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Honeymoon

Titel: Honeymoon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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»Das ist das Maximum für ein Unternehmen dieser Größe.«
    Sie runzelte die Stirn. »Und er hat mich wirklich als alleinige Begünstigte eingetragen?«
    »Ja, allerdings.«
    »Wann ist das gewesen?«
    »Sie meinen, wann die Versicherung abgeschlossen wurde?«
    Sie nickte.
    »Das ist noch gar nicht so lange her. Fünf Monate.«
    »Ich denke, das erklärt es. Obwohl wir damals erst seit kurzem zusammen waren.«
    Ich lächelte. »Offenbar hatte er bei Ihnen von Anfang an ein gutes Gefühl.«
    Sie versuchte ebenfalls zu lächeln, aber die Tränen, die ihr über die Wangen rannen, hinderten sie daran. Sie begann sie wegzuwischen und sich zu entschuldigen. Ich versicherte ihr, dass es wirklich in Ordnung sei, dass ich vollstes Verständnis für sie hätte. Ich fand die Szene sogar irgendwie bewegend. Oder ist sie einfach nur sehr gut?
    »Connor hat mir schon so viel gegeben, und jetzt auch noch das.« Sie wischte sich noch eine Träne aus dem Augenwinkel.
    »Was würde ich nicht alles geben, um ihn zurückzuholen«
    Nora nahm einen großen Schluck von ihrem Kaffee. Ich tat es ihr gleich.
    »Wie soll es jetzt weitergehen? Ich nehme an, ich muss noch irgendwelche Papiere unterschreiben, bevor das Geld ausgezahlt werden kann, oder?«
    Ich beugte mich ein wenig vor und fasste meine Kaffeetasse mit beiden Händen. »Ja, sehen Sie, das ist der Grund, weshalb ich hier bin, Ms Sinclair. Es gibt da nämlich ein kleines Problem.«
31
    Er hörte sich zwar irgendwie an wie ein Versicherungsvertreter, dachte Nora, aber er sah nicht so aus.
    Zum Beispiel war ihr gleich aufgefallen, dass er sich gar nicht so schlecht kleidete. Die Krawatte passte zum Anzug, und der Anzug war auch irgendwann in den letzten zehn Jahren einmal modern gewesen.
    Dazu kam, dass er ein ganz einnehmendes Wesen hatte. Die wenigen Versicherungstypen, denen sie bisher begegnet war, hatten ungefähr so viel Ausstrahlung gehabt wie ein Aktenkoffer. Alles in allem war Craig Reynolds sogar ein richtig attraktiver Mann. Nicht schlecht gebaut. Er fuhr einen ziemlich flotten Wagen. Andererseits, dachte Nora, waren sie hier schließlich in Briarcliff Manor und nicht in der East Bronx. Wenn man in dieser Gegend die Filiale einer großen Versicherung leiten wollte, musste man wohl auch das entsprechende Äußere mitbringen.
    Trotzdem – sie würde weiter auf der Hut sein.
    Sie hatte Craig Reynolds aufmerksam beobachtet und sich jedes Wort und jedes Detail genau gemerkt – von dem Moment an, als er sie vor dem Haus angesprochen hatte, bis jetzt, da er seine Kaffeetasse in beide Hände nahm und ankündigte, es gebe da »ein kleines Problem« mit Connors Lebensversicherung.
    »Was für ein Problem denn?«, fragte sie.
    »Ach, ich denke, letztlich wird sich alles in Wohlgefallen auflösen. Es ist nur so, dass man aufgrund der Tatsache, dass Mr Brown relativ jung verstorben ist, beschlossen hat, eine Überprüfung des Anspruchs einzuleiten.«
    »Wer ist ›man‹?«
    »Die Zentrale in Chicago. Dort wird letztlich über alles entschieden.«
    »Sie haben in der Sache nichts zu sagen?«
    »In diesem Fall nicht viel. Wie ich schon erwähnte, wurde Mr Browns Versicherung von unserer Firmenabteilung abgeschlossen, die der Zentrale untersteht. Die Kundenbetreuung übernimmt dann allerdings die nächstgelegene Filiale. Das wiederum bedeutet, dass
ich
alles abwickeln würde, wenn da nicht die anstehende Überprüfung wäre.«
    »Wenn Sie es nicht machen, wer dann?«
    »Das hat man mir noch nicht mitgeteilt, aber wenn ich raten müsste, würde ich auf einen Mann namens John O'Hara tippen.«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Nur vom Hörensagen.«
    »O weh.«
    »Was?«
    »Sie haben so merkwürdig geschaut, als Sie das sagten.«
    »Ach, es ist nichts weiter. Es heißt zwar, O'Hara sei ein ziemlich scharfer Hund – wenn Sie mir den Ausdruck gestatten –, aber das ist ja bei einem Versicherungsdetektiv nicht außergewöhnlich. Nach allem, was ich weiß, dürfte es eine reine Routineermittlung werden.«
    Als Craig Reynolds nach seiner Kaffeetasse griff, fügte Nora ihrer Liste noch ein weiteres Detail hinzu: kein Ehering.
    »Wie schmeckt Ihnen der Vanille-Haselnuss-Kaffee?«, fragte sie.
    »Er schmeckt sogar noch besser, als er duftet.«
    Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. Die Tränen hatte sie schon vorher abgestellt, jetzt schenkte sie Craig Reynolds ein charmantes Lächeln. Er schien ihr ein sehr einfühlsamer und rücksichtsvoller Mensch zu sein. Und was noch besser war: Als er ihr

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