Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx

Titel: Honor Harrington 10. Die Baumkatzen von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
vorgehen«, entschied sie. »Was den Regentschaftsrat betrifft, so würde ich gern die hier Anwesenden nominieren: den Premierminister, den Mehrheitsführer des Unterhauses und wenigstens einen der Kronenloyalisten, die Sie vorhin erwähnten.«
    Paderweski machte sich eine Notiz. »Wenn Sie vom Mehrheitsführer im Unterhaus sprechen, dann meinen Sie damit den Träger dieser Funktion und nicht Rosanna Wilson?«
    »Ja. Ich plane nicht, den Regentschaftsrat übermäßig oft einzuberufen«, sagte die Königin. »Daher sollten die zusätzlichen Aufgaben, die dadurch entstehen, nicht allzu niederdrückend sein.«
    »Und«, fügte Caitrin Winton-Henke hinzu, »da im Regentschaftsrat bereits der Premierminister sitzt, brauchen wir keinen weiteren Repräsentanten des Oberhauses, um das Unterhaus auszugleichen – und doch entkräften wir jeden Vorwurf, es handele sich um eine private, geschlossene Gesellschaft.«
    Königin Elisabeth wölbte die Brauen. »Warum sollte es keine private, geschlossene Gesellschaft sein? Wir leben schließlich in einer Monarchie. Mein Vater war keine Galionsfigur, und ich beabsichtige gewiss nicht, eine zu werden.«
    Leises Lachen erhob sich am Ratstisch. Elizabeth fiel ein, dann sprach sie weiter.
    »Ich stellte fest, dass ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt habe. Dass ich den Herzog von Cromarty in den Regentschaftsrat berufen möchte, hat nichts damit zu tun, dass er gerade Premierminister ist.«
    Allen Summervale entstammte einer alten manticoranischen Adelsfamilie, sonst hätte er durch irgendein Zeichen verraten, wie sehr ihn dieser Gunstbeweis der jungen Königin erfreute.
    »Vielen Dank, Euer Majestät«, sagte er und verbeugte sich leicht. »Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um Ihnen zu Ihrer Zufriedenheit zu dienen.«
    Dame Eliska änderte etwas auf ihrem Memopad. »Also sollte ich andeuten, dass man vom Premierminister erwartet, dem Regentschaftsrat anzugehören.«
    »Ja.«
    »Sehr gut.« Paderweski lächelte. »Vielleicht sollten Euer Hoheiten diskret Erkundigungen einziehen – bei LeBrun nachfragen –, um zu erfahren, welcher Kronenloyalist sich für den Posten am besten eignet.«
    Cromarty und Winton-Henke nickten.
    »Ich wette, sie entscheiden sich für Howell«, sagte die Herzogin. »Er ist innerhalb der Partei kometenhaft aufgestiegen.«
    »Wir werden sehen«, sagte Elizabeth. »Nun, können wir die Sitzung aufheben, oder gibt es noch weitere Dinge, die erörtert werden müssen?«
    Rund um den Tisch wurden die Köpfe geschüttelt.
    »Also gut. Wir alle haben viel zu tun. Gewiss sehe ich einige von Ihnen heute Abend bei der Totenwache.« Sie winkte allen, sitzen zu bleiben, und erhob sich. »Bis heute Abend also.«
    Mit Ariel in den Armen verließ Elizabeth die Ratskammer. Nachdem die Tür hinter ihr zugefahren war, sagte Jacob Wundt leise und ehrerbietig:
    »Lang lebe die Königin!«
    »So sei es«, pflichtete Cromarty ihm bei. »So sei es.«
     
    Nachdem Justin den Flugwagen in die Luft gebracht hatte, entschied sich Chou, seinen Kommentar genauer auszuführen.
    »Beim Tode eines Monarchen ermitteln wir grundsätzlich, auch wenn wie bei Königin Samantha die Todesursache offensichtlich und leicht zu bestätigen ist.«
    »Sie starb an Herzversagen, nicht wahr?«, fragte Justin.
    »Stirbt nicht jeder an Herzversagen?«, entgegnete Chou mit einem merkwürdigen, ironischen Grinsen. »Im Falle Königin Samanthas bestand die unmittelbare Ursache für ihr Herzversagen im Verfall ihres Kreislaufsystems, wobei der Verfall bereits so weit fortgeschritten war, dass die Regenerationstherapie den Schaden nicht mehr beseitigen konnte. Allerdings ist selbst das noch zu spezifisch. Ihre Majestät starb an Altersschwäche, und das scheint mir nicht die schlechteste Todesursache zu sein.«
    Justin nickte und überlegte, wie sehr der Begriff des hohen Alters sich mit dem Aufkommen der Prolong-Behandlung verändert hatte. Der Mann, der neben ihm im Passagiersitz saß, würde wahrscheinlich kurz nach Überschreiten der Hundert an Altersschwäche sterben. Wenn Justin aus dem gleichen Grund starb, wäre er fast dreihundert.
    Empfanden die Menschen, die nur ein wenig zu alt für die Prolong-Behandlung gewesen waren, Neid gegenüber den jüngeren Generationen, oder freuten sie sich, dass ihren Kindern ein derart verlängertes Leben geschenkt wurde?
    Gewiss bestanden die Gefahren von Prolong nicht allein in der Übervölkerung, die oft als unmittelbarste Folge der verlängerten

Weitere Kostenlose Bücher