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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Harolds Tod keinen Selbstmord begangen hat«, pflichtete Honor ihm düster bei. Der Earl kniff die Augen zusammen, und Honor blickte ihn fast trotzig an, als sie die unmittelbar in ihm aufflackernde Ableugnung einer solchen Möglichkeit spürte.
    »Das ist es, was Baumkatzen für gewöhnlich tun, wenn sie ihre Adoptivmenschen oder ihre Gatten verlieren, Hamish«, sagte sie ruhig. »Selbstmord oder … sie essen und trinken nichts mehr und verhungern oder verdursten. Drei T-Jahrhunderte lang war das die große Tragödie der Adoption, bis das Prolong es uns möglich machte, so lange zu leben wie die 'Katzen. Sie wussten, dass sie mit beinahe völliger Gewissheit Jahrzehnte ihres Leben aufgaben, manchmal ein ganzes Jahrhundert oder mehr, wenn sie einen Menschen adoptierten … aber dennoch trieb das Bedürfnis nach dem menschlichen Geistesleuchten sie dazu.«
    Sie sah, wie das Verständnis in seinen Augen dämmerte und nickte langsam.
    »Die Verschmelzung ist so tief und so vollständig, zumindest auf Seiten der 'Katzen, dass eine tiefe Leere in ihnen zurückbleibt, wenn sie die andere Hälfte des Adoptionsbundes verlieren. Die meisten von ihnen entscheiden sich dann dafür, nicht weiterzuleben. König Rogers 'Kater Monroe hätte sich unweigerlich zu Tode gehungert, wenn …«
    Sie unterbrach sich unvermittelt. Dass Königin Elisabeths Vater einem Anschlag havenitischer Agenten zum Opfer gefallen war, wusste nur eine Hand voll ihrer Untertanen. Honor gehörte dazu, und ihr war bekannt, dass William Alexander ebenfalls eingeweiht war, weil sie es gleichzeitig erfahren hatten. Sie hatten jedoch Geheimhaltung geschworen.
    »Er hätte sich unweigerlich zu Tode gehungert, wenn Prinz Justin nicht von einem Verrückten angegriffen worden wäre, während er versuchte, Monroe zum Essen zu bewegen – Justin war zu der Zeit natürlich noch gar nicht Prinzgemahl; er war mit Elizabeth verlobt, aber sie hatten noch nicht geheiratet«, fuhr sie stattdessen fort. »Der Anschlag riss Monroe aus seiner Lethargie, und während des Kampfes gegen den Verrückten banden sich Justin und er aneinander. Nur deshalb ist Monroe heute noch am Leben. Nun, die Situation war bei Samantha und Nimitz ähnlich, denn soweit wir wissen, sind sie das einzige Baumkatzenpaar, bei dem beide Partner einen Menschen adoptiert haben. Samanthas Band zu Nimitz war stark genug, um sie bei uns zu halten.«
    »Ich verstehe.« White Haven blickte sie einen Moment lang an, dann senkte er die Hand auf Samantha und strich ihr über den weichen, dichten Pelz.
    »Warst du einsam?«, fragte er sie. »Lag es daran?«
    Die kleine, schlanke Baumkatze hob den Blick, richtete ihre bodenlosen, grasgrünen Augen auf ihn, dann sah sie zu Honor und erhob sich auf ihre Echtpfoten, um signalisieren zu können.
    Sie drückte sich den Daumen der rechten Echthand unters Kinn, dann beschrieb sie mit ihm einen flachen Bogen nach vorn. Sie hob beide Echthände, spreizte jeweils den kleinen Finger ab und hielt sie einen halben Zentimeter voneinander entfernt; dann führte sie sie vier Mal aneinander und trennte sie wieder. Danach positionierte sie die rechte Echthand horizontal unter der linken, die Handflächen einander zugewandt, die Finger gekrümmt, und drehte sie in unterschiedliche Richtungen.
    »Sie sagt, sie war verwirrt, nicht einsam«, dolmetschte Honor, doch dann bewegten sich Samanthas Hände noch drängender.
    »Hör zu, bevor du redest«, geboten ihr die flinken Finger. »Du quälst dich. Er quält sich. Nimitz und ich fühlen euren Schmerz. Es tut uns genauso weh wie euch, aber wir verstehen. Euer Schmerz ist Zwei-Bein-Schmerz, weil alle außer dir geistesblind sind. Deine Leute können nicht schmecken, was die Leute schmecken, und es gibt Gründe, weshalb ihr kein Paar werden könnt. Trotzdem müsst ihr tun, was ihr tun müsst. Wenn ihr es nicht tut, quält ihr euch noch mehr. Als er kam, war dein Schmerz sehr groß. So groß, dass sogar ein Geistesblinder ihn schmecken konnte. Und er hat ihn geschmeckt. Das machte seinen Schmerz noch viel, viel schlimmer. Schmerz ist etwas Schreckliches, aber Schmerz kann das Geistesleuchten noch heller machen, und das ist passiert. Zum ersten Mal habe ich ihn wirklich geschmeckt, nicht nur allein, sondern auch durch dich, und sein Geistesleuchten nahm mich gefangen. Hatte es nicht geplant. Wollte es nicht mal. Aber jetzt ist es wunderbar. Tut mir Leid, dass es alles noch schwieriger macht, aber hätte es nicht geändert – konnte es nicht

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