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Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Titel: Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Baron. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Sein schmächtiger Körper bebte vor Wut. »Ich brauch die Kanonen!«, schrie er mit einer sich überschlagenden Stimme. »Tötet sie alle!«
    »Und ich brauche dich!«, rief Will hinterher. »Jo, ich brauche deine Erfindung! Ich hab sie gesehen. Sie ist genial!«
    Er lachte vor Freude, und in den nächsten 30 Sekunden passierte alles ganz schnell. Der Boden brach auf. Die Pferde bäumten sich auf. Schreie und Peitschenhiebe trieben sie an, und dann zogen und schoben die Gespanne und die mit ihnen vergrabenen Soldaten die schweren Geschütze aus den 13 Löchern heraus.
    Aweiku, Moses und die Männer und Frauen des vergessenen Volkes wichen erschrocken ein paar Schritte zurück.

    »Richtet sie auf sie!«, schrie Talleyrand heiser. »Löst die Pferde von den …?« »Kanonen!«, wollte er sagen, doch stattdessen starrte er mit offenem Mund auf die Steppe. Dort stiegen Schwärme von Vögeln aus dem Gras in die Luft. Wolken von Pelikanen füllten den Himmel und flogen aus allen vier Himmelsrichtungen auf die Felsnadel zu.
    »Das ist Alibaba!«, rief Will begeistert. »Gabi, den kennst du noch nicht! Alibaba und seine Räuber!«
    Doch Talleyrand schaute ihn an, als wäre er verrückt. »Das sind doch nur Vögel«, hüstelte der Schwarze Baron und entdeckte die Seile, die sie hinter sich herzogen. Sie zogen sie über die Spitze der Felsnadel, stürzten sich auf die Geschütze hinab und klinkten die Enterhaken, die sie in ihren Schnäbeln trugen, um die Naben der Räder.
    »Und das sind nur Stricke und Enterhaken!«, lachte der Junge.
    »Eröffnet das Feuer!«, schrie Talleyrand panisch, und Will, der die Fackeln in den Händen der Soldaten auflodern sah, brüllte: »Jo! Jetzt!«
     
    »Jetzt!«, schrie auch Jo, und im selben Moment zerschlugen die Äxte der Twins und der Kinder die in den Boden gepflockten Seile. Die Baumstämme schnellten hoch. Sie spannten dabei die in ihren Kronen befestigten Seile. Die liefen über die Felsnadel als natürlichem Hebel und zogen die Geschütze gerade in dem Moment, als Talleyrands Kanoniere ihre Fackeln auf die Zündlöcher pressten, hoch in die Luft und schleuderten die mächtigen 24-Pfünder, noch bevor sie ihre tödliche Ladung ausspeien konnten, in die Steppe hinaus.
    »Beim heiligen Flitzfliegenschiss, Jo, du bist ein Genie!«, rief
Will triumphierend, griff an den Gürtel, löste den Sack, der eine flache Scheibe zum Inhalt hatte, und warf ihn zu Moses und Aweiku.
    »Bringt ihn auf die Felsnadel und lasst ihn leuchten. Lasst die Insel verschwinden!«, lachte der Junge und stutzte dann überrascht, als der Schwarze Baron seine Pistole zog und auf ihn richtete.
    »Das werdet ihr nicht. Oder du stirbst als Erster!« Seine eisige Stimme zerschnitt die Stille. Will wich zurück. »Und jetzt gebt mir den Sack!«, triumphierte der kleine Franzose. Aweiku schaute zu Moses. »Gebt ihn mir oder er stirbt.« Er presste die Mündung des Laufs an Wills Schläfe.
    »Und du verlierst Zeit!«, sagte der Junge ruhig und ganz trocken. »Zeit zu verschwinden. Denn wenn du nicht abhaust, reist du mit uns und der Insel ins Nirgendwo. Du kannst uns nicht aufhalten.«
    Er deutete mit den Augen nach rechts und dann sah Talleyrand die ersten Ka Kites, die seine Männer niederstreckten. Er sah, wie andere lautlos stöhnten. Sie fassten sich an den Hals und zogen, noch während sie ohnmächtig wurden, die Blasrohrpfeile aus ihm heraus.
    »Du solltest verschwinden, bevor sie hier sind!«, drohte Will, und Talleyrands Echsenaugen weiteten sich, als er die ersten Reiter entdeckte.
    Sie galoppierten durch das hohe Gras auf ihn zu. Er sah die Emus, die Panther, die Löwen und Tiger, und er ahnte die Krokodile, die ihnen folgten. Auf den Rücken der Tiere saßen die Kinder, Jo und die Twins und schleuderten ihre Ka Kites. Sie schossen ihre Pfeile aus den Blasrohren ab, und vor Talleyrands entsetzten Augen fiel ein Soldat nach dem andern ins Gras.

    »Was ist?«, fragte Will. »Worauf wartest du noch? Die Pfeile und Bumerangs betäuben euch nur, aber wenn sie dich einmal erwischen, bleibst du für immer und alle Zeit hier.«
    Talleyrands Lippen wurden noch dünner. »Du!«, zischte er wütend. »Das wirst du mir büßen!«
    Er krümmte den Finger um den Abzug der Waffe.
    »Nein!«, rief Aweiku. »Nein! Bitte nicht!«
    Da wirbelte Talleyrand auf dem Absatz herum. Er sprang auf sein Pferd, rief: »Zurück zu den Schiffen!«, und dann galoppierten er und der letzte

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