. Fengs Wahl zum obersten chinesischen Führer lag nur wenige Tage zurück und es langten immer noch Glückwünsche an. Er war jedoch schon dabei, seine Regierung zu etablieren.
    „Wie geht es meinem guten Freund Professor Jeong?“, eröffnete Dérúgo Feng das Gespräch.
    „Die Umsiedlung des Labors inklusive des Personals nach Peking ist abgeschlossen. Alle Daten wurden hierher transferiert und in Großbritannien gelöscht. Die Kieselsteine sind tot und alle Hinweise wurden beseitigt. Was den Professor angeht …“
    Feng unterbrach ihn: „Es wäre eine Verschwendung, ihn zu opfern. Er ist ein genialer Geist, vielleicht brauchen wir

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