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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Thron bringen und meine Regentenwahl beeinflussen, um die manticoranische Politik in eine Richtung zu lenken, in der wir uns nicht mehr auf Widerstand gegen Haven vorbereiten würden. Das war das langfristige Ziel. Das kurzfristige …« Sie grinste freudlos. »Nun, Sie erinnern sich wohl, dass Haven sehr kurze Zeit nach dem Tod meines Vaters Trevors Stern annektiert hat. Haven hoffte, durch Dads Tod so viel Verwirrung gestiftet zu haben, dass wir sie nicht daran hindern würden, einen Terminus des Wurmlochknotens in ihren Besitz zu bringen, das steht für mich fest.«
    »Mein Gott, Elizabeth!« Alexander war so erschüttert, dass er die Titel vergaß, die er sonst so sorgfältig benutzte, wenn er offiziell mit der Queen zu tun hatte. »Wenn Sie das doch wussten, warum haben Sie es niemandem gesagt?«
    »Das konnte ich nicht«, sagte Elisabeth, die Stimme gebrochener denn je, rau und spröde von uraltem Schmerz. »Wir waren noch längst nicht kriegsbereit, und der Vorwurf, die Legislaturisten hätten meinen Vater auf dem Gewissen, hätte einen Kriegsausbruch nach sich ziehen können. Und falls dem nicht so gewesen wäre: Der Beweis, dass havenitische Agenten tatsächlich auf höchster Ebene in unsere Regierung eingesickert waren und den König ermordet hatten, hätte nur gewaltige Hexenjagden ausgelöst, die uns innenpolitisch gelähmt und gespalten hätten. Wir mussten aber zu jener Zeit stark und vereint die Aufrüstung unterstützen. Und wäre es zu gegenseitigen Verdächtigungen und Denunziationen gekommen, hätten die zukünftigen havenitischen Agenten nur umso leichteres Spiel gehabt. Sie hätten nur lauter als alle anderen jemanden als Verräter anklagen müssen, um ihn aus dem Weg zu räumen und ihre eigenen Leute in die frei gewordenen Machtpositionen zu bringen.«
    Sie schloss kurz die Augen. Ihr Gesicht wirkte ausgemergelt und gepeinigt, und ihre Nasenflügel bebten.
    »Ich wollte sie tot sehen. Mein Gott, wie gern hätte ich sie hingerichtet! Aber Allen und Tante Caitrin – besonders Tante Caitrin – haben mich davon überzeugt, dass ich sie nicht verhaften und vor Gericht stellen konnte. Ich wollte sie sogar fordern und im Duell mit meinen eigenen Händen töten, wenn ich sie schon nicht anklagen durfte.« Sie lächelte schief, als sich auf Honors Gesicht Begreifen abzeichnete, und nickte. »Darum habe ich solches Verständnis für Sie gehabt, als Sie es diesem Lumpen North Hollow zeigten, Honor«, gab sie zu. »Doch die gleichen Gründe, weshalb die Verräter nicht angeklagt werden konnten, haben erst recht ein Duell verboten. Ich musste die Täter gehen lassen. Ich musste aus kaltem, eigennützigen Ehrgeiz die Männer und Frauen, die meinen Vater auf dem Gewissen hatten, gehen lassen.«
    Sie wandte sich ab und starrte blind aus dem Fenster über die wunderbare Lichtshow des im Nachtdunkel daliegenden Mount Royal Palace, und Honor schüttelte den Kopf. Haven hatte König Roger ermorden lassen, damit eine schwache, leicht zu manipulierende Teenagerin den Thron bestieg? Wenn das wirklich möglich war, dann bedauerte sie die Leute fast, die sich ihren Erwartungen zum Trotze Elisabeth III. zur Feindin gemacht hatten.
    »Und jetzt das«, sagte Elisabeth schließlich so leise, dass es schwierig war, sie überhaupt zu verstehen. »Wir werden es vielleicht nie beweisen können, aber ich bin überzeugt – ich weiß –, dass Haven auch hinter dem Anschlag im Jelzin-System steckt. Die Wahren Gläubigen haben den Abzug gedrückt, aber die Waffen hatten sie von den Havies. Und Haven hat wahrscheinlich auch die Masadaner dazu bewegt, Mueller einzuschalten. Sie sollten ihn überzeugen, die Peilsender an Bord zu schmuggeln, indem er sie mir und Allen übergab.«
    Und auch Mueller hat zahlen müssen , dachte Honor grimmig.
    Der Gutsherr war abgesetzt, angeklagt und binnen weniger als einer Woche zum Tode verurteilt worden; man hatte die Strafe ohne Verzögerung vollstreckt. Es hatte völlig außer Frage gestanden, wer Elisabeth und Cromarty die Gedächtnissteine überreicht hatte, und Muellers Schicksal war in dem Augenblick besiegelt gewesen, in dem der Peilsender in Elisabeths Stein entdeckt wurde.
    Elisabeth wandte sich am Fenster um.
    »Einige Fachleute wundern sich, weshalb ich die Volksrepublik derart verabscheue«, sagte sie tonlos. »Dabei ist die Antwort so einfach, nicht wahr? Die Legislaturisten und die Innere Abwehr haben vor vierunddreißig Jahren meinen Vater ermordet. Nun ermorden das Komitee für

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