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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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damit sagen, dass ich vielleicht einen Weg weiß, wie Nimitz mehr als nur Emotionen an Samantha übermitteln kann.«
    »Ist das dein Ernst?« Nun richtete sich Honor kerzengerade auf. Sie blickte ihrer Mutter direkt ins Gesicht, und es gelang ihr kaum, ihre innere Aufgewühltheit zu verbergen. Sie schmeckte, dass Allison sich besorgt fragte, wie ihre Tochter wohl reagieren mochte. Allison hätte das Thema nie angeschnitten, wenn sie nicht ehrlich geglaubt hätte, die Antwort zu kennen; aber sie wusste auch genau, wie sehr sie Honor verletzen würde, wenn sie ihr erst Hoffnungen machte, die sie dann nicht erfüllen konnte.
    »Ja, es ist mir ernst. Bevor wir genügend medizinische Fortschritte gemacht haben, um Behinderungen wie Taubheit oder Kurzsichtigkeit routinemäßig ambulant zu beseitigen – das war lange bevor wir Alterde verließen –, gab es etwas, das man ›Gebärdensprache für Taub-stumme‹ nannte. Genauer gesagt, existierten zahlreiche Varianten. Ich habe meine Nachforschungen noch nicht abgeschlossen. Auch aus diesem Grund bin ich wieder im Sternenkönigreich, ich muss die Archive einsehen. Selbst wenn ich ein komplettes Wörterbuch finde, müssen wir es wohl noch stark abändern, denn die Katzen haben pro Echthand einen Finger weniger als wir. Aber ich sehe keinen Grund, weshalb wir nicht ein System erarbeiten könnten, mit dem Nimitz und Samantha zurechtkommen können.«
    »Aber …«, begann Honor, dann biss sie sich auf die Lippe, denn der Vorbote bitterer Enttäuschung durchflutete sie.
    »Aber niemand hat es je geschafft, einer Katz das Lesen beizubringen«, beendete Allison den Satz für sie und lachte leise. »Wir haben doch gerade eben festgestellt, dass die Katzen nicht unbedingt besonders entgegenkommend sind, wenn sie uns das volle Spektrum ihrer Fähigkeiten offenbaren sollen, Liebes. Nein, ich glaube nicht, dass es nur daran lag. Eine Spezies von Telepathen wird die Sprache nicht genauso benutzen wie wir, und womöglich kann sie sich eine organisierte, geschriebene Form nicht einmal vorstellen. Leider können wir ihnen nur unsere Sprache und Schrift beibringen, denn wir sind eben keine Telepathen und können nicht einmal ansatzweise sagen, wie sie die ihre ›sprechen‹. Andererseits hat seit mehr als zweihundert T-Jahren niemand mehr versucht, einer Katz das Lesen beizubringen. Schließlich glaubte man einhellig, man hätte den schlüssigen Beweis erbracht, dass sie es nicht lernen können. Das ist eins der Hauptargumente der Minderheit, die bis zum heutigen Tag darauf besteht, Katzen wären nicht intelligent – wenigstens nicht im menschlichen Sinne.
    Keiner, der es früher versucht hat, verfügte über einen Link wie deinen. Und wenn mich mein Eindruck nicht völlig trügt, dann verstehen die Katzen die englische Sprache heutzutage weitaus besser als zu Lebzeiten Stephanie Harringtons. Sie scheinen die Grundzüge von Semantik, Syntax und Grammatik gemeistert zu haben. Denn wäre es anders, müsste fast alles, was wir zu ihnen sagen, für sie reine Laute sein, und das ist ganz offensichtlich nicht so, oder?«
    »Nein«, gab Honor zu.
    »Nun hoffe ich, dieses größere Verständnis von gesprochenem Englisch deutet darauf hin, dass die Katzen das Wesen einer gesprochenen oder geschriebenen Sprache allgemein besser begreifen … und dass die Einmaligkeit deines Links zu Nimitz dir den entscheidenden Vorteil gibt, den du brauchst, um dieses Verständnis auf eine Gebärdensprache auszuweiten.«
    »Ich weiß nicht, Mutter«, entgegnete Honor langsam. »Es klingt alles logisch … wenn deine Grundannahme richtig ist. Aber selbst wenn du in Bezug auf Nimitz und mich Recht hast, müsste ich diese Gebärdensprache doch auch Samantha beibringen, damit sie zu irgendetwas nütze ist.«
    »Stattgegeben. Aber ich wäre außerordentlich überrascht, wenn sich herausstellen sollte, dass Nimitz der einzige Kater in unserem Universum ist, der auf diese Weise Kontakt zu dir aufnehmen kann. Ich will damit sagen, dass du Samantha die Gebärdensprache mühelos beibringen kannst. Weder Nimitz noch sie ist dumm, Honor. Ja, ich vermute sogar, dass sie erheblich klüger sind, als wir beide selbst jetzt noch glauben möchten. Außerdem sind sie Gatten und kennen dich beide sehr gut. Ein Erfolg kann zwar nicht garantiert werden, aber ich glaube, du solltest es versuchen. Sogar ich sehe, wie schmerzlich Samantha es vermisst, Nimitz nicht mehr ›hören‹ zu können. Wenn sie erst begreift, dass wir ihr eine

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