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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der einzige Verlust in den drei Staffeln, die auf die Schlachtkreuzer angesetzt worden waren.
    Überlebende gab es keine.
     

40
     
    »Es ist besser, wenn Sie mit ihm sprechen, Tom. Einer von uns muss es tun, und ich kann es mir nicht leisten, seinen Argwohn zu wecken.«
    »Verstehe.« Thomas Theisman bedachte seinen Volkskommissar über den Konferenztisch hinweg mit einem langen, kühlen Blick. »Weil wir es uns nicht leisten können, dass er Ihnen gegenüber misstrauisch wird, müssen wir in Kauf nehmen, dass er mir noch mehr misstraut?«
    »Ja, genauso ist es.« Denis LePic grinste schief. Seit ihrer Ankunft in der Hauptstadt hatte er nicht mehr Ruhe und Frieden gehabt als Theisman, aber die Falten in seinem Gesicht waren nicht ganz so tief eingefurcht wie die des Admirals, und in seinen Augen deutete sich tatsächlich ein Anflug echter Heiterkeit an. »Sehen Sie den Tatsachen ins Gesicht, Tom. Sie sind ein Regulärer. Darum misstraut er zunächst einmal jedem Ihrer Vorschläge. Gleichzeitig sind Sie der Mann, den er sich als Kommandeur der Zentralflotte ausgesucht hat, und noch hat er Sie nicht in die Wüste geschickt. Das heißt, er misstraut Ihnen weniger als den meisten regulären Offizieren. Dass Sie ihm so nüchtern und freimütig zugestanden haben, dass er tatsächlich gute Gründe habe, Ihnen zu misstrauen, fällt nur zu Ihren Gunsten in die Waagschale. Ich glaube, er respektiert Sie sogar ein wenig dafür, dass Sie sich wegen Graveson und MacAfee mit ihm angelegt haben. Trotzdem dürfen wir niemals aus den Augen verlieren, dass wir ihm auf keinen Fall irgendeinen Anlass bieten dürfen, mich durch einen Kommissar ablösen zu lassen, der … sagen wir, Ihre vertraulichen Arrangements nicht so gerne bemänteln würde wie ich.«
    »Hm.« Theisman nickte, wenn auch säuerlich. Dummerweise hatte Denis Recht, das wusste er genau. Darum blieb ihm keine andere Möglichkeit, als den Kopf in den Rachen des Löwen zu stecken.
    Er seufzte und rieb sich die Augen mit den Handrücken. Erneut wünschte er sich, Esther McQueen und Rob Pierre würden noch leben, dann könnte er beide mit bloßen Händen erwürgen. Was zum Teufel hatten diese Schwachköpfe sich nur dabei gedacht? Sich gegenseitig umzubringen und die gesamte Führung der Volksrepublik ins Chaos zu stürzen, sowohl die militärische als auch die zivile Seite – ausgerechnet in Zeiten wie diesen?
    Er senkte die Hände und rang seinen nutzlosen Zorn nieder. Die Menschen, gegen die sich sein Groll richtete, waren nicht nur tot, es war auch unfair, ihnen vorzuwerfen, dass sich ihre massenmörderischen Neigungen ausgerechnet zum unpassendsten Zeitpunkt gegeneinander entladen hatten. Wie hätten sie ahnen sollen, dass den Manticoranern ein Quantensprung der interstellaren Kriegführung gelungen war und sie ihn bald vorführen würden? Im Endeffekt spielte der Zeitpunkt des Zusammenbruchs wahrscheinlich gar keine Rolle. Wenn die Berichte von MacGregor, Mylar, Slocum, Owens und – besonders! – Barnett der Realität entsprachen, dann zählte überhaupt nichts mehr. Denn in diesem Falle war die Volksflotte am Ende, und die Volksrepublik mit ihr.
    Gern gab es nicht zu. Er biss die Zähne zusammen. Wann immer er daran dachte, wie hilflos die Volksflotte den neuen Waffen des Feindes gegenüberstand, verkrampfte sich sein Magen. Trotzdem hatte es keinen Sinn, die Realität zu leugnen. Die neuen manticoranischen Raketen konnten aus einer Entfernung zielgenau abgefeuert werden, die die Reichweite aller havenitischen Waffensysteme bei weitem übertraf.
    Als wäre das noch nicht genug, stand nun unwiderlegbar fest, dass die Leistungsfähigkeit der neuen gegnerischen Eloka in den Gefechtsberichten von Unternehmen Skylla stark untertrieben worden war. Am schlimmsten, am demoralisierendsten aber war: Anscheinend erwies sich jede einzelne von Esther McQueens Befürchtungen wegen der so sehr verlachten ›Super-LACs‹ als absolut gerechtfertigt.
    Theisman war insgeheim der Ansicht, dass die Volksflotte gerade bei diesen LACs einige Hoffnung hatte, sie nachbauen zu können. Wenigstens aber müsste man imstande sein, ihnen ihre verheerende Wirkung zu nehmen. Aus den Vorberichten ging allerdings hervor, dass die Überlebenden die LACs psychologisch als weitaus niederschmetternder empfunden hatten als die neuen Raketen. Die LACs hatten eine enorme Wendigkeit und hohe Beschleunigungswerte besessen. Noch dazu war ihre vernichtende Nahkampfbewaffnung und ihre anscheinende

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