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Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Hongkong 02 - Noble House Hongkong

Titel: Hongkong 02 - Noble House Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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geht es ihm, Ian?«
    »Wir wissen es nicht. Noch nicht. Es scheint nichts Ernstes zu sein.« Vorsichtig hob Dunross eine von Travkins Händen und betrachtete sie. Er glaubte in der anderen Kurve gesehen zu haben, wie eine Peitsche niedersauste und Travkin zusammenzuckte. Ein häßlicher roter Striemen zog sich über den Rücken seiner rechten Hand und auch über den der anderen. »Wovon könnte das sein, Dr. Meng?«
    »Tja«, antwortete der kleine Mann, »die Zügel vielleicht, vielleicht eine Peitsche. Es könnte von einem Schlag sein …«
    Gornt sagte nichts, aber innerlich kochte er. Wie hatte Bluey White nur so ungeschickt sein können, wo doch alles so gut vorbereitet war? Das halbe Stadion muß ihn ja gesehen haben! dachte er.
    Dunross betrachtete Travkins aschgraues Gesicht. Außer einigen unvermeidlichen Kratzern war nichts zu sehen. Aus der Nase tropfte ein wenig Blut.
    »Es gerinnt schon. Das ist ein gutes Zeichen«, ließ Dr. Meng sich vernehmen.
    Der Gouverneur kam herbeigeeilt. »Wie geht es ihm?«
    Dunross wiederholte, was der Gerichtsmediziner gesagt hatte.
    »Scheußliches Pech, daß Noble Star so gescheut hat! Was hat die Rennleitung bewogen, Einspruch zu erheben, Ian?«
    »Das wird jetzt besprochen, Sir. Wollen Sie an der Beratung teilnehmen?«
    »O nein, nein, danke! Ich werde warten und mich in Geduld fassen. Ich wollte mich nur vergewissern, daß Mr. Travkin nichts Ernstes zugestoßen ist.« Der Gouverneur warf einen Blick zum Himmel. »So ein Hundewetter – sieht nicht so aus, als ob es sich aufklären würde. Wollen Sie das Programm fortsetzen?«
    »Ich werde einen Abbruch beziehungsweise eine Verschiebung empfehlen.«
    »Gute Idee. Wenn Sie dann einen Augenblick Zeit haben, Ian … Ich bin in meiner Loge.«
    Dunross fragte obenhin: »Haben Sie mit dem Minister gesprochen, Sir?«
    »Ja«, antwortete Sir Geoffrey ebenso beiläufig. »Ja, er hat mich angerufen.«
    Abrupt wurde sich der Tai-Pan der Anwesenheit Gornts und der anderen bewußt.
    »Ich begleite Sie zurück, Sir.« Und zu McBride: »Ich komme gleich nach.« Dann ging er mit dem Gouverneur zum Aufzug.
    »Das ist hier kaum der Ort für ein privates Gespräch«, äußerte der Gouverneur.
    »Wir könnten die Bahn untersuchen, Sir.« Dunross trat ans Geländer. »Das Geläuf befindet sich in einem schrecklichen Zustand«, sagte er und deutete mit der Hand.
    »Ja, schrecklich.« Auch Sir Geoffrey wandte den anderen den Rücken zu. »Der Minister war sehr beunruhigt. Er hat mir die Entscheidung über Brian überlassen, vorausgesetzt, daß sich Mr. Sinders und Mr. Crosse bereit finden, ihn zu entlassen …«
    »Die Herren werden Ihrer Entscheidung doch gewiß beipflichten?« Mit Unbehagen dachte Dunross an das Gespräch, das er gestern nacht mit ihnen geführt hatte.
    »Ich kann nur eine beratende Funktion ausüben. Ich werde ihnen sagen, daß es notwendig ist, wenn Sie persönlich mir versichern, daß es zutrifft.«
    »Selbstverständlich«, gab Dunross nachdenklich zurück. »Aber die Meinung von Havergill, Southerby oder anderen Bankleuten haben da sicher mehr Gewicht.«
    »Gewiß, soweit es um Bankangelegenheiten geht. Aber es bedarf auch Ihrer persönlichen Zusicherung und Ihrer Mitarbeit. Und dann ist da auch noch das Problem dieser Akten, der AMG-Berichte.«
    »Was ist damit, Sir?«
    »Diese Frage zu beantworten ist an Ihnen. Mr. Sinders hat mir von Ihrem gestrigen Gespräch mit ihm berichtet.« Nach Dunross’ Anruf heute morgen hatte er Crosse und Sinders sofort zu sich gebeten, um noch bevor er den Minister anrief die Frage des Austauschs zu erörtern. Abermals hatte Sinders seiner Sorge Ausdruck verliehen, die Berichte könnten getürkt sein. Wenn er dieser Berichte sicher wäre, hatte er gemeint, könnte er einer Entlassung Kwoks zustimmen. Crosse hatte vorgeschlagen, Kwok gegen Fongfong und seine Leute auszutauschen.
    Sir Geoffrey sah Dunross forschend an. »Nun, Ian?«
    »Tiptop hätte heute nachmittag herkommen sollen. Darf ich annehmen, daß ich seinem Vorschlag zustimmen kann?«
    »Ja – mit Mr. Sinders’ und Mr. Crosses Einverständnis.«
    »Können Sie es mir nicht geben, Sir?«
    »Nein. Tut mir leid, aber der Minister hat sich sehr klar ausgedrückt. Wenn Sie sie jetzt fragen wollen, sie sind auf der Mitgliedertribüne.«
    »Sind die Herren über Ihr Gespräch mit dem Minister informiert?«
    »Ja. Aber vielleicht ist es besser, Sie kümmern sich zunächst um den Einspruch. Ich halte mich in meiner Loge auf. Kommen

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