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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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so lange warten?«
    » Hat sie sie denn umgebracht?«, fragte Victor.
    Fallon nickte und zeigte auf das kleine Messgerät in seiner linken Hand. Victor vermochte die angezeigten Werte auf dem Bildschirm nicht zu interpretieren. Der chemische Hormon-Sensor war ein hoch spezialisiertes Gerät. Ebenso selten wie teuer. Das sei auch der Grund dafür, hatte Durkheim Victor verraten, warum er Fallon als Anführer des Trupps auserkoren hatte. Der Bürger Sergeant war ein Experte für das Gerät.
    »Sie hat überall ihre Spuren auf ihm hinterlassen«, sagte Fallon. »Die Adrenalinwerte sind praktisch am Anschlag. Das heißt, sie hatte entweder Angst oder war wütend – oder beides zugleich –, und wie Sie sehen« – er zuckte die Achseln – »hatte sie eigentlich nichts zu befürchten. Davon abgesehen …«
    Er deutete auf den Kopf einer Leiche. Das schmutzige, bärtige Haupt war unnatürlich verdreht. »Genick gebrochen.« Er zeigte auf einen anderen Kopf. »Ebenfalls.« Dann deutete er auf den dritten, dessen Hals augenscheinlich sowohl zerquetscht als auch aufgeschlitzt war. »Und der da auch.«
    Fallon erhob sich. »Ich wusste nicht, dass das Mädchen eine Kampfausbildung hatte, aber was Sie hier sehen, lässt keinen anderen Schluss zu.« Er studierte das Sensordisplay. »Ich messe allerdings auch noch andere Werte. Neben ihren und denen der Penner. Männliche Werte. Präpubertal, da bin ich mir ziemlich sicher.«
    Victor sah sich um. Die Schwätzer hatten sich nun um ihn und Fallon versammelt und starrten auf das Messgerät in der Hand des Sergeants. Trotz all ihres großspurigen Gehabes und ihres Anspruchs, Übermenschen zu sein, waren die Schwätzer kaum besser als Schleifenvagabunden. Offenbar waren sie von der technischen Leistungsfähigkeit des SyS-Gerätes eingeschüchtert. Nachdem sie die Flucht des Mädchens bemerkt und ihren mesanischen Oberherren ihr Versagen gestanden hatten, organisierten sie die Suche nach dem Mädchen, und währenddessen hatten sie absolut nichts zustande gebracht. Zwar fanden sie die Leichen und den Schuppen, aber ab da schien sich die Fährte des Mädchens in Luft aufgelöst zu haben.
    »Können wir ihr folgen?«, fragte Victor. »Oder ihnen ?«
    Fallon nickte. »Oh, klar. Kein Problem. Dauert allerdings ein bisschen. Aber …« – er warf den Schwätzern einen säuerlichen Blick zu – »… weil die da wenigstens so vernünftig waren, zu uns zu kommen, ehe zu viel Zeit verstrich, sind die Spuren noch immer gut. Noch ein paar Tage, und die Sache hätte ganz anders ausgesehen.«
    »Dann los.«
    Sie brachen auf und folgte der Spur, die der Sensor wahrnahm. Victor und Bürger Sergeant Fallon führten die Gruppe an, flankiert von den anderen drei SyS-Soldaten des Trupps. Victor und Fallon machten sich nicht die Mühe, mit gezogener Waffe vorzurücken. Die anderen SyS-Soldaten hingegen schon, doch hielten sie die Pulsergewehre in lockerem, entspanntem Griff. Die Schwätzer bildeten mit ihrem zusammengewürfelten Arsenal die Nachhut. Trotz der protzigen Art, in der sie die Waffen hielten, erinnerten sie Victor sehr an einen Schwarm Geier, der einem Wolfsrudel folgt.
    Er warf Fallon einen flüchtigen Seitenblick zu. Der Bürger Sergeant war zu sehr mit der Auswertung der Sensordaten beschäftigt, als dass er Victors Blick hätte bemerken können. Keine Regung zeigte sich auf seinem hohlwangigen Henkersgesicht, nur tiefste Konzentration.
    Wie ein Falke auf der Jagd. Ein passender Vergleich, wie Victor wusste. Fallon war in der Tat ein Raubvogel – und er jagte eine höheres Wild als ein vierzehnjähriges Mädchen.
    Und das war, natürlich, der andere Grund, aus dem Durkheim Fallon mit seinem Trupp Victor zugeteilt hatte. Der Mann mit dem Henkersgesicht war tatsächlich ein Henker. Er wetzte seine Klinge für Victors Nacken.
     
    Anton
     
    Als Anton die Versammlung sah, fiel ihm schlagartig die Ironie der Situation auf. Für derartige Zusammenkünfte hatte er nicht viel übrig. Bei all der halsstarrigen Streitsucht, die Gryphons Freisassen dem Adel gegenüber an den Tag legten, waren die Highlander doch sehr weit entfernt vom politischen Radikalismus. Alles in allem waren sie ein konservativer Haufen, vor allem der Prozentsatz (etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung), welcher der Zweitreformierten Römisch-Katholischen Kirche angehörte – einer Sekte, die an der traditionellen Verehrung der Monarchie und dem Obrigkeitsdenken im Allgemeinen festhielt.
    In dieser Tradition war Anton

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