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Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Titel: Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wurden seine Knie ganz weich. Er hatte doch alles so gut geplant. Sollte jetzt alles am Ende noch scheitern? Er blickte zum Rochen. Der drehte jetzt bei und zeigte
dem Schoner die Steuerbordflanke. Noch zwanzig Sekunden. Dann war es so weit. Dann musste Hannah das Feuer eröffnen. Doch anstelle der Piratin stand der Piratenfürst an Deck und dieser alte Halunke rührte sich nicht. Er hielt nur das Steuer in seinen Händen und lenkte den Rochen in vielleicht 13 Metern Abstand an Talleyrands Schoner vorbei. Wills Blick schweifte über das Deck. Er erkannte die einzelnen Piraten. Die standen in den Masten und Rahen und hielten die Enterseile schon in der Hand. Doch wo, verfuchst, steckte Honky Tonk Hannah? Warum war sie nicht da? Hatte Whistle gemeutert? Hatte er sein Wort gebrochen? Das Wort, das er Will nach dessen flammender Rede auf der Planke des Rochens gegeben hatte, bevor der Junge mit Ratten-Eis-Fuß und Cutter im Valashelm auf die Insel zurückgekehrt war. Sie hatten es ihm doch alle geschworen. Hannah und Whistle und all seine Männer. Sie wollten so lange zusammenhalten, bis Talleyrand besiegt war und die geraubten Schätze im Meer versenkt lagen. Doch sie waren Piraten, und wie oft hatte selbst er, Höllenhund Will, einen Schwur mit hinter dem Rücken gekreuzten Fingern geleistet. Da hörte er endlich die Stimme der Frau, nach der er sich sehnte.
    »Wer hat meine Stiefel in die Badewanne geräumt? Wer war dieser Vollmast?«, schimpfte sie wütend, und einen halben Herzschlag später stürzte sie oberhalb der Treppe aus der Kajüte am Heck.
    Sofort war es still. Nicht nur an Bord des Fliegenden Rochens, sondern auch auf dem Requin du Roi und den anderen Schiffen. Die Augen aller Männer ruhten auf Hannah. Sie stand da in strahlendem Weiß. Schals und Tücher umwehten sie, als hätte sie Flügel. Sie sah aus wie ein Engel. »Was glotzt ihr so blöd!«, blaffte sie zornig. »Da vorn schwimmt der Schoner dieses
Franzosen und der versenkt sich nicht von allein. Eröffnet das Feuer! Schickt den Hai in die Hölle!«
    »Ay, ay!«, lachte Whistle. »Habt ihr das gehört? Eröffnet das Feuer und entert das Schiff!« Er übergab das Steuer an Hannah und dann schwang er sich, während die Kanonen des Rochens den Rumpf des Schoners aufrissen, mit seinen Männern auf das feindliche Schiff.
    »Heiliger Flitzfliegenschiss! Pirat ist Pirat! Wir gehören zusammen.« Will wandte sich lachend zu Talleyrand um, doch der war verschwunden. Der Schwarze Baron hatte Hannahs Auftritt benutzt, um sich aus dem Staub zu machen. Jetzt saß er im Boot, mit dem Will gekommen war, und ruderte eilig zu seinen Fregatten zurück. Die Erste von ihnen wendete gerade. Sie zeigte die Zähne, das heißt, ihre Kanonen, die aus den Luken in der Bordwand stießen, und die waren so zahlreich, dass Will sie noch nicht einmal schätzen konnte.
    »Versenkt sie!«, rief der Schwarze Baron. Er ruderte rückwärts und sah sich nicht um. »Versenkt beide! Den Hai und den Rochen! Und es ist mir egal, ob ihr dabei auch unsere Leute trefft. Wir sind zahlreich genug.« Er hustete so stark, dass er sich krümmte. Doch auch wenn es nicht danach aussah, hatte er Spaß. Talleyrand hatte in diesem Moment den wohl größten Spaß seines Lebens!
    »Eröffnet das Feuer!«, hustete er abermals.
    Doch es geschah nichts. Die Geschütze der Fregatte hinter ihm schwiegen. Und als er den Kopf verunsichert drehte, entdeckte er den Grund. Die Soldaten und Matrosen sprangen ins Wasser. Sie flohen vor etwas, das er noch nicht sehen konnte. Es befand sich offenbar hinter dem Schiff, oder schon in ihm … und in diesem Moment brach der Rumpf auseinander. Der
riesige Pottwal brach durch die Fregatte und schoss, als wäre das mächtige Schiff überhaupt kein Hindernis, mit unverminderter Geschwindigkeit auf Talleyrand zu.
    »Halt!«, rief er. »Halt!«, und sprang panisch ins Wasser.
    Doch dort glitt der Rochen direkt auf ihn zu. Die beiden Rümpfe glitten über die Wellen. Sie durchpflügten rechts und links von ihm das Meer. Das Deck des Schiffes flog über ihn hinweg, und als ihn Whistles Männer mit einer Stange an Bord des Rochens zogen, sah der halb ertrunkene Talleyrand, wie die nächste seiner Fregatten im Kreuzfeuer sank. Die Kanonen des Rochens und die Geschütze des Valashelms wüteten unter den Schiffen, auf denen es längst keine Besatzung mehr gab. Die schwamm im Wasser, und was die Kanonen nicht schafften, schickte der Wal auf den Grund des Meeres. Gold und Silber

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