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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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jedenfalls Raoul«, führte der Captain an, »und ich habe Respekt vor seinen Instinkten. Übrigens, im Gegensatz zu Ihnen habe ich Youngs Vater gekannt, und ich bezweifle sehr, dass er mit dem Alter weiser geworden ist. Unter anderem beschäftigt mich deshalb die Frage, wie wir uns Santino eingefangen haben. North Hollow ist zwar nicht mehr in der Navy, hat aber unglaublich großen Einfluss im Oberhaus, und er sitzt im Aufsichtsgremium für Flottenangelegenheiten. Wenn er Harrington also strafen will, weil sie seinen geliebten Sohn ›gedemütigt‹ hat, sitzt er dazu in der perfekten Position …«
    »Verstehe, Sir.« Layson ließ sich tiefer in den Sessel sinken und dachte angestrengt nach. Die Angelegenheit zog weit größere Kreise, als er gedacht hätte, und kurz beunruhigten ihn die Macht und das Kaliber der Feinde, die sein Kommandant da herauszufordern schien. Da er Bachfisch aber auch recht gut kannte, vermochte er nachzuvollziehen, was der Captain dachte. In mehrerlei Hinsicht konnte man sagen, dass es in Wirklichkeit zwei Royal Manticoran Navys gab: die eine, zu der Offiziere mit guten Beziehungen wie Pavel Young und Elvis Santino gehörten – eine Navy, in der nur zählte, wer mit wem verwandt war –; und die andere, die Offiziere wie Thomas Bachfisch und – so hoffte er – Abner Layson hervorbrachte, Offiziere, die ihren Rang allein deshalb innehatten, weil sie Pflicht und Verantwortung höher einordneten als ihr eigenes Leben. Und so, wie die Navy der Vetternwirtschaft und der Fadenzieher sich um das Vorankommen der ›richtigen‹ Leute kümmerte, so hegte und beschützte die Navy der Pflichterfüllung und der Tüchtigkeit die Ihren .
    »Weiß Harrington das?«, fragte er. »Ich meine, weiß sie, dass Young und seine Familie ihr ans Leder wollen?«
    »Das kann ich nicht sagen. Wenn sie so aufmerksam ist, wie ich glaube – oder im Analysieren zwischenmenschlicher Beziehungen auch nur ein Viertel so gut wie im Taktischen Simulator –, dann gehe ich jede Wette ein, dass sie es weiß. Andererseits hat sie ihn nicht vor Gericht gebracht, und da stellt man sich doch die eine oder andere Frage, nicht wahr? Auf jeden Fall bezweifle ich, dass ein Midshipmans-Törn mitten in Silesia die beste Gelegenheit ist, ihr zu erklären, wie die Dinge stehen.«
    »Sie neigen zu Untertreibungen, Sir.«
    »Eine bescheidene Neigung, aber eine, die durchaus praktisch sein kann«, gestand Bachfisch ein. Er nahm das Klemmbrett und reichte es Layson. »Aber das soll erst mal zu Ms. Harrington genügen«, sagte er. »Jetzt werden Sie und ich uns damit befassen, welches Ziel wir als Nächstes ansteuern. Ich denke, es könnte sich lohnen, eine Weile hier im Melchor-System zu bleiben und es als Piratenfalle zu benutzen, da es derzeit unseren Schiffsverkehr stärker anzieht als jedes andere Sonnensystem. Wenn wir dabei zu offensichtlich vorgehen, werden die hiesigen Piraten – und vielleicht auch Wegener – misstrauisch. Deshalb habe ich mir etwas überlegt …«
     
    Commodore Anders Dunecki spielte die kurze Nachricht noch einmal ab und verbiss sich einen lästerlichen Fluch.
    »Ist das bestätigt?«, fragte er den Boten, ohne den Blick vom Display zu heben.
    »Jawohl, Sir. Die Silesianische Navy hat es letzte Woche offiziell bekannt gegeben. Dem Kommunique zufolge hat man die Lydia vor einigen Wochen aufgelesen, und Commander Presley ist schon fast einen Monat überfällig.« Der unscheinbare Mann in Zivilkleidung hob unglücklich die Schultern. »Die SN gibt an, ihn im Hera-System ausgeschaltet zu haben, und nach eigenen Angaben wollte er mit der Lydia tatsächlich dorthin. Wir haben noch keine endgültige Bestätigung, dass es die Lydia war, aber die Wrackteile passen so gut zu ihr, dass es kein anderes Schiff gewesen sein kann.«
    »Aber nach allem, was hier steht …« Dunecki deutete mit dem Kinn auf den Holo-Schirm, wo der Schluss der Nachricht noch immer zu lesen war, »ist er von einem Schweren Kreuzer zerstört worden.« Schweigend blickte er den Boten erwartungsvoll an, bis dieser nickte. »Wenn das so ist«, fuhr Dunecki fort, »möchte ich wissen, wie zum Teufel die SN es geschafft hat, ein derart kampfstarkes Schiff in das Gebiet zu bringen, ohne dass wir davon Wind bekommen haben. Auf keinen Fall hätte John Presley so einen Schweren Kreuzer an sich heranschleichen lassen, wenn er von vornherein über ihn Bescheid gewusst hätte. Und er hätte verdammt noch mal darüber informiert werden müssen !«
    Beim

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