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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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vermutlich stellte es auch einen Ausrutscher in dekadente Gewohnheiten dar. Ein nutzloses Kleidungsstück anzuziehen, nur um eine Dame zu beeindrucken!
    Aber …
    Gewiss, sie war nicht seine Dame. Dennoch war sie unbestreitbar eine Dame, und ein Teil von Victor erfreute sich an ebendieser Tatsache. Ohne dass er es zu erklären vermochte, erschien es ihm wie ein weiterer Sieg … von denen er ziemlich wenig in seinem Leben hatte feiern dürfen. Ein kleiner Sieg vielleicht, nichtsdestoweniger ein Sieg.
     
    Anton
     
    »Und das wär’s dann«, sagte Anton leise. Er lehnte sich von der Konsole zurück und drückte den Rücken gegen die Stuhllehne. Er war steif nach den vielen Stunden, die er vor dem Bildschirm verbracht hatte. Den ganzen Tag saß er hier, seit den frühen Morgenstunden. Und nun war es bereits zehn Uhr abends.
    Robert Tye, der am Fenster stand und auf die hell erleuchtete Stadt blickte, wandte den Kopf und wölbte eine Augenbraue. Anton nahm die Bewegung aus dem Augenwinkel wahr und kicherte.
    »Bingo, wie ihr Terraner sagen würdet. Woher stammt dieser dumme Ausdruck eigentlich?«
    Tye zuckte mit den Schultern. »Was hast du herausgefunden?«
    Anton deutete mit dem Finger auf den Bildschirm. »Die allgemeinen Daten der Botschaft und des Botschafters verraten eigentlich schon genug. Aber in den persönlichen Aufzeichnungen von Admiral Young tut sich eine wahre Goldmine auf.« Halb zornig und halb amüsiert schüttelte er den Kopf. »Was für ein Esel.«
    Tye trat zu ihm und starrte auf die angezeigten Ziffern. Wie alles, was Anton in den vergangenen zwei Tagen an der Konsole aufgerufen hatte, sagte ihm auch dieses Material nichts.
    »Sicher war er nicht so dumm, dass er …«
    Anton stieß ein bellendes Lachen aus. »Oh, nein, er war recht klug. Und das wurde ihm am Ende zum Verhängnis. Wenn Amateure versuchen, so etwas wie das hier zu vertuschen, gehen sie dabei fast immer zu kompliziert vor. Sorge dafür, dass deine schmutzige Wäsche pflegeleicht bleibt, das ist der Trick.«
    Der Kampfsportler legte das Gesicht in Falten. »Wieso sollte Young Geld waschen? Nach allem, was du mir gesagt hast, ist der Mann so reich, dass er seinen Reichtum nicht noch vergrößern muss.«
    »Geld«, zischte Anton. »Um Geld geht es dem Bastard nicht, Robert. Er hat nicht versucht, seine Einkünfte zu verschleiern. Er hat seine Ausgaben vertuscht.«
    »Oh.« Tyes Nasenflügel bebten ein wenig, als rieche er etwas Unangenehmes.
    »Und die meisten Leute auf seiner Gehaltsliste auch«, fuhr Anton fort. »Und ich bin ziemlich sicher, für die meisten Leute auf Hendricks’ Liste, die ich zuvor entdeckt hatte, gilt das Gleiche. Allerdings brauche ich noch eine Weile, um das zu belegen, denn der Botschafter war ein wenig sorgfältiger als Young.«
    Anton rückte mit dem Stuhl von der Computerkonsole ab und erhob sich. Er musste sich ein wenig strecken. Während er durchs Zimmer schritt und die Arme in sanftem Bogen schwang, um seinen verspannten Rücken zu lockern, starrte er unablässig auf den Bildschirm. Seine Miene wirkte konzentriert, während er über eine weitere Möglichkeit nachsann.
    Nach einem Augenblick weiteten sich Tyes Augen, sodass sie beinahe rund wirkten. Offenbar war dem Kampfsportler soeben der gleiche Gedanke gekommen. »Du glaubst doch nicht, sie hatten etwas damit zu tun …?«
    Als Anton sich so direkt mit der Frage konfrontiert sah, wurde ihm allmählich klar, wie die Antwort darauf lautete.
    »Nein«, sagte er und schüttelte energisch den Kopf. »Ich habe mich gerade nur selbst darüber gewundert, wie eng ihre Verbindung zu den Mesanern ist. Aber sie haben keinen erfindlichen Grund, so etwas zu tun. Helen bedeutet ihnen nichts, und falls sie es tatsächlich auf mich abgesehen haben – nur wieso, frage ich mich? –, hätten beide Gruppen die Möglichkeit, mir weit schneller und unkomplizierter zu schaden. Schließlich bin ich ihr Untergebener.«
    Er hörte auf, die Armen zu schwingen, presste stattdessen die eine Handfläche gegen die andere und ging zu einigen isometrischen Übungen über. »Aus anderem Blickwinkel betrachtet, ergibt aber alles plötzlich einen Sinn. Verbindungen zu Manpower würden Young und Hendricks zu perfekten Sündenböcken machen.«
    Er klatschte die Handflächen zusammen. »Und das – das, Robert – erklärt, warum sie Helen haben. Sie ist die Tochter eines manticoranischen Nachrichtendienstlers. Nur ein zusätzliches Brecheisen, sonst nichts. Ein weiterer Trick. Wer

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