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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und sein kantiges Gesicht war völlig ausdruckslos.
    Dann bemerkte Lady Catherine verwundert das Licht, das in seinen dunkelbraunen Augen brannte. Verwundert wanderte ihr Blick auf Zilwickis Begleiter. Robert Tye hieß er, oder?
    Tye lüftete das Rätsel für sie. Der kleine Mann drehte den Kopf und musterte Isaac. Plötzlich verzog Tye das runde Gesicht zu einem überaus heiteren Lächeln. Durch seine ausgeprägte Mongolenfalte wirkten seine Augen nur wie zwei dünne Schlitze.
    »Mit Ihrer Erlaubnis, Lady Catherine, nehme ich den Lotussitz ein. Ich glaube Ihr – äh, Butler – fände das ein wenig entspannender.«
    Tye wartete nicht erst Cathys Antwort ab. Einen Augenblick später ließ er sich mit erstaunlicher Anmut und Würde auf den dicken Teppich nieder. Die Beine hatte er übergeschlagen und leicht gekrümmt, jede Ferse ruhte unter dem gegenüberliegenden Oberschenkel. Die Hände hatte Tye auf die Knie gelegt, mit weit gespreizten Fingern.
    Isaac schien sich ein wenig aufzurichten. Seine Hände hatte er nun hinter dem Rücken verschränkt, anstatt vor der Leistengegend.
    »Kennen sie diesen Mann, Isaac?«, platzte Cathy heraus.
    Isaacs Kopfschütteln war so schwach, dass es eher wie ein Zittern anmutete. »Nein, Mylady. Aber ich habe von ihm gehört. Er ist recht berühmt unter Kampfsportlern.«
    Cathy starrte Tye an. » Coup de Vitesse ?«
    Tyes heiteres Lächeln kehrte zurück. »Bitte, Lady Catherine! Sehe ich aus wie ein Barbar?«
    Zilwicki unterbrach ihn. »Meister Tye ist auf meine Bitte hier, Lady Catherine.« Sein Mundwinkel zuckte. »Treffender wäre wohl, auf sein Beharren.«
    Die Stimme des Mannes beeindruckte Cathy. Zum Teil lag das an seinem Akzent – ihm war noch immer eindeutig anzuhören, dass er in den Highlands von Gryphon aufgewachsen war. Größtenteils aber wirkte seine Stimme so beeindruckend, weil sie so tief klang, dass sie fast schon einem Grollen glich.
    Cathys natürliche Impulsivität durchbrach die Anspannung des Augenblicks.
    »Haben Sie je erwogen, eine Laufbahn als Sänger einzuschlagen, Captain? Ich bin sicher, Sie würden einen wunderbaren Boris Gudonow abgeben.«
    Wieder zuckte Zilwickis Mundwinkel leicht. Seine Augen hingegen schienen sich sogar noch mehr zu verdunkeln.
    »Meine Frau hat mich das auch immer gefragt«, murmelte er. »Aber ich glaube, sie war es einfach nur Leid, in angemessen konservativer Kleidung von einem Kirchenchor zum anderen geschleppt zu werden. Sie wäre lieber in ein Opernhaus gerauscht, in einem der glamourösen Kleider, die ich ihr gekauft habe. Die sie traurigerweise fast nie getragen hat.«
    Trotz all des liebevollen Humors in seiner Bemerkung entging Cathy nicht die dahinter verborgene Trauer. Das und sein Name ließen schließlich bei ihr den Groschen fallen.
    » Helen Zilwicki?«
    Der Captain nickte.
    »Mein Beileid, Captain.«
    »Es ist schon viele Jahre her, Lady Catherine«, erwiderte Zilwicki. Seine tief liegenden Augen wirkten nun beinahe schwarz. Vielleicht war es nur ein Schatten, hervorgerufen durch die matte Beleuchtung in ihrem Arbeitszimmer. Sein dichtes schwarzes Haar – kurz geschnitten, im Militärstil, aber dennoch sehr dicht –, verstärkten den Eindruck natürlich noch zusätzlich. Cathy zweifelte jedoch nicht einen Moment daran, dass der Mann vor ihr, trotz seiner Erklärung, seinen Verlust nie ganz überwunden hatte.
    »Ich bin überrascht, dass Sie so schnell darauf gekommen sind«, fügte er hinzu. »Zilwicki ist auf Gryphon ein verbreiteter Name.« Der Captain machte eine Sprechpause; dann sagte er: »Und ich hätte nie geglaubt, dass sich jemand an ihrem Ende des politischen Spektrums an solche Dinge erinnert.«
    Cathy schüttelte den Kopf – weniger aus Verärgerung als aus Ungeduld. »Ich muss doch sehr bitten, Captain! Ich warne Sie gleich: Ich hasse es, in irgendwelche Schubladen gesteckt zu werden.«
    »Das habe ich mir schon gedacht, als ich Ihre Akte studierte. Aber es überrascht mich trotzdem.« Zilwicki spreizte die Hände in einer sparsamen Geste. »Entschuldigen Sie.«
    Sie starrte ihn an. »Sie haben meine Akte studiert? Wozu das?« Sie biss die Zähne zusammen. »Ich muss wohl hinzufügen, ausspioniert zu werden hasse ich gleichfalls!«
    Zilwicki sog tief den Atem ein. »Ich hatte keine Wahl, Lady Catherine. Die Situation zwingt mich dazu, außerhalb der Befehlskette zu operieren, und ich brauche Ihre Hilfe.«
    » Meine Hilfe? Im Hinblick auf welche Situation?«
    »Bevor ich das erkläre, Lady

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