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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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alte Schnepfe von Mutter, die schon ziemlich in die Jahre gekommen ist, beobachtest du überraschend genau, wusstest du das?«
    »Das ist mir schon mal in den Sinn gekommen. Genauso wie die traurige Erkenntnis, dass ich dich nicht oft genug durchgewalkt habe, als du noch ein Kind warst. Wenn ich’s mir recht überlege, war wohl Nimitz daran Schuld. Ich wollte doch nicht mein Leben riskieren, nur um dir eine Tracht Prügel zu verpassen!«
    »Von wegen! Ich erinnere mich an mehr als eine Gelegenheit, wo Daddy und du mich zusammengestaucht habt und Nimitz euch am liebsten geholfen hätte, mich durchzuprügeln! Zum Glück konnte er euch das nicht sagen.«
    »Ach?« Allison neigte den Kopf zur Seite, und etwas in ihrer Stimme veranlasste Honor, sie scharf anzublicken. »Merkwürdig, dass du das erwähnst«, fuhr ihre Mutter fort, »aber es kommt mir sehr gelegen. Das ist ein sauberer Übergang zu dem Thema, auf das ich von Anfang an zu sprechen kommen wollte.«
    »Wie bitte?«, fragte Honor stutzend.
    »Nimm dir noch einen Keks und hör mir gut zu, Liebes«, riet sie ihrer Tochter. Honor musterte sie mit unverhohlenem Misstrauen, nahm jedoch artig einen Keks und lehnte sich folgsam zurück.
    »Ach, wärst du nur als Kind schon so brav gewesen!«, seufzte Allison. Sie richtete sich auf und blickte ihre Tochter ernst an.
    »Wir haben noch nie darüber gesprochen, weil es noch nie nötig gewesen ist«, begann sie, »aber wie ich schon sagte, beobachte ich Nimitz und dich seit dem ersten Tag sehr sorgfältig. Und deswegen habe ich bemerkt, dass sich eure Beziehung vor einigen Jahren zu verändern begann. Ich habe genügend andere Adoptionspaare gesehen, um zu wissen, dass eure Verbindung von Anfang an einen anderen Charakter hatte, und schon als du noch ein kleines Mädchen warst, habe ich mir die Krankenakten der Harringtons ein wenig genauer angesehen. Aufgrund meiner Studien glaube ich, dass es einen besonderen Grund gibt, weshalb im Laufe der Jahre so viele Harringtons adoptiert worden sind.«
    »Wirklich?« Den Keks in ihrer Hand hatte Honor völlig vergessen. Ihr gesundes Auge haftete gebannt auf dem Gesicht ihrer Mutter.
    »Ja. Ich habe mich mit den genetischen Modifikationen befasst, die damals die Meyerdahl-Kolonisten erhalten haben. Man weiß heute kaum noch, dass es in diesem Projekt tatsächlich vier verschiedene Sätze von Modifikationen gegeben hat. Heutzutage haben sie sich natürlich so weit vermischt, dass sie einiges an Differenzierung eingebüßt haben. Aber wie viele andere ›geblockte‹ Modifikationen, sind auch sie über die Generationen hinweg bemerkenswert stabil und dominant geblieben.
    Dein Vater und du, ihr seid direkte Abkömmlinge der Meyerdahl-Beta-Modifikation. Ich will sie hier nicht in allen Einzelheiten ausbreiten, denn das würde dir ohnehin nicht viel sagen, aber diese Modifikation gibt dir hauptsächlich das, was alle Meyerdahl-Empfänger erhalten haben: Du hast eine effizientere Muskulatur, schnellere Reaktionen und einen kräftigeren Knochenbau. Zudem sind dein Herz-Kreislauf- und dein Atmungs-System leistungsfähiger und so weiter. Meyerdahl-Betas erhielten allerdings auch etwas, das man damals als einen ›IQ-Enhancer‹ bezeichnete, ein genetisches Element, das den Intelligenzquotienten heraufsetzen sollte. Seitdem haben wir so viel mehr über die menschliche Intelligenz gelernt, dass jeder Genetiker, der auf seinen Ruf bedacht ist, nicht freiwillig daran herumdoktern würde, es sei denn, außergewöhnliche Umstände machen es erforderlich. In dem vielfältigen, komplizierten Kanon von Attributen, die wir insgesamt ›Intelligenz‹ nennen, kann man im Grunde nämlich immer nur einen Aspekt auf Kosten anderer heraufsetzen. Das gilt zwar nicht absolut, stellt aber eine hervorragende Faustregel dar, und darum habe ich dir oder deinem Vater niemals von meiner Nachforschung erzählt. Es gab eben keinen Grund dazu – und die … weniger erfolgreichen Resultate von Experimenten zur Intelligenzsteigerung haben maßgeblich dazu beigetragen, dass der Letzte Krieg von Alterde so schlimm wurde. Diese Experimente waren auch der Grund dafür, dass wir uns ganz allgemein von der Manipulation des menschlichen Erbguts wieder abgewandt haben.«
    »Verstehe ich dich richtig«, fragte Honor betont, »dass deine Nachforschungen darauf hindeuten, wir würden nicht zu diesen ›weniger erfolgreichen Resultaten‹ gehören?«
    »Aber selbstverständlich! Die Meyerdahl-Betas und die Wintons haben

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