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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Öffentliche Sicherheit und die Systemsicherheit meinen Premierminister, meinen Onkel, meinen Cousin und all ihre Mitarbeiter samt Sicherheitspersonal. Nicht zu vergessen die Crew meiner Jacht. Menschen, die ich seit Jahren kenne. Freunde. Sie wollten auch mich ermorden, meine Tante und Benjamin Mayhew, und sind nur gescheitert, weil Sie zur Stelle waren, Honor. Wo Haven seine Hände im Spiel hat, gelten keine Regeln. Und diese Leute – diese Schwachköpfe – wagen es, von ›Zurückhaltung‹ zu schwätzen. Sie liegen mir über T-Jahre hinweg mit ›abgewogenen Reaktionen‹ und ›friedlicher Konfliktbewältigung‹ in den Ohren, während Allen und ich trotz aller Knüppel, die sie uns in Weg legen, den Krieg führen, der Manticore rettet. Und jetzt wollen sie ihm jede Anerkennung für seine Leistungen versagen?« Mit gefletschten Zähnen schüttelte sie den Kopf, und in ihrer Stimme lag eiserne Entschlossenheit, als sie weitersprach. »Ich kann sie nicht daran hindern, eine Regierung zu bilden und Sie davon auszuschließen, Willie. Jetzt nicht. Aber eins kann ich Ihnen versprechen: Es wird der Tag kommen, da werden diese Leute an meine Warnung noch denken.«
     

47
     
    Oscar Saint-Just schloss die Datei und lehnte sich zurück. Niemand war zugegen, und darum sah keines Menschen Auge, was viele für absolut unmöglich gehalten hätten: ein leichtes Beben, ein Zittern, das die Finger beider Hände durchlief, bevor er sie fest faltete, um sie zu beruhigen.
    Endlose Sekunden lang blickte er ins Nichts, und in seinem Innern herrschte völlige Ruhe. Zum ersten Mal seit Rob Pierres Tod regte sich in ihm Hoffnung, und er holte tief Luft, hielt den Atem an und stieß ihn lautstark wieder aus.
    Er hatte nie erwartet, dass Unternehmen Hassan tatsächlich funktionieren würde. Nun gestand er es sich ein, auch wenn er es zuvor nicht gekonnt hatte. Nicht solange es so überlebenswichtig gewesen war, dass der Plan aufging. Die Enthauptung der Allianz war seine einzige Hoffnung gewesen, während der militärische Zusammenbruch sich immer deutlicher abzeichnete. Und darum hatte er sich gezwungen, an den Erfolg von Unternehmen Hassan zu glauben.
    Und am Ende war es wirklich erfolgreich durchgeführt worden. Nicht so umfassend, wie Saint-Just gehofft hatte, aber es hatte funktioniert.
    Schon die ersten Berichte wiesen darauf hin, dass Elisabeth III. und Benjamin Mayhew überlebt hatten, und Saint-Just hatte mit den Zähnen geknirscht, als er entdeckte, wer dafür verantwortlich war. Nur in wenigen Punkten hatte er mit der weitgehend unbetrauert verstorbenen Cordelia Ransom hundertprozentig übereingestimmt … doch zu diesen Dingen gehörte seine Haltung gegenüber Honor Harrington. Im Unterschied zu Ransom hätte er Harrington jedoch heimlich erschießen und in einem namenlosen Grab verscharren lassen, ohne jemals zuzugeben, sie überhaupt gesehen zu haben.
    Doch als die ersten, fragmentarischen Berichte über die innere Lage Manticores eintrafen, begriff Saint-Just, dass es vielleicht am besten war, wie es war. Wenn er Elisabeth III. und Benjamin IX. erwischt hätte, aber nicht Cromarty, wäre Elisabeths Sohn ihr auf den Thron gefolgt. Die Regierung jedoch wäre die gleiche geblieben. Im Endeffekt hätte sich damit das Unausweichliche nur hinauszögern, aber nicht aufhalten lassen. Doch dadurch, dass er Cromarty getötet hatte und Elisabeth am Leben ließ, hatte Saint-Just unbeabsichtigt eine viel günstigere Situation geschaffen. Als die Führung der manticoranischen Opposition verlautbaren ließ, sie wolle unter Ausschluss von Cromartys Zentralisten und der Kronenloyalisten eine Regierung bilden, fiel Saint-Just eine betörende Gelegenheit in den Schoß. Und er beabsichtigte nicht, sie ungenutzt verstreichen zu lassen.
    Er drückte einen Knopf auf dem Intercom.
    »Jawohl, Bürger Vorsitzender?«, antwortete die Sekretärin augenblicklich.
    »Rufen Sie Bürger Minister Kersaint und Bürgerin Minister Mosley zu mir«, befahl Saint-Just. »Ich möchte sie unverzüglich sprechen.«
    »Sofort, Bürger Vorsitzender!«
    Saint-Just lehnte sich wieder zurück, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und blickte zur Decke, während er auf den neuen Außenminister der VRH und die Frau wartete, die Leonard Boardman beim Informationsministerium ersetzt hatte. Als Saint-Just die Sprengung des Oktagons angeordnet hatte, waren ihre Vorgänger beide im Gebäude gewesen – ob als Verräter oder Geisel, wusste niemand so genau. Die neuen

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