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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Säuberungsaktion des Ballroom in der Schleife um ein Haar sämtliche Schwätzer ausgelöscht hätte. Herr im Himmel, das war ein Geniestreich von dir!
    Das Wort »Herr« durfte nicht benutzt werden. Daran erinnerte er sich. Ja, er erinnerte sich auch: er hatte dafür zu sorgen, dass niemand es in den Mund nahm.
    Bei dem ganzen Chaos durch die Versammlung in Soldier Field – die vielen Leute, die die Straßen und Gassen überfüllten – sind alle Schwätzer aus ihren Verstecken gekommen, um das Mädchen wieder einzufangen. Tja … Zweifellos sind noch in paar übrig. Aber nicht viele.
    Der nächste Laut, den er wiedererkannte, war Gelächter. Nur ein trockenes Glucksen. Sehr trocken. Sehr kalt. Dann: noch mehr Geräusche. Vage begriff er, dass jemand einen Stuhl zurückgeschoben und sich davon erhoben hatte.
    O ja, du bist ein Genie, Rafe. Genau wie du’s geplant hast, hat der Ballroom die Schwätzer an einem einzigen Tag ausgelöscht. Und das Mädchen ist natürlich sicher – aus diesem Mist hast du uns rausgezogen. Kannst du dir das vorstellen? Das diese Manpower-Bastarde so etwas wagen! Die haben doch tatsächlich versucht, uns als Sündenbock hinzustellen; die denken wohl, die Leute glauben jede Geschichte über die Havies, jetzt, wo Parnell ankommt.
    Wieder erkannte er Geräusche: Die Schritte eines auf und ab gehenden Mannes. Und dann wurde ihm plötzlich bewusst, dass er den Mann tatsächlich sah . Seine Sehnerven hatten die ganze Zeit funktioniert, aber etwas in seinem Gehirn musste sich eben erst eingeschaltet haben. Er hatte blind gesehen. Jetzt erkannte er wieder etwas.
    Er kommt heute an, weißt du. Gleich nachdem die mesanischen Attentäter von den Sollies verhaftet werden, denen wir einen Tipp gegeben haben. Ich sollte besser sagen: Du hast ihnen den Tipp gegeben. Ehre, wem Ehre gebührt.
    Wieder ein heiseres, trockenes Lachen. Er erinnerte sich an dieses Lachen. Erinnerte sich daran, wie sehr er es verabscheute. Erinnerte sich sogar daran, wie sehr er den Mann verabscheute, zu dem dieses Lachen gehörte.
    Aber der Name des Mannes fiel ihm einfach nicht ein. Seltsam. Verwirrend.
    Wie ein Vogel flatterte sein Geist darauf zu. Verwirrung war eine Emotion. Nach und nach erinnerte er sich auch wieder an Emotionen.
    Der Mann, der da lachte – er war sehr groß, vor allem, wenn er in der Mitte eines Raumes stand und zu ihm hinabsah. Er lachte wieder. Als er weiterredete, waren seine Worte wieder wie richtige Wörter, nicht mehr nur wie Gedanken.
    »Natürlich wird ihn am Dock nicht die Reporterhorde erwarten, mit der jeder gerechnet hat. Klar, es werden immer noch genug da sein. Aber die Hälfte der Sollie-Reporter ist in der Schleife und berichtet über das, was sie schon das ›Zweite Valentinstagmassaker‹ nennen. Guter Schachzug, Rafe! Alles an deinem Plan war brillant!«
    Usher . So lautete der Name des Mannes.
    Er erinnerte sich, wie sehr er das Grinsen dieses Kerls verabscheute. Sogar noch mehr als sein Lachen.
    »Ja, brillant. Und nach dem letzten Meisterstreich, zu dem es …«, der Mann blickte flüchtig zur Tür, »jeden Moment kommen wird, wirst du als einer der größten Agenten aller Zeiten in die Geschichte eingehen.«
    Plötzlich begriff er: Man hatte ihn unter Drogen gesetzt. Und dieser Erkenntnis folgte noch eine weitere: Er kannte die Droge. An ihre offizielle Bezeichnung vermochte er sich zwar nicht zu entsinnen, doch wusste er, man nannte sie auch die »Zombie-Droge«. Sie war so leicht einzusetzen wie ein Nasenspray. Er erinnerte sich noch daran, dass ihm sein Büro plötzlich ein wenig schwül vorgekommen war und dass er sich daraufhin vorgenommen hatte, ein ernstes Wörtchen mit dem Wartungspersonal zu reden. Hochgradig illegal, dieses Mittelchen. Sowohl aufgrund der Tatsache, dass es bei einem Toten nicht nachweisbar war, als auch wegen seiner Wirkung. Sie löste sich ausgesprochen schnell auf, sobald das Blut nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wurde. Sehr schnell, sehr rasch.
    »Jetzt! Sie sprengen jeden Moment den Eingang!« Er hörte Schritte, die sich hastig entfernten.
    Wieder das verhasste Grinsen.
    »Na, es ist so weit, Rafe. Es wird Zeit, dass du deine Karriere zum krönenden Abschluss bringst. Genau wie du es vorhergesehen hast, hat Manpower seine richtigen Profis für den Angriff auf die Botschaft zurückgehalten. Hier sind sie, ganz wild darauf loszulegen. Natürlich haben wir Bergren schon längst nach draußen geschafft, und sie rennen in ein Massaker. Genau wie

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