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Honeymoon

Titel: Honeymoon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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bekommen.
    Nein, es gab nur eines, was mir in diesem Moment unklar war: Wie würde der gute O'Hara reagieren?
    Während des gesamten ausgedehnten Mittagessens hatte es mich überhaupt nicht gestört, dass Nora und ich uns immer näher gekommen waren, dass wir geflirtet hatten oder was auch immer. Das war ja mehr oder weniger meine Absicht gewesen. Aber jetzt war sie mir plötzlich ein wenig zu nahe gekommen.
    War es möglich, dass sie sich für mich interessierte? Aber ich war ja gar nicht ich selbst. Sondern Craig Reynolds, der Mann von der Centennial One.
    Vielleicht lag es an dem Wein, den sie getrunken hatte. Oder es war irgendetwas anderes, das ich nicht erkannte. Irgendeine raffinierte Masche von ihr. Eines war jedenfalls sicher. Es war nicht mein Geld, hinter dem sie her war.
    Das Verkaufen von Versicherungen gilt im Allgemeinen nicht als Goldgrube. Selbst die Topleute der Branche können einem Finanzguru wie Connor Brown nicht das Wasser reichen, der mit Risikofonds jongliert hatte. Außerdem hatte Nora schon gesehen, wie ich als Craig wohnte. Sie wusste bereits, dass der BMW und die eleganten Anzüge nur Fassade waren. Trotz alledem hatte sie gesagt, was sie gesagt hatte.
    Lassen Sie uns noch irgendwo hingehen
.
    Ich stand da und blickte tief in ihre grünen Augen, dort an der Kreuzung im Zentrum von Chappaqua. Noch konnte ich mir die Richtung aussuchen.
    »Kommen Sie mit«, sagte ich.
    Wir gingen zu meinem Wagen zurück, den ich vor dem Restaurant geparkt hatte. Ich hielt ihr die Beifahrertür auf.
    »Wohin bringen Sie mich?«, fragte sie.
    »Das werden Sie schon sehen.«
    Ich ging um den Wagen herum und setzte mich ans Steuer. Wir schnallten uns an, ich drehte den Zündschlüssel um und ließ den Motor ein paarmal aufheulen. Dann legte ich den Gang ein.
70
    Ein oder zwei Kilometer vor dem Ziel ging Nora plötzlich ein Licht auf.
    »Sie bringen mich nach Hause, nicht wahr?«
    Ich sah sie an und nickte bedächtig. »Tut mir Leid«, sagte ich.
    »Nicht nur Ihnen. Aber du hast Recht. Es muss am Wein liegen. Ich schäme mich so.«
    Mein Tonfall und meine Körpersprache ließen es so aussehen, als fiele mir die Entscheidung nicht schwer, als sei ich nie auf die Idee gekommen, bei ihr landen zu wollen. Wäre es nur wahr gewesen.
    Nora war eine wunderschöne Frau, die mir gerade ein unglaubliches Angebot gemacht hatte. Ich musste meine ganze Willenskraft zusammenkratzen, um mich daran zu erinnern, warum ich mich überhaupt mit ihr getroffen hatte.
    Und doch, es ließ sich nicht leugnen, dass es zwischen uns gefunkt hatte, dass da irgendetwas war. Etwas, von dem ich sicher zu wissen glaubte, dass sie es nicht spielen konnte. Selbst wenn sie es gekonnt hätte, was hätte sie davon?
    Wir fuhren die letzten paar hundert Meter zu »Connors Haus« in tiefem Schweigen. Nur einmal sah ich kurz zu ihr hinüber, und ich konnte nicht umhin zu bemerken, dass ihr Kleid ein Stück hochgerutscht war. Bronzefarbene Oberschenkel, schlank und fest, die mich noch einmal daran erinnerten, was ich mir da entgehen ließ.
    Ich bog in die Auffahrt ein und bremste, dass der Kies unter den Reifen knirschte. Da nahm sie mir die Entscheidung endgültig ab.
    »Ich verstehe«, sagte sie. »Es wäre wahrscheinlich keine sehr gute Idee gewesen. Nicht unter diesen Umständen.«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Danke für die Einladung. Ich habe mich wunderbar amüsiert.«
    Sie beugte sich zu mir herüber und gab mir einen leichten Kuss auf die Wange. Ich konnte ihr Parfum riechen. Sehr angenehm, ein Hauch von Zitrus.
    »Ich ... äh.« Ich räusperte mich. »Ich sage Ihnen dann Bescheid, wenn der Papierkram wegen der Versicherungssumme erledigt ist, okay?«
    »Sicher, Craig. Sie waren fantastisch.«
    Nora stieg aus und ging langsam die Stufen zur Haustür hoch. Würde sie jetzt für immer aus meinem Leben verschwinden? Ich wartete noch, bis sie den Hausschlüssel aus der Handtasche gefischt hatte. Dann schaute ich kurz weg und spielte mit dem Sendersuchknopf des Radios herum. Als ich wieder hinsah, versuchte sie noch immer, die Tür aufzubekommen.
    Ich ließ das Fenster herunter. »Ist alles in Ordnung?«
    Sie drehte sich zu mir um und schüttelte mit einem frustrierten Seufzer den Kopf. »Der verdammte Schlüssel klemmt. Das ist ja nur noch peinlich.«
    »Moment.«
    Ich stieg aus, um nachzusehen. Ja, der Schlüssel steckte tatsächlich nur bis zur Hälfte im Schloss.
    Aber er klemmte nicht.
    Kaum hatte ich ihn angefasst, da glitt das restliche

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