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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schiffbauingenieure sämtliche Masse, die für die enorme Panzerung vorgesehen war, auf die verwundbaren Flanken und die noch verletzlicheren Hammerköpfe.
    Und nicht eine einzige dieser winzigen manticoranischen Raketen zeigte auch nur das geringste Interesse, an irgendeinem von Gianna Ryans Schiffen die Seiten oder die Hammerköpfe anzugreifen.
     
    Tremaines Raketen schossen in Abständen von weniger als fünfhundert Kilometern ›über‹ und ›unter‹ den hilflosen havenitischen Giganten hinweg und hindurch; als sie auf gleicher Höhe wie ihre Ziele waren, detonierten sie. Mit tödlicher Präzision zuckten ihre Strahlen hinab und hinauf, stachen in die Rümpfe, die genauso gut völlig ungepanzert hätten sein können. Dünne Panzerstahlhäute zerplatzten unter dem Energietransfer. Wolken aus Atemluft und Wasserdampf barsten aus den klaffenden Wunden, und Tremaine biss die Zähne zusammen. An Bord seiner Ziele mussten sich unbeschreibliche Szenen abspielen. Ganz offensichtlich hatte niemand den Gegner kommen sehen, und das bedeutete, die Haveniten hatten keine Zeit gehabt, Gefechtsalarm zu geben, die Atemluft in den äußeren Rumpfabteilungen abzupumpen, den Verschlusszustand herzustellen … die Raumanzüge anzulegen.
    Eine Feuerwand raste durch die havenitische Formation und riss die Schiffe auseinander. Drei Dreadnoughts, fünf Schlachtschiffe und wenigstens ein Dutzend Schlachtkreuzer und Kreuzer wurden augenblicklich zu Wracks geschossen. Ein Wallschiff explodierte, als die Fusionsreaktoren versagten, die anderen besaßen nur noch Schrottwert. Rettungskapseln strömten aus ihren Flanken, aber nicht sonderlich viele, stellte Tremaine grimmig fest.
    Dennoch konnte er den Haveniten nur wenig Aufmerksamkeit schenken. Seine Ferrets hatten ihre Raketenladungen abgefeuert, und unter normalen Umständen hätten sie nun abgedreht und sich von den havenitischen Schiffen abgewandt. Diesmal jedoch blieben sie eng bei den Shrike-B . Die Ferrets ließen sich zurückfallen und bildeten einen nach vorn offenen Kegel hinter den Shrike-B , und die gesamte Formation stürzte sich auf die havenitischen Schiffe.
    Die Stunde der Shrikes war gekommen. Sie trugen weniger Raketen als die Ferrets , waren aber viel zahlreicher, und als die Ferrets ihre Munition verschossen, hatten sie absichtlich nicht gefeuert. Nun eilten Befehle von Audrey Pyne und Eugene Nordbrandt durch die Befehlsnetze der Geschwader, und neue Salven wurden gestartet. Sie würden verstreuter liegen als die ersten, massiven Schläge, aber sie waren mit gnadenloser Präzision auf die beschädigten Überlebenden des ersten Angriffs gerichtet, und die Verwirrung der Haveniten hatte den Höhepunkt erreicht.
     
    Gianna Ryan rappelte sich auf. Staub hing in der Luft, die nach brennendem Isolationsmaterial stank. Die Bürgerin Commodore fuhr sich mit dem Handrücken über die Lippen. Sie wischte sich Blut ab, das aus ihrem Mund und ihrer Nase stammte, doch das nahm sie kaum wahr. Ihre Aufmerksamkeit galt ganz der Katastrophe, die sich auf ihrem Plot zeigte. Sie fragte sich auch nicht, wie die Operationszentrale es nach den verheerenden Treffern an VFS d’Aiguillon noch zuwege brachte, den Plot zu aktualisieren, aber ihre Leute schafften es. Allen Bemühungen zum Trotz waren einige Quadranten erloschen, doch das spielte keine Rolle. Die d’Aiguillon bockte und erschauerte das eine ums andere Mal, während weitere Laserstrahlen in das große Schiff einschlugen, und den meisten anderen von Ryans Großkampfschiffen ging es erheblich schlechter.
    Drei der Bereitschafts-Schlachtkreuzer auf der Seite, die dem LAC-Anmarschkurs abgewandt war, hatten Impellerkeile und Seitenschilde hochgefahren. Sie konnten dem Beschuss noch die Keile zuwenden, bevor die Raketen sie erreichten. Sie und die Schiffe des bislang nicht angegriffenen Zerstörerschirms waren die einzigen unbeschädigten Einheiten, über die Ryan noch verfügte. Ryan beobachtete, wie die Schlachtkreuzer ihre Wartepositionen verließen. Viel ausrichten konnten sie nicht mehr. Selbst mit Maximalschub würden sie die Manticoraner nicht mehr einholen – dazu brachten die LACs einen zu hohen Geschwindigkeitsvorteil mit. Immerhin beschleunigen sie, um den Feind abzufangen , dachte Ryan mit hilflosem Stolz, sie geraten nicht in Panik und fliehen nicht.
    »Com! Befehlen Sie den vorgeschobenen Zerstörerflottillen, das System zu räumen!«, befahl sie herrisch. »Sagen Sie ihnen, sie müssen die übrige Flotte vor den neuen

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