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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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minimieren, da die Krone jede Mehrheit überdauerte. Trotzdem war dies in einzelnen Fällen nicht möglich gewesen, und offener Krieg zwischen Krone und Kabinett hatten die tägliche Regierungsarbeit zum Erliegen gebracht.
    Doch genau das konnte sich im Augenblick niemand erlauben.
    »Warum hätten sie keine andere Wahl?«, fragte Honor. »Wenn von Anfang an feststeht, dass es sich um eine Übergangslösung handelt, um einen vorübergehenden Kompromiss, mit dessen Hilfe der Krieg beendet werden soll, dann könnte man doch wenigstens darüber nachdenken!«
    Elisabeth lachte – ein scharfer Misston –, und Honor blickte sie an.
    »Es tut mir Leid, Honor«, sagte die Königin. »Ich habe nicht über Sie gelacht. Doch wenn man von diesen Idioten bei einer Grundsatzentscheidung Zugeständnisse erhofft, ist das, als … als wollte man von einer Baumkatze erwarten, einen Selleriestängel zurückzuweisen!«
    »So würde ich es nicht ausdrücken«, warf Alexander ein und verstummte, um seine Worte genau zu erwägen. Er spürte nicht wie Honor die Wut, die heiß wie ein Glutofen in der Königin brannte, aber er kannte Elisabeth seit vielen Jahren. Er benötigte die Gabe der Empathie nicht, um zu bemerken, wie brüchig die Leine war, an der ihr Temperament zerrte, und er fürchtete sich eigentlich nur davor, dass dieses Temperament die Leine zerreißen könnte.
    »Wie würden Sie es denn ausdrücken?«, fragte die Königin, und er zuckte mit den Schultern.
    »Wie ich es sehe, muss die Opposition diese Gelegenheit ergreifen, denn so weit es sie betrifft, übt sie damit ihre legitime politische Macht aus, um den Zentralisten und Kronenloyalisten die Regierungsgewalt abzunehmen. Ihr bleibt gar keine andere Wahl, will sie den Schaden reparieren, den ihr Bild in der Öffentlichkeit genommen hat.«
    Honor blickte ihn mit hochgezogener Braue an, und er seufzte.
    »Die Opposition hat sich, wenn Sie so wollen, wiederholt selbst in den Fuß geschossen. Erstens: Vor dem Krieg, weil sie gegen den Flottenausbau und die Erweiterung der Allianz war. Zwotens: Mit der Weigerung, nach der Schlacht von Hancock Station die offizielle Kriegserklärung an Haven zu billigen. Drittens: Mit der Art, wie man Sie behandelt hat, Hoheit. Und viertens: Mit ihrer Reaktion auf McQueens Offensiven.« Er lachte bitter. »Während wir die letzten Vorbereitungen für Hamishs Offensive getroffen haben, hätte ich die Opposition fast bemitleidet. Schließlich wusste ich, dass sie sich den Strick selbst drehte, indem sie ihre Kritik an unserer Militärpolitik ausgerechnet in dem Moment forcierte, als wir zum entscheidenden Schlag ausgeholt haben. Der entscheidende Punkt ist aber, dass die Opposition eine Abfolge von Positionen vertreten hat, die sich allesamt als falsch erwiesen haben. Oder die zumindest von den Wählern als falsch angesehen wurden; ich bezweifle sehr, dass Leute wie New Kiev oder High Ridge selbst jetzt zugeben würden, dass sie sich geirrt haben.
    Für solche Leute zählt nur, dass uns Zentralisten Vorteile daraus erwachsen, Recht gehabt zu haben, während sie als Idioten dastehen. Wir halten eine Mehrheit von zwanzig Prozent im Unterhaus, und wenn morgen Wahltag wäre, könnten wir unsere Mehrheit mit Leichtigkeit verdoppeln. Wahrscheinlich fiele das Ergebnis sogar noch mehr zu unseren Gunsten aus. Darum ängstigt sich die Opposition zu Tode – und auch einige der unabhängigen Peers, von denen Allen unterstützt wurde.«
    »Verzeihen Sie?« Honor neigte den Kopf zur Seite, und er grinste schief.
    »Denken Sie darüber nach, Hoheit. Die Zentralisten und die Kronenloyalisten – die Parteien also, auf die sich die Krone stets am meisten verlassen konnte – haben den Krieg trotz aller Störmanöver der Opposition geführt, die ständig prophezeite, dass ein Krieg gegen Haven nur in der Katastrophe enden kann. Nachdem wir uns allen Hindernissen zum Trotz durchgesetzt haben, stehen wir kurz davor, einen militärischen Sieg auf ganzer Linie zu erringen … und so, wie man uns beschuldigt hat, ›unvorbereitet‹ zu sein, als McQueen ihre Offensiven begann, würde man uns nun die Anerkennung zollen, weil wir den ›unmöglich zu gewinnenden‹ Krieg für uns entschieden haben.
    Seit Hamish mit Butterblume begonnen hat, befürchtete die Opposition, Allen könnte nach der Kapitulation der VRH eine Neuwahl anberaumen. Sie haben zu Recht erwartet, dass ihre Sitze im Unterhaus empfindlich zusammenschmelzen würden. Und sie haben sich gesagt, dass Allen

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