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Honeymoon

Titel: Honeymoon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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losgehen«, sagte er lachend.
    »Sehr witzig. Warte eine Sekunde, ja? Ich war vorhin mit ihr essen, wenn ich jetzt nicht drangehe, wird sie sich Sorgen machen.«
    Sie schaltete auf das andere Gespräch um. »Elaine?«
    »Du hast doch nicht schon geschlafen, oder?«, fragte ihre Freundin.
    »Nein, ich war hellwach.«
    »Moment mal, du bist ja ganz außer Atem.«
    »Ich rede gerade auf der anderen Leitung.«
    »Sag bloß ... Craig?«
    »Ja.«
    »Und ich hab euch dazwischengefunkt, wie?«
    »Ist schon okay.«
    »Interruptus per Anklopfen – das tut mir jetzt echt Leid.«
    »Muss es nicht.«
    »Ich wollte dir nur sagen, dass ich mich tierisch für dich freue, Schätzchen. Jetzt macht mal schön weiter, ihr zwei.«
    »Ja, das werden wir.«
    »Ich bin ja
sooooo
neidisch!«
    Klick.
    »Bist du noch da?«, fragte Nora.
    »Ja«, antwortete er.
    »Also, wo waren wir stehen geblieben?«
    »Wir waren schon so weit, dass ich heute Nacht definitiv keinen Schlaf finden werde.«
    »Ich auch nicht. Morgen komm ich zu dir raus, das ist sowieso viel besser als telefonieren.«
    Nora wartete auf seine Erwiderung, doch am anderen Ende war es still. Was er wohl dachte?
    »Morgen kann ich nicht«, sagte er schließlich.
    »Wieso nicht?«
    »Ich muss zu einer Veranstaltung in unserer Chicagoer Zentrale. Dafür muss ich übrigens diesen ganzen langweiligen Kram lesen.«
    »Was ist das denn für eine Veranstaltung? Kannst du die nicht einfach sausen lassen?«
    »Würde ich ja gerne. Es ist eine Konferenz, und ich stehe leider auf der Liste der Referenten.«
    »Oh«, meinte sie geknickt. »Wie blöd.«
    »In ein paar Tagen bin ich wieder da.«
    »Rufst du mich aus Chicago an?«
    »Natürlich, was denkst du denn? Vielleicht können wir ja da weitermachen, wo wir aufgehört haben.«
    »Vielleicht – wenn du schön brav bist.«
    »O ja, ich bin ganz bestimmt brav«, sagte er. »Da mach dir mal keine Gedanken.«
83
    Aber Nora
machte
sich Gedanken.
    Die ganze Nacht hindurch. Sie hatte gesagt, sie würde keinen Schlaf finden, und sie behielt Recht. Was sie wollte – wonach sie sich geradezu verzehrte –, war Gewissheit. Hatte Craig ihr die Wahrheit gesagt oder nicht? Es war die Art, wie er von seiner Konferenz gesprochen hatte. Sie hatte den gleichen leisen Anflug eines Zweifels verspürt wie bei ihrer ersten Begegnung. Das Gefühl, dass da irgendetwas nicht stimmte.
    Schließlich musste sie doch noch eingenickt sein. Bei Anbruch der Dämmerung erwachte sie. Keine Dusche. Kein Make-up. Sie hatte keine Zeit zu verlieren. Sie streifte sich ein altes Sweatshirt über, zog eine Baseballkappe tief über die Augen und brauste los in Richtung Norden, nach Westchester. Ihre erste Station war Connors Haus in Briarcliff Manor.
    Dort wechselte sie die Pferde. Sie ließ das rote Mercedescabrio stehen und fuhr mit einem der beiden anderen Wagen weiter, die dort in der Garage verstaubten – einem grünen Jaguar XJR.
    So würde Craig sie nicht erkennen. Außerdem gefiel ihr der Jaguar fast genauso gut wie der Benz.
    Zwanzig Minuten später parkte sie den Wagen schräg gegenüber von Craigs Wohnung, wo sie mit einem großen Becher Starbucks-Kaffee auf dem Schoß wartete. Ab und zu nahm sie einen Schluck, ohne dabei den Eingang aus den Augen zu lassen.
    Als sie ihm das erste Mal gefolgt war, hatte sie nicht ge-wusst, was sie erwartete. Diesmal war es anders. Er hatte ihr gesagt, sein Flug nach Chicago ginge um zwölf Uhr.
    Gegen zehn öffnete sich die Haustür mit der abblätternden Farbe, und er kam heraus. Knallgelbes T-Shirt, beigefarbenes Sportsakko – er sah wirklich gut aus. Falls er wirklich zum Flughafen wollte, passte die Zeit. Und was noch besser war: Er hatte einen Koffer dabei. Nora war erleichtert.
    Sie sah zu, wie Craig in seinen schwarzen BMW stieg. Sein aus der Stirn gekämmtes Haar war vom Duschen noch nass. Irgendwie hatte sein gutes Aussehen so etwas Natürliches, Ungezwungenes. Sie vermisste ihn jetzt schon, obwohl er die Stadt noch gar nicht verlassen hatte.
    Er setzte aus der kurzen Einfahrt auf die Straße zurück und fuhr in ihre Richtung los. Rasch zog sie den Kopf ein und wartete, bis er vorbei war. Der grüne Jaguar war nur eines von vielen Autos, die hier am Straßenrand parkten, wenngleich mit Abstand das schönste.
    Sie würde ihm ein paar Kilometer weit folgen, nur so lange, bis absolut klar wäre, dass er zum Flughafen unterwegs war. Dann wäre alles in Ordnung. Mehr als nur in Ordnung. Er würde sie später am Abend aus Chicago

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