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Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx

Titel: Honor Harrington 12. Die Raumkadettin von Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Überlebenden. Keine Anzeichen darauf, dass sie sich für den Inhalt des Frachtraums auch nur interessiert hätten.« Er lehnte sich im Sessel zurück und rieb sich müde die Augen. »Sie kamen einfach an Bord, amüsierten sich und schlachteten die ganze Besatzung ab. Elf Männer und fünf Frauen. Die Glücklicheren von ihnen wurden kurzerhand umgebracht. Die anderen …« Seine Stimme verklang, und er schüttelte den Kopf.
    »Bei unserer Einweisung war von so etwas keine Rede«, sagte Bachfisch ruhig. Er kippelte mit dem Sessel zurück und starrte die Decke an.
    »Nein, aber jetzt sind wir in Silesia«, warf Layson ein. »Hier kann man sich nur auf eins verlassen: die Irren, die die Anstalt leiten, sind sogar noch wahnsinniger, als man je geglaubt hätte«, fügte er bitter hinzu. »Manchmal wünsche ich mir, wir könnten diesen verdammten Raumsektor einfach den Andys übergeben und ihn vergessen. Soll sich doch die Andie-Flotte eine Weile mit diesen degenerierten Drecksäcken rumschlagen, und keine Gnade.«
    »Na, na, Abner«, sagte Bachfisch sanft. »Sie sollten nichts sagen, wovon Sie wissen, dass es bei der Regierung zu Massenherzschlägen führt. Ganz zu schweigen davon, wie die Kartelle auf Ihre Ideen reagieren würden, jemand anderem die Kontrolle über eines ihrer Hauptabsatzgebiete zu überlassen! Außerdem, wollen Sie wirklich jemanden wie die Andermaner dazu ermutigen, sich mit einem Bissen einen so großen Happen einzuverleiben?«
    »Scherz beiseite, Sir, aus unserer Perspektive wäre das vielleicht gar nicht so schlecht. Die Andys sind immer schon langsam und beharrlich expandiert, haben immer nur kleine Happen abgebissen und sich zwischen zwei Portionen Zeit zum Verdauen genommen. Sprängen sie in eine Schlangengrube wie Silesia, wäre das, als packten sie einen Hexapuma beim Schwanz. Vielleicht könnten sie sich daran festhalten, aber die sechs klauenbewehrten Füße des Tiers würden das Ganze zu einer aufregenden Übung machen. Das könnte ihnen vielleicht genug Ärger machen, dass ihre wirtschaftliche Expansion für immer zum Stillstand kommt.«
    »Wunschdenken, Abner. Wunschdenken.« Mit einem Ruck erhob sich Bachfisch vom Sessel und schritt verdrossen durch sein enges Arbeitszimmer. »Ich habe der Admiralität gesagt, wir bräuchten hier draußen mehr Schiffe.« Er schnaubte. »Nicht dass sie das erst von mir hören müssten! Bedauerlicherweise sind mehr Schiffe genau das, was wir nicht haben, und da die Havies schon mit den Gedanken bei Trevors Stern die Messer wetzen, werden Ihre Lordschaften in absehbarer Zukunft keine Schiffe mehr für diesen Raumsektor hier erübrigen können. Und das wissen die verdammten Silesianer.«

»Ich wünschte, Sie würden sich irren, Sir. Nur haben Sie leider Recht.«
    »Und ich wünschte, ich könnte sagen, was schlimmer ist«, sagte Bachfisch halb vor sich hinmurmelnd. »Der übliche abartige, sadistische, mörderische Abschaum wie der, der über die Gryphon’s Pride hergefallen ist – oder die gottverdammten ›Patrioten‹ und ihre so genannten Freibeuter!«
    »Ich glaube, mir sind die Freibeuter lieber«, meinte Layson. »Davon gibt es nicht so viele, und wenigstens ein paar von ihnen behaupten, sich an gewisse Regeln zu halten. Und die Regierungen oder revolutionären Komitees, oder wer ihnen sonst den Kaperbrief ausgestellt hat, zeigen teilweise sogar eine Art Verantwortungsbewusstsein.«
    »Der Gedankengang ist mir bekannt.« Bachfisch machte eine abwinkende Handbewegung. »Und ich weiß auch, wir können manchmal die Aussteller der Kaperbriefe so weit unter Druck setzen, dass sie ihren Freibeutern entweder Benimm beibringen oder sie an uns ausliefern, wenn deren Benehmen zu schlimm war. Das aber setzt voraus, dass wir die Täter überhaupt kennen und wissen, woher sie kommen. Und für jeden Vorteil, den wir aus dieser Art Verantwortungsbewusstsein ziehen, büßen wir etwas von unserem Leistungsvermögen ein.«
    Layson nickte. Ein erfolgreicher Piratenkreuzer brauchte zwangsläufig kein sonderlich großes Kriegsschiff zu sein. Abgesehen von einigen wenigen speziellen Schiffstypen (wie etwa den bewaffneten Passagierlinern des Hauptmann-Kartells) waren Handelsschiffe große, langsame, schwerfällige und ungepanzerte Ziele, der leichtesten Schiffsbewaffnung hilflos ausgeliefert. Aus dem gleichen Grunde würde kein geistig gesunder Pirat sich mit einem Kriegsschiff anlegen. So soziopathisch die meisten von ihnen auch sein mochten – in der Gruppe neigten

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