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Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Titel: Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ich dich um.« Sie kratzte und schlug, packte die Angreifer bei Haaren und Ohren, riss sie zu sich auf den Boden herab und lag dann schnaubend vor Wut, Nase an Nase, und konnte ihre Angreifer trotzdem nicht sehen. So dunkel war es.
    »Und jetzt?«, japste Will. »Wer zieht deinen Hintern jetzt aus dem Loch?«
    Honky Tonk Hannah schnaubte vor Zorn: »Willst du damit sagen, dass ich zu dick bin, he?!«
    »Nein«, stöhnte Jo. »Der Gang ist zu eng.« Er meinte das ernst, auf jeden Fall versuchte er alles, damit es so klang. »Doch das ist die einzige Stelle, wo das so ist. Ab jetzt kann man aufrecht gehen, und vom See mit dem Schatz führt ein ganz breiter Gang direkt raus zum Meer. Zum Meer und zum Rochen.«
    »Aber wenn wir dorthin kommen wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als deinen zu dicken Hintern erst einmal aus diesem Loch zu befreien.« Will grinste vergnügt und Hannah dachte kurz nach, ob sie ihm mit der Faust auf den gebrochenen Kiefer schlagen sollte.
    »Pass auf, was du sagst!«, zischte sie und ließ beide los. »Und wehe, ihr tut mir unnötig weh.«
    »Alles klar«, sagte Will, »wir zählen bis drei.«
    »Eins«, begann Jo.
    »Zwei«, zählte Will, und als Jo »und« sagte, packten sie Hannahs Schultern und rissen die Arme ohne Pardon aus dem Loch.
    »Aua!«, schrie sie und »Verfuchst! Das war zu früh. Das war noch nicht drei.«

    »Ich weiß«, grinste Will. »Aber wir haben es eilig.« Er tastete nach ihrer Hand und zog sie auf die Füße.
    »Aua!«, schimpfte sie zornig. »Pass doch auf, was du tust.« Sie rieb ihre Hüfte, raffte ihr Hemd und verzog das Gesicht, als sie die Schürfwunden auf ihrem Becken befühlte. Dann schob sie Will unwirsch zur Seite und stapfte los.
    »Aber Hannah«, sagte Jo, »wir müssen da lang.« Er entzündete eine Fackel und deutete auf den Gang, der links von ihm abzweigte. »Der Gang, den du nehmen willst, führt zu dem unterirdischen Fluss, in dem die Mütter der Krokodile leben, die du getötet hast.«
    »Ups!« Hannah schluckte und blieb abrupt stehen. »Dann sollten wir die armen Tierchen nicht in ihrer Trauer stören.« Sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse, die das Gegenteil von Mitleid ausdrückte, wandte sich um, nahm die Fackel und marschierte an Will und Jo vorbei in den anderen Gang. »Gut«, sagte sie, »und wenn wir schon mal dabei sind, kann Jo uns den Weg zum Schatz doch damit verkürzen, indem er uns sagt, wie es dazu kommt, dass er, der mit uns gekommen ist, den sie gefangen genommen haben und verschleppt, sich plötzlich hier auskennt, als wär er hier aufgewachsen. Ja-mahn. Versteht ihr meine komplexe Frage?«
    »Ich weiß nicht genau.« Jo versuchte, seinen Schrecken zu verbergen.
    Hannah drehte sich um. »Warum lebst du noch? Was hast du getan, dass du hier rumlaufen kannst, als wärst du einer von denen?« Sie sah ihn an, als würde sie sein Geheimnis kennen. Als wüsste sie genau, dass in diesem Moment 13 Kinder durch das efeubewachsene Loch in den Berg hineinkrochen. Als wüsste sie, dass es sich bei ihnen um die 13 Krokodilreiter des
Dorfes handelte, die auf dem Weg waren, um sich mit den Echsen zu treffen. Und auch die waren schon da. Nur einen Steinwurf von Hannah entfernt, hatten sie im Dunkel des Ganges gelegen, von dessen Betreten sie Jo im letzten Augenblick abgehalten hatte.
    »Was spielst du für ein Spiel?«, zischte Hannah, als wüsste sie das alles. »Warum versuchen sie nicht, dich zu töten? So wie sie uns töten wollen?«
    Jos kugelrunde Augen begannen vor schlechtem Gewissen zu flackern. »Ich …«, setzte er an. »Ich weiß nicht …«
    »Ja«, drohte Hannah, »das klingt ja sehr interessant. Also: Warum lebst du noch?«
    »Ich?«, stammelte der Kleine und suchte verzweifelt nach einem Ausweg. »Ich lebe, ich lebe, weil …«
    »… es mir so gefällt!« Die Stimme eines Mannes hallte aus der Tiefe des Berges.
    Jo wirkte erleichtert. »Puh, ja«, lachte er. »Ja! Weil es ihm so gefällt. Und er will mit euch reden. Er wartet auf euch.«
    Er wollte schon loslaufen, da packte ihn Hannah. »Nein! Du bleibst hier!« Sie warf Will die Fackel zu, kniete sich vor Jo auf den Boden und nahm seinen Kopf zornig zwischen die Hände. »Wer wartet auf uns?«, fragte sie ihn.
    Jo sah sie an und er spürte es an der Art, wie sie ihm mit ihren Daumennägeln über die Wangen strich: Sie war ganz kurz davor, ihm die Nase abzuschneiden.
    »Nein, falsch. Ich beiße sie ab!«, zischte Honky Tonk Hannah, die offenbar seine Gedanken

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