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Honeymoon

Titel: Honeymoon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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über ihre Schulter nach dem roten Cabrio in der Auffahrt. Der Kofferraum stand noch offen. »Sie verreisen?«
    »Ja, richtig.«
    »Interessantes Ziel?«
    »Das kommt darauf an, was Sie von Südflorida halten.«
    »Na ja, wie heißt es so schön: Ist ja ganz nett da unten, aber wählen würde ich dort nicht wollen.«
    Sie lachte. »Den Spruch muss ich unbedingt bei meinem Kunden in Palm Beach anbringen. Oder vielleicht besser nicht.«
    »Was machen Sie denn eigentlich beruflich – wenn ich fragen darf?«
    »Ich bin Innenarchitektin.«
    »Tatsächlich? Das ist bestimmt interessant. Ich meine, es kommt ja nicht so häufig vor, dass man dafür bezahlt wird, anderer Leute Geld auszugeben.«
    »Nein, da haben Sie wohl Recht.« Sie sah auf ihre Uhr. »Uups, will da vielleicht jemand seine Maschine verpassen?«
    »Alles meine Schuld. Fahren Sie nur zu, ich will Sie nicht länger aufhalten.«
    »Also, vielen Dank noch mal, Mr Reyn...« Sie korrigierte sich. »Craig, wollte ich sagen. Danke, dass Sie extra hergekommen sind. Das war sehr lieb von Ihnen.«
    »Kein Problem, Nora. Ich sage Ihnen Bescheid, sobald es irgendetwas Neues bezüglich der Überprüfung gibt.«
    »Das wäre nett.«
    Sie gaben sich die Hand. Craig wandte sich zum Gehen, doch dann hielt er plötzlich inne. »Ach, wissen Sie was?«, sagte er. »Ich habe mir gerade gedacht, wenn Sie auf Reisen sind, wäre es doch besser, wenn ich eine Handynummer von Ihnen hätte.«
    Nora zögerte einen Sekundenbruchteil. Es widerstrebte ihr außerordentlich, ihm die Nummer zu geben, aber sie wollte auch nicht das Misstrauen des Versicherungsmenschen wecken.
    »Aber klar doch«, sagte sie. »Haben Sie was zum Schreiben?«
33
    Sobald ich wieder im Auto saß, rief ich Susan an. Meine ersten beiden Begegnungen mit Nora rechtfertigten einen Zwischenbericht an die Chefin.
    »Ist sie in echt auch so hübsch?«
    »
Das
ist das Erste, was dich interessiert?«
    »Allerdings«, erwiderte Susan. »Diese Frau kann nicht tun, was sie möglicherweise tut, wenn sie nicht absolut blendend aussieht. Also, wie sieht sie aus?«
    »Gibt es eine Möglichkeit, diese Frage zu beantworten und dabei immer noch professionell zu klingen?«
    »Ja. Es nennt sich ›ehrlich sein‹.«
    »In dem Fall – ja«, sagte ich. »Nora Sinclair ist eine sehr attraktive Frau.
Umwerfend
wäre nicht zu hoch gegriffen.«
    »Du Schwein.«
    Ich lachte.
    »Was ist dein Eindruck, nachdem du mit ihr gesprochen hast?«, fragte sie.
    »Ist noch ein bisschen zu früh, um was sagen zu können. Entweder hat sie nichts zu verbergen, oder sie ist eine geborene Lügnerin.«
    »Ich wette zehn Dollar auf Letzteres.«
    »Wir werden sehen, ob das ein guter Tipp ist«, sagte ich.
    »Solange du an dem Fall dran bist, werden wir das bestimmt bald sehen.«
    »Du, wenn du mich noch ein bisschen höher aufs Podest hievst, knalle ich mit dem Kopf an die Decke.«
    »Entweder das, oder du schaffst es diesmal tatsächlich, mich nicht zu enttäuschen.«
    »Ah, verstehe. Das steht wohl in deinem schlauen Buch, dass du mein Selbstvertrauen aufbauen sollst.«
    »Glaube mir, es gibt kein schlaues Buch, in dem steht, wie man dich anzufassen hat«, sagte sie. »Wo bist du jetzt?«
    »Vor dem Haus von Connor Brown.«
    »Hast du schon den zweiten Akt hinter dir?«
    »Ja.«
    »Wie lange hat es gedauert, bis sie dich entdeckt hat?«
    »Ein paar Minuten.«
    »Die Mets oder die Yankees?«
    »Die Mets«, antwortete ich. »Steinbrenner hat seine Spielertransfers für dieses Jahr abgeschlossen. Wenigstens bis zur Endphase der Meisterschaft.«
    »Hätte sie das gewusst?«
    »Nein. Aber man kann nie vorsichtig genug sein.«
    »Amen«, sagte Susan. »Hat sie dir geglaubt?«
    »Da bin ich mir ziemlich sicher.«
    »Gut. Siehst du, ich wusste doch, dass du der Richtige für den Job bist.«
    »Aua!«
    »Wie?«
    »Jetzt bin ich mit dem Kopf an die Decke geknallt.«
    »Halt mich auf dem Laufenden.«
    »Alles klar, Boss.«
    »Nimmst du mich vielleicht mal ernst?«
    »Soll nicht wieder vorkommen, Boss.«
    Susan legte wortlos auf.
34
    Nora war kaum eine Meile gefahren, als die hartnäckige kleine Stimme in ihrem Hinterkopf so laut wurde, dass sie sie nicht länger ignorieren konnte. Mitten auf der Straße, die am Trump National Golf Course vorbeiführte, stieg sie auf die Bremse und warf den Benz mit quietschenden Reifen herum. Das Lenkrad wirbelte wie wild unter ihren Händen, als sie die Hundertachtzig-Grad-Wende vollführte. Wenn ich mich beeile, dachte sie, kann ich

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