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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dunklen Augen in seinem schmalen Gesicht wirkten nicht mehr finster. Sie waren zu den hellen, scharfen Augen eines Raubtiers geworden. Mit einem leichten Schaudern wandte sich Honor wieder zu ihrem eigenen Display zu.
    »Neun Komma drei eins Millionen Kilometer«, sagte Hirake. Im Gegensatz zum Kommandanten klang sie geradezu matt. »Außerdem befinden wir uns in ungünstigem Winkel zu ihnen«, fuhr sie im gleichen enttäuschten Tonfall fort. »Der Bogey hat sich schon wieder in Bewegung gesetzt, und wir können unseren Vektor auf keinen Fall stark genug angleichen, um ihn einzuholen.«
    »Stimmen Sie dem zu, Astrogation?«
    »Aye, Sir«, antwortete Saunders ebenso bekümmert. »Unser Basisvektor trägt uns mit mindestens elftausend Kps von dem Handelsschiff fort, Captain. Wir brauchen allein fünfundvierzig Minuten, um zu bremsen und relativ zu ihnen zum Stillstand zu kommen, und meinem Plot zufolge beschleunigt der Bogey mit deutlich mehr als fünfhundert Gravos.«
    »Mit mehr als fünfhundertdreißig«, bestätigte Hirake an der Taktischen Station.
    »Selbst unter Maximalschub sind wir zwanzig Gravos langsamer, Sir«, sagte Saunders. »Unter Normalschub sind sie über eins Komma zwo Kilometer pro Sekundenquadrat schneller als wir, und sie beschleunigen auf einem uns genau entgegengesetzten Vektor.«
    »Verstehe«, sagte Bachfisch, und Honor konnte die Enttäuschung in seinem Tonfall gut nachempfinden. Angesichts einer solchen Beschleunigung musste das Piratenschiff kleiner sein als die War Maiden , was zugleich bedeutete, dass es leichter bewaffnet war, doch das zählte im Augenblick nicht. Die relativen Positionen und Basisvektoren hatten den Piraten die Flucht ermöglicht, und ihr höherer Beschleunigungswert verhinderte, dass der Schwere Kreuzer je auch nur auf äußerste Raketenreichweite an sie herankäme.
    »Also schön«, sagte der Captain nach einem Moment. »Astrogation, Rendezvous mit dem Handelsschiff. Und versuchen Sie, es weiterhin zu rufen, Com.«
    »Aye, aye, Sir.« Saunders ruhige Bestätigung klang viel zu laut vor dem hintergründigen Schweigen auf der Brücke.
     
    Während die War Maiden zu dem Handelsschiff aufschloss, blieben Lieutenant Sauchuks wiederholte Signale unbeantwortet. Das angespannte Schweigen auf der Brücke des Schweren Kreuzers wirkte mit jeder verstreichenden Minute düsterer und bitterer. Das Kriegsschiff benötigte mehr als zwei Stunden, um relativ zu dem Frachter zum Stillstand zu kommen und ihn dann einzuholen. Die Gryphon’s Pride trieb im freien Fall durchs All, stumm und gleichgültig; der Kreuzer hielt auf den Rendezvouspunkt zu und wirkte im Vergleich zu ihr kleiner als eine Elritze neben einem Wal, denn der Frachter masste fast dreißigmal so viel wie die War Maiden . Im Gegensatz zum Wal war die Elritze bewaffnet, und ein Zug ihrer Marineinfanterie stieg im Beiboothangar in die Raumanzüge und überprüfte die Waffen, während Captain Bachfischs Rudergänger das Schiff mit höchster Präzision in Position brachte.
    Honor war nun nicht länger nur zum Zusehen auf der Brücke. Bachfischs Blick hatte sie mit gleichgültiger Unpersönlichkeit gestreift, während er den Intercomknopf drückte und sich mit Major McKinley in Verbindung setzte, der Chefin der Marines-Kompanie an Bord der War Maiden . Er wies sie an, ein Enterkommando bereitzumachen. Dann aber hatte er die Augen wieder auf die Stellvertreterin seines Zwoten Astrogators gerichtet.
    »Ich gebe Ihnen auch zwo Raumoffiziere mit«, sagte er zu McKinley, ohne den Blick von Honor zu nehmen.
    »Jawohl, Sir«, antwortete der weibliche Marine, und Bachfisch ließ den Comknopf los.
    »Commander Hirake«, sagte er, »bitte begeben Sie sich hinab in den Beiboothangar und schließen Sie sich dem Enterkommando an. Nehmen Sie Ms. Harrington mit.«
    »Aye, aye, Sir«, bestätigte der Taktische Offizier und erhob sich. »Sie übernehmen die Taktische Station, Ms. Bradlaugh.«
    »Aye, aye, Ma’am«, erwiderte Audrey und warf ihrer Kabinengenossin pfeilschnell einen neidischen Blick zu.
    »Mitkommen, Ms. Harrington«, sagte Hirake, und Honor erhob sich rasch.
    »Sir, mit Ihrer Erlaubnis«, sagte Honor zu Saunders, und der Lieutenant nickte.
    »Erlaubnis gewährt, Ms. Harrington«, antwortete er mit gleicher Förmlichkeit.
    »Danke, Sir.« Honor wandte sich um und folgte Hirake zur Brückenluke, doch da hob Captain Bachfisch die Hand und hielt sie auf.
    »Vergessen Sie diesmal nicht Ihre Waffe«, sagte er ostentativ zu Hirake,

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