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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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seine Brust anschwoll und seine Schultern sich strafften. »Wie Sie sagen, ich bin aus den Highlands.«
    »Ein Leben für ein Leben, Captain«, sagte Jeremy leise.
    Anton verstand die obskure Anspielung sogleich. Aus irgendeinem Grund regten sich in ihm deswegen herzliche Gefühle für den Mann, der ihm am Tisch gegenüber saß. Der Bursche ist wirklich direkt. In diesem Punkt glich er Anton, ganz gleich, wie sehr sie sich sonst unterschieden. »Gut«, murmelte er. »Die Tochter für die Mutter, und ich nehme das Wissen mit ins Grab.«
    Jeremy nickte feierlich. »Das muss mir wohl genügen.« Dann war er wieder der alte Kobold wie eh und je. »Und das ist gut, Bursche! Schließlich sind es die elenden, stinkenden Havies, die Ihre Tochter rausholen werden. Nicht Sie oder ich.«
    Anton stierte ihn an. Kobold .
    »Aber, ja, ganz sicher! Wir haben Wichtigeres zu tun.«
    Noch immer stierte Anton ihn an.
    Verdammter Kobold.
    »Das ist doch so klar wie Kloßbrühe, Mann! Die Havies können an Ihre Tochter herankommen – bei der Menschenjagd. Mädchenjagd, sollte ich wohl besser sagen. Wir hingegen nicht.«
    Anton ballte die Fäuste. »Was zum Teufel soll dann …«
    Jeremy schüttelte den Kopf. »Mensch, eben war er doch noch so gescheit. Denken Sie nach, Captain. Die elenden, stinkenden Havies – der Havie, sollte ich besser sagen – kann das Mädchen holen . Aber das heißt nicht, dass er die Kleine auch herausbekommt .«
    Wieder brauchte Anton nur wenige Sekunden, um die entsprechenden Schlüsse zu ziehen. Er wandte den Kopf und starrte Cathy an. »Und deswegen sind Sie hier. Um sie abzulenken« – er richtete den gedrungenen Zeigefinger auf Jeremy –, »während der da seine Rechnungen begleicht.«
    »Längst überfällige Rechnungen«, murmelte Jeremy. Seine Augen waren wieder glasig.
    Anton lehnte sich im Stuhl zurück, die Handballen gegen die Tischkante gepresst. Langsam öffneten sich seine Fäuste.
    »Das wird funktionieren«, meinte er. »Zumindest, wenn der Havie gut genug ist.«
    Jeremy zuckte die Achseln. »Glauben Sie ja nicht, dass er wirklich so gut ist, Captain. Aber das muss er auch nicht sein, oder? Hauptsache, er ist entschlossen genug.«
     
    Helen
     
    Nicht zum ersten Mal bedauerte Helen den Verlust ihrer Uhr zutiefst. Sie wusste nicht, wie lange sie und ihre zwei Begleiter brauchten, um Berrys »besonderes Plätzchen« zu erreichen. Stunden, so viel stand fest, viele Stunden. Genau wie Berry gefürchtet hatte, gestaltete sich die zu bewältigende Steigung – und erst recht der darauf folgende Abstieg – als äußerst schwierig. Obwohl Berry sich heroisch bemüht hatte, war sie schlicht zu verletzt und ausgezehrt, um es allein zu schaffen. Und ihr Bruder, trotz all seiner tapferen Anstrengung, war zu klein und schwach, als dass er ihr eine große Hilfe sein konnte. Darum war Helen praktisch dazu gezwungen, die Strecke, die schon für sie allein anstrengend genug gewesen wäre, mit einer zusätzlichen Last zurückzulegen: einer auf den Rücken gebundenen Person.
    Als sie schließlich ihr Ziel erreichten, war Helen erschöpfter als jemals zuvor in ihrem Leben. Ohne das jahrelange, rigorose Training bei Meister Tye hätte sie es überhaupt nicht geschafft, so viel stand fest.
    Geistesabwesend, mit vor Müdigkeit leicht schummrigem Kopf, versuchte sie ihre Umgebung in Augenschein zu nehmen. Doch es war nahezu unmöglich, etwas zu erkennen. Die beiden kleinen Laternen, die sie aus der Hütte mitgenommen hatten, waren zu schwach, um die Umgebung genug zu erhellen.
    Die drei ruhten sich auf einem großen Lager unter einem Verschlag aus. Beides, das Lager und den Verschlag, hatten Lars und seine Schwester gebaut, nachdem ihre Mutter verschwunden war und sie diese Stelle entdeckt hatten (vor unbestimmter Zeit – vor Monaten, vermutete Helen). Der Verschlag lehnte an einer alten Steintreppe – vielmehr an den Strebepfeilern der Treppe. Die Kinder waren eine sehr breite Treppe zu einer Plattform hinabgestiegen, wo die Stufen sich im rechten Winkel nach rechts und links verzweigten. Auf Berrys Anweisung hatte Helen die linke Abzweigung genommen und war dann, unten angelangt, wieder nach rechts geschwenkt. Dort hatte sie den Schuppen gefunden und sich endlich ausruhen können.
    Als sie nun erschöpft auf dem Lager lag, schmiegte Berry sich an sie. Einen Augenblick später zog Lars ein zerlumptes, schmutziges Laken aus der Dunkelheit und breitete es über ihnen aus. Dann drückte er sich an ihre andere

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