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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Außenseite, Winning Billy zurückfallend, Butterscotch Lass aufholend, Pilot Fish aufholend, jetzt schon um eine Nasenlänge vorn.
    Vierzig … dreißig … zwanzig … fünfzehn …
    Noble Star lag um eine Nasenlänge vorn, dann kamen Pilot Fish, Butterscotch Lass … oder doch Noble Star? … Winning Billy … und jetzt waren sie durch das Ziel. Keiner konnte sagen, wer gewonnen hatte – nur Travkin wußte, daß er verloren hatte. Jäh zog er die Zügel um volle zwei Zoll an und hielt sie mit eiserner Hand fest. Die Bewegung blieb unbemerkt, genügte aber, um die Stute aus dem Schritt zu bringen. Noble Star scheute, sauste in den Schlamm hinein und schleuderte seinen Reiter gegen die Rails. Travkin fühlte sich durch die Luft segeln, seine Brust riß auseinander, und er versank in tödliche Finsternis.
    Einen Augenblick lang war das Rennen vergessen. Die Menge hielt den Atem an.
    Dann leuchtete abermals ein greller Blitz auf, ein Höllenspektakel brach los, der Regen ging in einen Wolkenbruch über, der vom Rollen des Donners begleitet wurde.
    »Pilot Fish um eine Nasenlänge …«
    »Quatsch, es war Noble Star, um einen Zoll …«
    »Du irrst, alter Junge, es war Pilot Fish …«
    » Dew neh loh moh …«
    »Mensch, war das ein Rennen …«
    »Ach herrje, sieh doch! Die Stewards haben die Protestfahne aufgezogen!«
    »Wo? Mein Gott, wer hat da gefoult?«
    »Diese verdammten Stewards! Sie wollen mich um meinen Gewinn bringen!«
    Im Augenblick, da er Noble Star stürzen und Travkin abwerfen sah, war Dunross zum Aufzug gelaufen. Er hatte die Ursache nicht gesehen. Travkin war zu clever.
    Auch andere Besucher drängten zu den Aufzügen. Alle redeten, keiner hörte zu.
    »Eine Nasenlänge hat gefehlt …«
    »Um was geht’s denn bei dem Einspruch? Wissen Sie das, Tai-Pan?«
    »Es ist Sache der Rennleitung, Dinge dieser Art bekanntzugeben.« Wieder drückte Dunross auf den Knopf.
    Als die Türen aufgingen und alle hineinwollten, kam auch Gornt gelaufen. »Pilot Fish hat gewonnen, Ian«, schrie er, den Lärm übertönend, krebsrot im Gesicht.
    »Wissen Sie was von dem Einspruch?«
    »Ja«, antwortete Dunross.
    »Richtet er sich gegen meinen Pilot Fish?«
    »Sie kennen doch die Vorgangsweise. Die Stewards untersuchen den Fall, dann geben sie das Resultat ihrer Untersuchung bekannt.« Er sah Gornts glanzlose braune Augen und er wußte, wieviel Wut sein Feind in sich hineinfraß, weil er kein Mitglied der Rennleitung war. Und das wirst du auch nie werden, du Bastard, dachte Dunross empört. Ich werde bis zu meinem Tod gegen deine Aufnahme stimmen.
    Einer fragte: »Richtet sich der Einspruch gegen Pilot Fish?«
    »Ich bitte Sie«, antwortete Dunross, »Sie kennen doch das übliche Verfahren.«
    Der Aufzug hielt in jedem Geschoß, und noch mehr Besitzer und Freunde drängten sich herein. Immer das gleiche Thema: Was für ein phantastisches Rennen, aber was hatte es mit dem Einspruch auf sich? Endlich kamen sie unten an. Dunross eilte auf die Bahn hinaus, wo eine Gruppe von mafoo und Beamten um Travkin herumstanden, der zusammengekrümmt und reglos dalag. Noble Star war unverletzt geblieben; die Stute hatte sich hochgekämpft und galoppierte reiterlos über die Bahn.
    Stallburschen bemühten sich, sie aufzuhalten und einzufangen. Oben in der letzten Kurve kniete der Veterinär neben dem braunen Wallach Kingplay; das Hinterbein war gebrochen, der Knochen stand hervor. Der Schuß drang nicht in das Bewußtsein der Zuschauer, die wie gebannt auf den Totalisator starrten und auf die Ankündigung der Rennleitung warteten.
    Dunross kniete sich neben Travkin nieder; einer der mafoo hielt einen Regenschirm über den Bewußtlosen. »Wie geht es ihm, Herr Doktor?«
    »Er ist nicht gegen die Rails geprallt, er hat sie wie durch ein Wunder verfehlt. Er ist nicht tot, zumindest noch nicht, Tai-Pan«, sagte der Gerichtsmediziner Dr. Meng.
    »Solange er nicht wieder zu sich kommt, kann ich nichts sagen. Das Genick … und der Rücken scheinen mir in Ordnung zu sein …«
    Zwei Sanitäter kamen mit einer Tragbahre herangeeilt. »Wo sollen wir ihn hinbringen, Sir?«
    Dunross sah sich um. »Sammy«, sagte er zu einem seiner Stallburschen, »lauf und hol Dr. Tooley! Du findest ihn in unserer Loge.« Und zu den Sanitätern: »Legen Sie Mr. Travkin in den Rettungswagen und lassen Sie ihn dort, bis Dr. Tooley kommt!«
    Sehr behutsam betteten die Männer Travkin auf die Krankenbahre. McBride kam, dann Gornt und noch andere. »Wie

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