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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Lady Catherine gedehnt. »Falls Ihnen das entfallen sein sollte.«
    Sie machte sich nicht länger die Mühe, ihre Verachtung aus ihrem Lächeln zu verbannen. »Und falls Ihnen auch das entfallen ist: In meiner Eigenschaft als Peeress bin ich verpflichtet, Ihrer Majestät Streitkräfte meine Hilfe zu gewähren, wann immer es mir möglich ist. So will es das Gesetz , Lord Hendricks, auch wenn diese Herde aus Young-Schweinen und ihre Ferkel-Brut Letzteres nach Belieben missachten.«
    Sie legte dem Captain die schlanken Finger auf die Schulter. Angesichts seiner Breite und Kleinwüchsigkeit gaben die beiden ein seltsames Paar ab. Sie überragte ihn um gut fünfzehn Zentimeter. Dennoch wirkte Zilwicki neben ihr keineswegs gedrungen. Vielmehr wirkte es so, als befände Lady Catherine sich in einem Orbit um ihn.
    »Und deshalb muss ich dafür sorgen, dass Captain Zilwicki so schnell wie möglich zur Judge Advocate General kommt, damit er sich den ernsten Anschuldigungen stellen kann, die gegen ihn vorgebracht werden. Da ich aufgrund meiner anderen Verpflichtung gegenüber der Krone ohnehin sofort ins Sternenkönigreich fliegen wollte, würde ich meine Pflicht als Peeress vernachlässigen, wenn ich den Captain nicht mitnähme.«
    Wieder dauerte es einen Moment, bis dem Admiral und dem Botschafter dämmerte, was sie gesagt hatte.
    Admiral Young klappte schließlich den Mund zu. »Welche ›andere‹ Verpflichtung?«, erkundigte er sich.
    Lady Catherine weitete die Augen ein wenig. »Ach, Sie haben es noch nicht gehört? Wie es aussieht, hat der Selbstzerstörungsmechanismus im Keller von Manpower nicht ordentlich funktioniert. Als diese wilden Ballroom-Terroristen wie die Verrückten über das Hauptquartier von Manpower herfielen, konnten sie die meisten Computerdaten bergen. Ich habe eine Kopie erhalten, die mir anonym zugestellt wurde.«
    Sie setzte sich wieder den Hut auf. »Ich bin natürlich noch nicht dazu gekommen, sie ganz auszuwerten – so umfangreiche Daten –, aber ich habe keine Minute gebraucht, um zu erkennen, dass die Informationen schnellstmöglich Ihrer Majestät vorgelegt werden müssen. Sie alle wissen, wie sehr Elizabeth die Gensklaverei verabscheut. Das hat sie bereits öffentlich geäußert – ach, ich weiß schon gar nicht mehr wie oft! Und ich kann Ihnen versichern, ihre private Meinung fällt noch weit ungestümer aus.« Sie schüttelte traurig den Kopf. »So eine temperamentvolle Frau. Manchmal mache ich mir schon Sorgen um ihre Gesundheit.«
    Sie lächelte wieder. »Elizabeth und ich sind Jugendfreundinnen, wissen Sie. Hatte ich das noch nicht erwähnt? O ja. Eine Zeit lang standen wir uns sogar sehr nahe. Unsere Beziehung hat aufgrund unserer politischen Differenzen ein wenig gelitten. Trotzdem, über dieses Thema wird sie gewiss mit mir reden wollen. Und Lady Harrington natürlich auch. Ich habe sie nie persönlich kennen gelernt, aber mein Butler Isaac ist ein alter Bekannter von ihr.«
    Ihre Worte hatten den Admiral und den Botschafter völlig überrumpelt. Lady Catherines Lächeln wurde breiter. »Das wussten Sie auch nicht? Wie seltsam, ich dachte das wüsste jeder. Isaac gehörte zu den Sklaven, die Lady Harrington befreit hat – nun, damals war sie natürlich noch keine Peeress, sondern ein einfacher bürgerlicher Raumoffizier – damals, als sie das Depot auf Casimir zerstört hat. Ich bin sicher, sie würde ihn gern wiedersehen, damit er ihr seinen längst überfälligen Dank überbringen kann … zusammen mit einer Kopie dieser Daten. Da bin ich mir ziemlich sicher.« Sie drückte Zilwickis Schulter. »Captain?«
    »Zu Diensten, Lady Catherine.«
    Einen Moment später waren sie fort. Die beiden im Raum verbliebenen Männer starrten einander an. Ihre Gesichter wurden bereits bleich.
    » Daten? «, röchelte Hendricks.
    Der Admiral ignorierte ihn. Er wühlte bereits nach seinem Kommunikator. In den folgenden Minuten schritt Hendricks aufgeregt durch den Raum, und Young saß einfach nur da. Wieder und wieder ließ er sich von seinem höchsten Justizbeamten erklären, dass er weder von Rechts wegen befugt war, noch (was auf Terra eher von Belang war) die nötige Polizeigewalt besaß, um eine manticoranische Peeress zurückzuhalten, die im Dienste der Königin unterwegs war.
     
    Victor
     
    Als Victor sich auf der oberen Terminalebene über das Geländer beugte und die kleine Gruppe unter sich musterte, die bereit war, das Zustiegsareal zu betreten, tat er es mit gemischten Gefühlen.

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