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Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg

Titel: Honor Harrington 13. Ein neuer Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ändern.«
    Sie hörte auf zu signalisieren, die Hände wieder reglos, und blickte vertrauensvoll zu Honor auf.
    Eigenartig, dass jede 'Katz eine eigene ›Sprechweise‹ hat , dachte Honor fast geistesabwesend, dann riss sie sich innerlich zusammen und geißelte sich dafür, sich hinter unwesentlichen Überlegungen zu verbergen.
    Honor konnte noch immer nicht sagen, wie das hoffnungslose Sehnen, dass Hamish und sie empfanden, jemals gestillt werden sollte, wie das Unmögliche je möglich werden konnte. Da die Situation so aussichtslos war, belastete sie das Adoptionsband zwischen Hamish und Samantha vielleicht mit dem gleichen Schmerz und Unglück, wenn Samantha ihm sagte, dass nur seine Qual sie zu ihm hingezogen hatte. Honors Fähigkeit, Samanthas Geistesleuchten und die ›emotionalen Unterströmungen‹ zu schmecken, die sie Hamish und Emily gegenüber erwähnt hatte, verrieten ihr, dass die Adoption nicht von dem abhing, was sie und Hamish für einander empfanden oder nicht. Nicht ihre verzweifelte Liebe hatte Samantha auf Hamishs Geistesleuchten aufmerksam gemacht, sondern allein der Schmerz, der aus dieser Liebe resultierte. Hamish fehlte Honors Empfindsamkeit. Er würde nie den unumstößlichen Beweis spüren können, dass Samanthas Band zu ihm völlig unabhängig war von Nimitz' Band zu Honor oder der komplexen emotionalen Spannung zwischen ihm und Honor. Und Samantha wusste das. Was bei einer Sagen-Künderin wohl auch nicht sonderlich verwunderlich ist , dachte Honor. Selbst nach all den Jahren war sie überrascht und zugleich tief berührt, wie empfänglich Samantha gegenüber den fremdartigen Regeln, Gedanken und Gefühlen der Menschen war – und über ihre Entschlossenheit, Hamish mit den scharfen, bitteren Aspekten nicht zu verletzen.
    Nun war es an Honor, ihn ebenfalls zu beschützen, und sie blickte von Samantha auf und erwiderte seinen wartenden Blick.
    »Sie sagt«, erklärte Honor Harrington, »dass die Spannung, unter der Sie und ich stehen, Ihr Geistesleuchten verstärkt habe. So sehr, dass Samantha Sie zum ersten Mal wirklich ›sehen‹ konnte.«
    »Wirklich?« White Haven lehnte sich überrascht zurück, dann lächelte er zögerlich, und Honor spürte die zahlreichen bittersüßen Schichten in ihm.
    »Ich verstehe«, sagte er mit einem Blick auf sie, ohne zu ahnen, dass Honor – und Emily – ihm durch seine Augen bis ins Herz sehen konnten. »Na, so schlecht der Zeitpunkt auch gewählt war – wenn uns das zusammengebracht hat, dann kann ich nicht anders, als dafür wenigstens ein bisschen dankbar zu sein.«

 
     
    14
     
     
    »Verdammt.« Der Vierzehnte Earl von North Hollow sprach das einzelne Wort leise, beinahe gelassen aus, doch wenn der Ausdruck seiner Augen eines nicht war, dann gelassen. Es gelang ihm, die Wut aus seinem Blick zu bannen, als er durch die weite Queen Caitrin's Hall im Mount Royal Palace starrte, aber nur, weil er genau wusste, das jedes Auge auf ihm ruhte, das nicht den livrierten Kammerherrn beobachtete, der sich soeben an der Tür dazu anschickte, den nächsten Gast anzukündigen.
    »Ihre Hoheit Admiral Lady Dame Honor Harrington, Herzogin und Gutsherrin von Harrington, und Nimitz!«
    Das fortschrittliche Audiosystem des riesigen Saales trug die Durchsage sanft an jedes Ohr, ohne dass etwas so Grobes wie Brüllen nötig gewesen wäre – und das, obwohl die Queen Caitrin's Hall so groß war, dass man darin wenigstens zwei Basketballspiele gleichzeitig hätte austragen können. Die Stimme des Kammerherrn war zwar nicht so aufdringlich, dass sie ein Gespräch hätte stören können, dennoch erstarben die Unterhaltungen im Saal. Eine Welle des plötzlichen Schweigens breitete sich von dem Eingang aus, als jeder Gast sich der großen, schlanken Frau gewahr wurde, die soeben den Saal betrat.
    Wie zu allen offiziellen Anlässen im Sternenkönigreich trug sie ihre Abwandlung der traditionellen graysonitischen Frauenkleidung, doch war ihr Kleid an diesem Abend tiefblau wie ein erlesener Stein, nicht schmucklos weiß wie gewöhnlich. Die wappenrockähnliche Weste von dem dunklen Jadegrün, das bei den Modedesignern zweier Sternnationen mittlerweile nur noch ›Harrington-Grün‹ hieß, passte gut zu dem Blau, und doch war die Kombination weit auffallender als ihre gewöhnliche Kleidung. Der Stern von Grayson und der Schlüssel von Harrington glänzten golden auf ihrer Brust. Ihr Haar war glatt und wurde im Nacken von einem ebenfalls Harringtongrünen Seidenband

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