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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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in diesem Moment in ihrem Zimmer erwarteten. Sie saßen vor riesigen Spiegeln und ließen sich von sieben in prächtige orientalische Gewänder gekleideten Zofen die meterhohen Perücken aufsetzen.
    »Willkommen in der Höhle des Löwen, Will!«, zischte Ophelia giftig und Salome tupfte sich ein Schönheitspflästerchen über den linken Mundwinkel, um ihr teuflisches Grinsen zu unterstreichen.
    »Eigentlich solltest du schon tot sein!«, drohte sie ihm.
    »Tot, ja tot. Und du wirst mit Sicherheit sterben, wenn du unsere gütige Hilfe nicht annehmen solltest.« Ophelia betonte ihre mandelförmigen Augen mit Kajal und Salome verstärkte das Rouge auf den sowieso schon zorngeröteten Wangen.
    »Tja, und du wirst wohl ebenfalls sterben, wenn es dir noch einmal einfallen sollte, deine flinken Fingerchen hinter deinem Rücken zu kreuzen, während du vorgibst, uns etwas zu schwören. «
    »Rachel und Sarah!«, befahl Ophelia und bevor Will sich dagegen wehren konnte, packten die beiden Mädchen seine Hände und steckten ihm schwarze, walnussgroße Holzmurmeln zwischen die Finger, sodass sie sich wie bei einem in Panik geratenen Frosch auffächernd spreizten.
    Will starrte auf das Wort, das wie zum Hohn in jede dieser Murmeln eingraviert war. Dort stand Pirat‚ denn das waren natürlich seine Murmeln gewesen. Die Murmeln, die er vor Jahren als Pirat von Berlin immer dort verteilt hatte, wo er etwas hatte mitgehen lassen, und die Salome und Ophelia schon damals leidenschaftlich sammelten.
    »Warum tut ihr das, Rachel?«, fragte Will fassungslos. »Sarah, die beiden sind Biester. Auch wenn sie wie Feen oder Elfen
aussehen, gehören sie doch zu den Bösen. Zu denen, gegen die ihr und wir kämpfen wollen. Zu Eulenfels,Talleyrand und verfuchst, zu diesem Prinz Gagga.«
    »Genau«, grinste Ophelia und strich blutiges Kirschrot auf ihre Lippen.
    »Und wir müssen nur einen Schluckauf bekommen. Einen Schluckauf vor Schreck über zwei böse Piraten, die in unser Zimmer gestürzt sind. Wir müssen nur an dieser Klingel hier ziehen …«, Salome umfasste die golddurchwirkte Quaste, »… dann stürzen Eulenfels’ Soldaten, Talleyrands Männer und die 22 000 Musketiere des französischen Königs in mein Schlafzimmer, um euch …«
    »Moses!«, erschrak Will, als er zum Franzosen sah. Der Kerl grinste ihn an, als wäre Will ein Vollidiot.
    Will protestierte: »Was gibt’s da zu grinsen! Mo, das da sind Frauen.«
    »Genau wie wir!«, grinsten Sarah und Rachel.
    »Oder wir!«, sagte Tule und zupfte wie die anderen fünf Mädchen der Triple Twins den Schleier ihres orientalischen Zofengewands aus dem Gesicht.
    »Und ich bin das auch!«, grinste die siebte Zofe mit den kugelrunden Augen. Die strahlten und leuchteten in ihrem schwarzen Gesicht. »Auch wenn nur vorübergehend.«
    »Jo?« Will schnappte nach Luft. »Jo, du trägst Frauenkleider?«
    »Ja, und sogar Unterwäsche!«, grinste der Afrikaner. »Und genau das wirst du auch tun.« Er lief zu einem Paravent und zog ihn zur Seite. »Die sind für dich.«
    Will starrte entsetzt auf das graue Kleid einer Dienstmagd.
    »Wie bitte? Nein. Das tue ich nicht. Ich zieh das nicht an und ich werde euch auf keinen Fall von vorne bis hinten bedienen.«
    »Dann spricht jetzt die Quaste!« Salome umfasste den fransenbesetzten Klingelstrick und deutete auf die Stelle, wo dieser in der Decke verschwand. »Das führt direkt ins Kabinett des Ministers, wo sich unser süßer Moppel, ähm, ich meine natürlich den Freiherrn von Eulenfels, mit seinem Freund, dem König von Frankreich in diesem Moment darüber berät, wie er euch fangen kann.«
     
    »Und dieses Mal werden sie uns nicht mehr entwischen!«, schnaufte der schwergewichtige Preuße und führte seine drei Begleiter zu dem Tisch, auf dem sich ein Miniaturmodell von Berlin befand. Eulenfels ergriff einen Stock und deutete zunächst auf die Tore der Stadt. »Die Wachtposten hier wurden verdreifacht. Auf den Mauern dazwischen patrouillieren Truppen und Reiter umkreisen die Stadt in mehreren Ringen. In der Nacht brennen Feuer auf den Wiesen und Feldern, die jeden verraten, der sich dort herumtreibt, und die Straßen, die aus der Stadt führen, wurden alle gesperrt.« Er schenkte dem König von Frankreich ein zufriedenes Grinsen. »Und falls sie es vorziehen, sich in der Stadt zu verkriechen, treiben Talleyrands Männer oder Eure 22 000 Soldaten sie in kürzester Zeit aus ihren Löchern heraus. Es wird keinen Stein geben, den sie nicht umdrehen

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