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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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möglich, dass die Haveniten in diesem Fall die Wahrheit sagten und der Gefangene tatsächlich eines natürlichen Todes gestorben war. Nur glaubte auf San Martin niemand auch nur ein Wort davon – am allerwenigsten Manuel Ramirez überlebende Onkel, Cousins und Cousinen, Nichten, Neffen, Schwäger und Bekannte. Manuel und sein Bruder waren zu Märtyrern geworden, und die überlebenden Familienmitglieder bildeten den inneren Kern der örtlichen Widerstandsbewegung.
    Dafür hatte die Familie Ramirez einen Preis bezahlt. Die Legislaturisten plünderten ohnedies die Wirtschaft San Martins, um die Defizite der Volksrepublik wenigstens vorübergehend auszugleichen, und nahmen der Familie ihre Bankguthaben und ihren Landbesitz. Die InAb jagte und schikanierte sie. Einer nach dem anderen starben die meisten männlichen und viele weibliche Mitglieder der Familie. Einige wurden von der InAb und später von der SyS verhaftet und verschwanden einfach. Andere wurden bei Guerillaangriffen getötet oder verloren bei havenitischen Angriffen auf Widerstandscamps das Leben. Als die Allianz den Planeten eroberte, war die Familie fast gänzlich ausgelöscht worden und hatte dadurch in den Augen sämtlicher Besatzungsgegner einen geradezu legendären Status erlangt.
    Dann kehrten die Ramirezes zurück. Der Erste war Brigadier General Tomas Ramirez vom Royal Manticoran Marinecorps, den man mit seltenem Gespür als befehlshabenden Offizier der alliierten Schutztruppe ausgewählt hatte. Diese Konstellation sprach sehr die Gefühle an, besonders bei jenen San Martinos, die sich aus der Zeit vor der Eroberung noch an Tomas’ Familie erinnerten oder den General schon als kleinen Jungen gekannt hatten. Doch als auch Tomas Vater buchstäblich aus der Grube zurückkehrte, wirkte das in einer Weise auf die Bevölkerung, die man nur als extrem bezeichnen konnte. Hysterische Heldenverehrung war eigentlich nicht typisch für San Martin, doch als die unerschütterlich individualistischen Bergbewohner begriffen, dass einer der Ramirezes, eines der Widerstands-Leitbilder, noch lebte, waren sie der Verzückung nahe.
    Praktisch über Nacht endeten die Streitereien um das Wahlprozedere, und man stellte Jesus Ramirez als Präsidentschaftskandidaten auf, ohne ihn groß gefragt zu haben, ob er kandidieren wolle. Daraufhin zogen alle anderen Kandidaten die Kandidatur zurück bis auf einen, und dieser eine verlor haushoch. Er erreichte keine vierzehn Prozent der Stimmen und gestand seine Niederlage ein, noch bevor die Wahllokale schlossen. Der letzte Präsident der alten Republik von San Martin war ein Ramirez gewesen, und der erste Präsident der neuen Republik war nun ebenfalls einer. Die Alliierten – besonders Manticore, dem die Stabilität auf San Martin besonders am Herzen lag – stießen einen tiefen, kollektiven Seufzer der Erleichterung aus.
    Doch das war offenbar ein wenig voreilig , sagte sich Elizabeth nun und blickte forschend ins Gesicht des Premierministers.
    »Also gut, Allen. Was genau wollen sie denn nun?«
    »Nun ja …« Cromarty zupfte sich am Ohrläppchen, dann zuckte er die Achseln. »Um es kurz zu machen, Euer Majestät: Präsident Ramirez hat seinen Botschafter beauftragt vorzufühlen, ob San Martin den Anschluss zum vierten Mitgliedsplaneten im Sternenkönigreich beantragen kann.«
    » Was hat er?« Elizabeth starrte Cromarty ungläubig an, und er nickte.
    »Das habe ich auch gefragt, als Botschafter Ascencio das Thema angeschnitten hat, Euer Majestät. Ich war durch nichts darauf vorbereitet.«
    »Ist es Ramirez ernst damit?«, wollte Elizabeth wissen. »Und wenn ja, was um alles in der Welt bringt ihn auf die Idee, er könnte damit durchkommen? Ich weiß, wie beliebt er auf seiner Welt ist, aber wenn er hingeht und solche Angebote macht, dann muss der Mann doch an Größenwahn leiden – für was hält er sich denn? Einen Halbgott?«
    »Um Ihre erste Frage zu beantworten, Euer Majestät: Ich denke, es ist ihm furchtbar ernst damit. Der Brief, den er mir durch Ascencio überreichen ließ, liest sich jedenfalls so, und seine Analyse der Vorteile und des Gewinns, die San Martin aus der Aufnahme ins Sternenkönigreich erwachsen würden, ist sowohl überzeugend als auch gut dargelegt. Was ebenfalls, das sollte ich wohl hinzufügen, auf seine Analyse der Vorteile für das Sternenkönigreich zutrifft, besonders in Bezug auf unseren Wunsch, für die Sicherheit des Trevor-Terminus zu sorgen. Anscheinend hat er sich ausgiebig mit dem

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