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Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4

Titel: Honky Tonk Pirates - Es kann nur einen geben - Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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verschwanden, als sie Salomes Schlafzimmer erreichten in einer großen Wolke aus rosa Puder.
    »Wo sind sie?«, rief der vor Jagdfieber zitternde Gagga. »Warum sind sie nicht hier? Onkel Lou-Lou! Aah! Mon Dieu! Nein!«
    Der Prinz ruderte plötzlich mit den Armen, rutschte und schlitterte über den milchig glänzenden Boden, dachte kurz – Merde, das muss Schönheitscreme sein! Liter von Schönheitscreme! – , fiel der Länge nach hin, rutschte zwischen den ebenfalls über den Boden schlitternden Zombiesoldaten quer durch das Zimmer, drehte sich dabei auf dem etwas pummligen Po und prallte als lebender Kreisel vom Tisch gegen das Bett.
    »Sie sind nicht mehr da!«, klagte Prinz Gagga wehleidig, als der Schwarze Baron im Türrahmen erschien. »Doch wo sind sie hin? Haben sie sich in Luft aufgelöst und sind zu Puder geworden? « Er nieste so heftig, dass sein ganzer Körper erbebte, und schlug dabei mit dem Hinterkopf gegen die Wand.
    Die knarzte und quietschte und als er die Augen verdrehte, um die Ursache dieser Geräusche zu erkunden, öffnete sich
eine Tapetentür und gab den Blick frei auf die in der Turmmauer verborgene Treppe.
    »C’est ne pas vrais!«, zischte der Junge und musste dann kichern. »Onkel King Louis, da ist eine Geheimtür und eine noch geheimere Treppe!«
    Sofort hatte er die Schönheitscreme vergessen. Er sprang auf die bis vor einem Augenblick noch verborgene Treppe, stürzte die ersten fünf Stufen hinunter und rief:
    »Hier sind sie durch! Da sind sie runter!«
    Da hörten die zurückgebliebenen Soldaten, Talleyrand, Eulenfels und der französische König seinen zweiten wütend-verzweifelten Schrei.
    »Ah! Non! Diese hinterhältigen Biester!«
    Dann rumste und polterte es in der Wand und als Talleyrand dem Prinzen folgte, sah er als erstes ein Fass. Das war bis zum Anschlag mit Vaseline gefüllt und in dieser Vaseline steckte kopfüber der Neffe des Königs. Der strampelte vergeblich mit den stämmigen Waden. Doch anstatt sich zu befreien, rollte er nur von Stufe zu Stufe die Treppe hinunter und durch die Tür hinaus über die Uferböschung hinab in die Spree, um dort als lebende Boje ins Wasser zu platschen.
    »Dafür werden sie büßen!«, zischte er zornig, als ihn die Soldaten aus seinem glibbrigen Käfig befreiten. »Sie kommen niemals an den Wachen vorbei. Die werden sie aufhalten! Das werden sie doch, oder?«
    »Ja, außer vielleicht für den Fall …«, stammelte der Geheime Minister, »… dass sie einen Brief besäßen … ähm, ich meine, einen Schein. Genauer gesagt, einen Passierschein …«
    »… den Ihr unterschrieben habt?«, hüstelte der Schwarze Baron.

    »Ja, gestern Nacht«, brummte Eulenfels.
    »Weil diese anständigen Damen …?«, zischte der französische König und verlor zum ersten Mal an diesem Tag die Kontrolle über sein Gesicht. »…Weil diese ach so anständigen Damen …«
    »Ich bitte Euch, Majestät!« Eulenfels schämte sich mehr als er wollte. »Sie haben mir in die Augen geschaut. Bei allen Teufeln der Hölle! Ihr wisst nicht, wie die beiden schauen können. Und dann haben sie mir mit ihrem heißen und kitzelnden Atem in meine Ohren geflüstert, während sie …«
    »Das reicht!«, fiel Gagga dem Freiherrn ins Wort und strich sich die Vaseline aus dem Gesicht und vom Hemd. »Wir wissen wohl alle, was Frauen so können. Anständige, nicht anständige oder solche wie Hannah.« Seine himmelstahlblauen Augen blitzten vor Zorn und dann herrschte für einen Augenblick betretene Stille.
     
    Und dieser Augenblick war der vielleicht lebensrettende Augenblick für Will, Moses, Jo und die Triple Twins, die zusammen mit ihren neuen Verbündeten, mit Eulenfels’ Damen und den Anführerinnen der Roten Korsaren, mit Rachel und Sarah in einem Konvoi aus drei Kutschen quer durch Berlin auf das Nordtor zurasten.
    Die Hufe der Pferdegespanne donnerten über die kopfsteingepflasterten Straßen und das kreischende Quietschen der Räder prallte von den Wänden der Häuser in den engen Gassen zurück. Doch Will hörte das alles nur wie durch Watte hindurch. So, als wäre diese spitzenverzierte Dienstmädchenkappe, die sie ihm mit einer riesigen weißen Schleife unterm Kinn festgezurrt hatten, über den Ohren mit meterdicken Daunen gefüttert. Das Kleid, das Will trug, fühlte sich an wie eine Rüstung,
in der er nicht atmen konnte, und von der er am ganzen Körper Pickel bekam.
    Ich hasse euch!, dachte er und strafte Salome und Ophelia, die ihm gegenübersaßen mit

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