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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dass es wie der Zorn Gottes über jedwede revolutionäre Bewegung käme, die so dumm wäre, absichtlich ihre Freibeuter auf manticoranische Handelsschiffe zu hetzen; dennoch schienen sich immer wieder wahnsinnige Gruppen zu formieren, die glaubten, ausgerechnet sie könnten das Sternenkönigreich manipulieren, wo bislang alle anderen gescheitert waren. Letztlich lehrte die Navy sie stets die gleiche Lektion wie schon allen Vorgängern, im Grunde aber blieb die Angelegenheit ein Verlustgeschäft für das Sternenkönigreich. Nachdem die RMN ihn zermalmt hatte, würde der gemaßregelte Haufen Verrückter zwar nie wieder gegen das Gesetz verstoßen, doch nahmen bei solchen Zwischenfällen meist viele manticoranische Handelsschiffe Schaden, und schon nach ein oder zwei Jahren rückte jemand an den Platz des Gemaßregelten, dem man bald die gleiche Lektion erteilen musste.
    Momentan herrschte im Saginaw-Sektor der Konföderation (in dem das Melchor System lag) noch größere Unruhe als sonst. Zumindest zwei Systeme – Kriegers Stern und Prism – rebellierten offen gegen die silesianische Zentralregierung, und ein halbes Dutzend Schattenkabinette und Befreiungsbewegungen brodelten unter der ruhigen Oberfläche weiter. Nach Einschätzung des ONI, des militärischen Nachrichtendienstes der RMN hatten einige dieser aufrührerischen Gruppen ein Kommunikationsnetz geschaffen und ein Maß an Koordination erreicht, das die alles andere als kompetente föderale Regierung auf dem falschen Fuß erwischt hatte – wieder einmal. Als wäre das nicht genug, war der Ehrenwerte Janko Wegener, Gouverneur des Saginaw-Sektors, sogar noch bestechlicher als die meisten seiner Kollegen, und für das ONI stand fest, dass er die Unruhe in seinem Regierungsbezirk als einmalige Gelegenheit betrachtete, noch stärker in die eigene Tasche zu wirtschaften. Gleichzeitig kämpfte Wegener kühn gegen die Rebellen in seinem Sektor, strich aber Schutzgelder dafür ein, dass er mindestens drei Befreiungsbewegungen stillschweigend ignorierte. Der Geheimdienst verfügte über unumstößliche Beweise, dass er Freibeutern gegen eine Gewinnbeteiligung gestattete, ihre Prisen öffentlich zu versteigern. Nach den unanfechtbaren Regeln der in der Konföderation vorherrschenden Filzokratie bedeutete, dass er ein naher Verwandter des gegenwärtigen Innenministers und der Schwager des Premierministers war, vermutlich nur eines: Wegener würde stets ungeschoren davonkommen – zumindest so lange, bis die politischen Parteien der Konföderation nach dem Prinzip, das einem altirdischen, ›Reise nach Jerusalem‹ genannten Spiel nachempfunden war, jemand anderen auf den Stuhl des Premierministers setzten. Die Chancen standen nicht schlecht, dass Wegener als sehr wohlhabender Mann in den Ruhestand gehen würde.
    In der Zwischenzeit blieb es HMS War Maiden und ihrer Besatzung überlassen, alles Nötige zu unternehmen, um eine Art Deckel auf den Topf zu legen, in dem Wegener so eifrig rührte.
    »Wenn wir nur ein oder zwo Divisionen Wallschiffe abziehen und nach Saginaw verlegen könnten, damit sie Herrn Gouverneur Wegener einen kleinen Besuch abstatten, könnten wir vielleicht sogar wirklich etwas bewirken«, bemerkte Bachfisch nach einer Weile. »Aber wie die Dinge liegen, rennen wir nur herum und pinkeln Waldbrände aus.« Einige Sekunden lang starrte er in die Ferne, dann schüttelte er sich und lächelte. »Was in Silesia schließlich der Normalzustand ist, stimmt’s?«
    »Ich fürchte, da haben Sie Recht, Sir«, pflichtete Layson ihm bedauernd bei. »Ich wünschte nur, wir hätten schon ein wenig früher lospinkeln können – indem wir auf Raketenreichweite an die Bastarde herangekommen wären, die die Gryphon’s Pride zerstört haben.«
    »Das wünsche ich mir auch«, schnaubte Bachfisch. »Aber sehen wir der Sache ins Gesicht, Abner: Dass wir ihnen das Schiff abgejagt haben, war mehr Glück, als wir uns erhoffen durften. Hätten die Piraten keine Zeit damit vergeudet, sich mit der Crew zu … amüsieren, und die Gryphon’s Pride gleich vernichtet – oder hätten sie auch einfach nur den Sender zerstört –, dann hätten wir die Kaperung nicht bemerkt, und sie wären unerkannt entkommen. Dass wir das Schiff zurückhaben, ist vielleicht kein großer Trost, aber es ist besser als nichts.«
    »Die Versicherungen freuen sich jedenfalls«, seufzte Layson, dann verzog er das Gesicht und schüttelte rasch den Kopf. »Tut mir Leid, Sir. Ich weiß, das haben Sie damit

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