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Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche

Titel: Honor Harrington 11. Wie Phoenix aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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offensichtlich Gewebeextruder und Nähautomaten, und unter den Gefangenen war jemand, der sie zu bedienen wusste. Die Leute auf der Galerie trugen die Uniformen derjenigen Streitkräfte, in denen sie gedient hatten, bevor die Volksrepublik sie auf dem ›ausbruchsicheren‹ Gefängnisplaneten abgesetzt hatte, und wenn die kunterbunte Zusammenstellung von Farben, Litzen und Kopfbedeckungen auch verwirrender war, als es dem auf Sauberkeit und Ordnung bedachten militärischen Verstand zusagte – wen scherte es? Viele der Raum- und Bodenstreitkräfte, zu denen diese Uniformen gehörten, existierten seit mehr als einem halben T-Jahrhundert nicht mehr. Sie waren von dem Moloch Volksrepublik Haven unterworfen worden; oft hatten sie mit Zähnen und Klauen bis zum Ende gekämpft, doch unweigerlich bestand dieses Ende in einer bitteren Niederlage – aber wiederum: Wen scherte es? Diese Menschen hatten sich das Recht erworben, ihre Uniformen zu neuem Leben zu erwecken, und Hamish Alexander ereilte der deutliche Verdacht, dass es recht … unklug gewesen wäre, ihre Garderobe zu kritisieren.
    Endlich verstummten die Pfeifen, und White Haven ließ die Hand vom Rand seines Baretts herabsinken.
    »Bitte um Erlaubnis, an Bord zu kommen, Sir«, sagte er förmlich.
    Der Havenit nickte. »Erlaubnis erteilt, Admiral White Haven«, antwortete er und trat mit einer höflich-einladenden Geste zurück.
    »Vielen Dank, Commander.« White Haven stand seinem Gegenüber an Höflichkeit in nichts nach, und ein Zuschauer, der nicht bemerkte, wie geistesabwesend seine Freundlichkeit war, hätte ihm gewiss kein Versäumnis nachgetragen.
    Andererseits konnte niemand ahnen, welche Gefühle hinter White Havens kühlen, eisblauen Augen loderten, als er den Blick von dem Haveniten abwandte und die große, einarmige Frau ansah, die gleich hinter der Seitenmannschaft wartete.
    Sie hafteten an ihr, diese Augen, doch auch hier gab es nichts zu verargen. Zweifellos war auch Lazarus von den Menschen angestarrt worden.
    Sie wirkt, als hätte sie die Hölle hinter sich – und sie sieht wunderbar aus , dachte er und bemerkte, dass sie die blaue Uniform der Grayson Space Navy trug, und nicht die weltraumschwarz-goldene der RMN. Dass er sich darüber freute, hatte nur einen Grund, der überdies ausschließlich persönlicher Natur war. In der Navy von Grayson hatte Honor Harrington einen höheren Rang inne als er in der RMN. Sie war zweithöchster Offizier dieser explosionsartig wachsenden Raumstreitkraft, und diese Tatsache erleichterte White Haven sehr, denn somit konnte er die überragende Autorität beiseite lassen, die ein manticoranischer Admiral gegenüber einem Commodore besaß. Die Uniform stand ihr gut, wie er fand, und er gab ihrem unbekannten Schneider eine gute Note.
    So gut sie aussah, er konnte den Blick nicht von dem leeren linken Ärmel ihrer Uniform lösen oder von ihrer gelähmten linken Gesichtshälfte. Auch ihr künstliches Auge war völlig leblos. Neue Wut stieg mit der Hitze flüssiger Lava in ihm auf. Die Havies mochten sie nicht hingerichtet haben … aber anscheinend hatte nicht viel gefehlt.
    Mal wieder. Sie muss damit aufhören , dachte er, und seine innere Stimme klang geradezu beiläufig. Bei allem gibt es eine Grenze – man kann nicht ewig auf der Schneide einer Rasierklinge tanzen und heil davonkommen.
    Nicht dass Honor Harrington ihm zuhören würde, wenn er sie darauf anspräche. Bei vertauschten Rollen hätte White Haven sie genauso wenig beachtet. Doch musste der Earl zugeben, dass es nicht das Gleiche war. In einer fast ununterbrochenen Reihe von Siegen hatte er Geschwader, Kampfverbände und Flotten ins Gefecht geführt. Er hatte Schiffe explodieren sehen und gespürt, wie sein Flaggschiff erbebte und sich schüttelte, wenn feindlicher Beschuss durch die eigenen Abwehrsysteme brach. Wenigstens zweimal war er dem Tod nur knapp entkommen. Trotzdem war er während der ganzen Zeit niemals im Gefecht verwundet worden, und kein einziges Mal hatte er einem Feind Auge in Auge gegenübergestanden. Er war in keine Handgemenge verstrickt worden, sondern hatte über Lichtsekundenentfernungen hinweg gekämpft, mit kohärenten Licht-, Röntgen- und Gammastrahlen und mit Nuklearsprengköpfen. Nach allem, was er wusste, achteten seine Untergebenen ihn, machten ihn aber zu keiner Heldengestalt.
    Nicht wie die Menschen aus Honor Harrington eine Heroine machten, ein Idol. Einmal hatten die Reporter doch etwas Richtiges gesagt: Sie hatten

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